Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.dig machen lassen. Grobe und schwere Talente, wie Der Referendär Hering oder Willibald Alexis, dig machen laſſen. Grobe und ſchwere Talente, wie Der Referendär Hering oder Willibald Alexis, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <div n="3"> <p><pb facs="#f0198" n="184"/> dig machen laſſen. Grobe und ſchwere Talente, wie<lb/> die Seinigen, gehen freilich leicht unter; aber meine,<lb/> leicht wie Nußſchaalen, ſchwimmen oben und haben<lb/> keinen Sturm zu fürchten. Ich werde das Manu¬<lb/> ſkript dem Hrn. Brockhaus anbieten, der es gewiß<lb/> gern verlegt, da es ein deutſches Nationalwerk iſt,<lb/> und gleichſam eine Fortſetzung von Ludens Geſchichte<lb/> der Deutſchen. Es iſt nur ein Jammer, daß er ſo<lb/> ſchlecht bezahlt.</p><lb/> <p>Der Referendär Hering oder Willibald Alexis,<lb/> wie er mit ſeinem Süßwaſſer-Namen heißt, baut ein<lb/> Pantheon für die großen deutſchen Männer und ſtellt<lb/> die Büſten von <hi rendition="#g">Menzel</hi>, <hi rendition="#g">Puſtkuchen</hi>, <hi rendition="#g">Heine</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Börne</hi> hinein .... Wie kömmt Puſtkuchen hie¬<lb/> her? Puſtkuchen hat gegen Göthe geſchrieben, und<lb/> wer gegen Göthe ſchreibt, den hohen Prieſter von<lb/> Karlsbad, iſt ein Revolutionair. Hering macht die<lb/> Inſchrift für genannte Büſten. Als er aber an die<lb/> von Heine kömmt, zupft ihm Einer am Rock. Ich<lb/> weiß nicht, wie er heißt, es iſt aber Jemand von der<lb/> hohen Polizei. Der ſagt ihm etwas ins Ohr, wor¬<lb/> auf der Referendär ein pfiffiges Geſicht macht, und<lb/> lispelt: <hi rendition="#g">ich verſtehe</hi>! Der Wesbinder, der deutſche<lb/> Pantheos, ſchreibt nun, ſtatt der Inſchrift zu Hei¬<lb/> ne's Büſte, folgendes von ihm. „Heine hat — doch<lb/> „halt! ich denke lieber an das, was Heine noch<lb/> „thun wird. Heine hat, ſo lang es eine kitzliche<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [184/0198]
dig machen laſſen. Grobe und ſchwere Talente, wie
die Seinigen, gehen freilich leicht unter; aber meine,
leicht wie Nußſchaalen, ſchwimmen oben und haben
keinen Sturm zu fürchten. Ich werde das Manu¬
ſkript dem Hrn. Brockhaus anbieten, der es gewiß
gern verlegt, da es ein deutſches Nationalwerk iſt,
und gleichſam eine Fortſetzung von Ludens Geſchichte
der Deutſchen. Es iſt nur ein Jammer, daß er ſo
ſchlecht bezahlt.
Der Referendär Hering oder Willibald Alexis,
wie er mit ſeinem Süßwaſſer-Namen heißt, baut ein
Pantheon für die großen deutſchen Männer und ſtellt
die Büſten von Menzel, Puſtkuchen, Heine
und Börne hinein .... Wie kömmt Puſtkuchen hie¬
her? Puſtkuchen hat gegen Göthe geſchrieben, und
wer gegen Göthe ſchreibt, den hohen Prieſter von
Karlsbad, iſt ein Revolutionair. Hering macht die
Inſchrift für genannte Büſten. Als er aber an die
von Heine kömmt, zupft ihm Einer am Rock. Ich
weiß nicht, wie er heißt, es iſt aber Jemand von der
hohen Polizei. Der ſagt ihm etwas ins Ohr, wor¬
auf der Referendär ein pfiffiges Geſicht macht, und
lispelt: ich verſtehe! Der Wesbinder, der deutſche
Pantheos, ſchreibt nun, ſtatt der Inſchrift zu Hei¬
ne's Büſte, folgendes von ihm. „Heine hat — doch
„halt! ich denke lieber an das, was Heine noch
„thun wird. Heine hat, ſo lang es eine kitzliche
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