Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833."heilige Person gerade beschäftigt ist, mit ihren ge¬ „heilige Perſon gerade beſchäftigt iſt, mit ihren ge¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <div n="3"> <p><pb facs="#f0173" n="159"/> „heilige Perſon gerade beſchäftigt iſt, mit ihren ge¬<lb/> „treuen Unterthanen die Stumme von Portici einzu¬<lb/> „ſtudiren. Allerhöchſtdieſelben mögen geruhen zu be¬<lb/> „denken, oder wollen geruhen zu bedenken, wie es<lb/> „meiner ſchuldigſten Ehrfurcht am angemeſſenſten lau¬<lb/> „tet, daß von dieſer neuen Oper das Glück des gan¬<lb/> „zen Volkes der Hofräthe abhängt, und darum ge¬<lb/> „ruhen gefälligſt umzukehren, und Allerhöchſtderen<lb/> „Königreich, das geſegnete Mußpellheim, wieder mit<lb/> „Allerhöchſtderen Gegenwart zu beglücken. Mein<lb/> „Herr und König überſendet Ew. glorreichen Maje¬<lb/> „ſtät durch meine unwürdigen Hände dieſes blaue<lb/> „Band der ſchönen Sängerin, deren Hausorden, als<lb/> „ein Zeichen ſeiner Freundſchaft und unwandelbaren<lb/> „Geſinnung, und bittet Allerhöchſtdieſelben mit Aller¬<lb/> „höchſtdenſelben einen Allerhöchſten Zollvertrag abzu¬<lb/> „ſchließen, zu wechſelſeitigem Vortheile der beider¬<lb/> „ſeitigen Höfe.“ Als darauf der Zwerg dem großen<lb/> Heimball das kleine Ordensband umhängen wollte,<lb/> aber kaum ſeine Knie erreichen konnte, brach darüber<lb/> Heimballs Heer in ſolch ein donnerndes Gelächter<lb/> aus, daß achtzehn von den Zwergen vor Schrecken<lb/> umfielen und ſtarben. Deren Anführer und Vor¬<lb/> mund riß ſich die Haare aus dem Kopfe, warf ſich<lb/> Heimball abermals zu Füßen und ſprach mit thränen¬<lb/> den Augen: „Allerdurchlauchtigſtes göttliches Weſen!<lb/> „Mächtiger Beherrſcher von Mußpellheim! Mögen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [159/0173]
„heilige Perſon gerade beſchäftigt iſt, mit ihren ge¬
„treuen Unterthanen die Stumme von Portici einzu¬
„ſtudiren. Allerhöchſtdieſelben mögen geruhen zu be¬
„denken, oder wollen geruhen zu bedenken, wie es
„meiner ſchuldigſten Ehrfurcht am angemeſſenſten lau¬
„tet, daß von dieſer neuen Oper das Glück des gan¬
„zen Volkes der Hofräthe abhängt, und darum ge¬
„ruhen gefälligſt umzukehren, und Allerhöchſtderen
„Königreich, das geſegnete Mußpellheim, wieder mit
„Allerhöchſtderen Gegenwart zu beglücken. Mein
„Herr und König überſendet Ew. glorreichen Maje¬
„ſtät durch meine unwürdigen Hände dieſes blaue
„Band der ſchönen Sängerin, deren Hausorden, als
„ein Zeichen ſeiner Freundſchaft und unwandelbaren
„Geſinnung, und bittet Allerhöchſtdieſelben mit Aller¬
„höchſtdenſelben einen Allerhöchſten Zollvertrag abzu¬
„ſchließen, zu wechſelſeitigem Vortheile der beider¬
„ſeitigen Höfe.“ Als darauf der Zwerg dem großen
Heimball das kleine Ordensband umhängen wollte,
aber kaum ſeine Knie erreichen konnte, brach darüber
Heimballs Heer in ſolch ein donnerndes Gelächter
aus, daß achtzehn von den Zwergen vor Schrecken
umfielen und ſtarben. Deren Anführer und Vor¬
mund riß ſich die Haare aus dem Kopfe, warf ſich
Heimball abermals zu Füßen und ſprach mit thränen¬
den Augen: „Allerdurchlauchtigſtes göttliches Weſen!
„Mächtiger Beherrſcher von Mußpellheim! Mögen
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