Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.niß im Wege stehen. Es kommt dann nur darauf Dies ist der einzige Weg, auf welchem meines niß im Wege ſtehen. Es kommt dann nur darauf Dies iſt der einzige Weg, auf welchem meines <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <div> <p><pb facs="#f0270" n="256"/> niß im Wege ſtehen. Es kommt dann nur darauf<lb/> an, immer nur <hi rendition="#g">Einen</hi> Geſandten auf Einmal und<lb/> zuerſt einen ſolchen zu attaquiren, deſſen Hof von<lb/> den übrigen aus irgend einem Grunde am leichteſten<lb/> zu iſoliren iſt. Es iſt ziemlich gleichgültig, wer dieſer<lb/> erſte ſey. Alles iſt gewonnen, wenn <hi rendition="#g">um ſeines<lb/> Benehmens gegen die großen Mächte willen</hi><lb/> nur Einer rappellirt wird. Zeigt man dann nur den<lb/> feſten Entſchluß, daß, wenn es ſeyn muß, der nehm¬<lb/> liche Prozeß ſofort werde von vorn angefangen<lb/> werden; ſo darf man mit Sicherheit darauf rechnen,<lb/> daß der böſe Geiſt, der jetzt in der Bundes-Ver¬<lb/> ſammlung ſein Unweſen treibt, bald gebannt ſeyn<lb/> wird. Keinem Geſandten wird es alsdann ſo leicht<lb/> wieder einfallen, in ſeinen Berichten, die wir ja<lb/> meiſtens perluſtriren können, den Geiſt der Oppoſition,<lb/> der allerdings in den deutſchen Fürſten zu leicht nur<lb/> geweckt werden kann, zu nähern, vielmehr werden<lb/> ſie, um ſich in ihren einträglichen und zugleich ru¬<lb/> higen Poſten zu befeſtigen, ſelbſt dazu mitwirken,<lb/> ihre Höfe dem öſterreichiſchen, alſo auch dem preußi¬<lb/> ſchen An- und Abſichten, aus treuer Anhänglichkeit<lb/> an das alte Kaiſerhaus entgegen zu führen.</p><lb/> <p>Dies iſt der einzige Weg, auf welchem meines<lb/> Dafürhaltens wir das wieder erobern können, was<lb/> wir uns in unbegreiflicher Sorgloſigkeit haben ent¬<lb/> reißen laſſen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [256/0270]
niß im Wege ſtehen. Es kommt dann nur darauf
an, immer nur Einen Geſandten auf Einmal und
zuerſt einen ſolchen zu attaquiren, deſſen Hof von
den übrigen aus irgend einem Grunde am leichteſten
zu iſoliren iſt. Es iſt ziemlich gleichgültig, wer dieſer
erſte ſey. Alles iſt gewonnen, wenn um ſeines
Benehmens gegen die großen Mächte willen
nur Einer rappellirt wird. Zeigt man dann nur den
feſten Entſchluß, daß, wenn es ſeyn muß, der nehm¬
liche Prozeß ſofort werde von vorn angefangen
werden; ſo darf man mit Sicherheit darauf rechnen,
daß der böſe Geiſt, der jetzt in der Bundes-Ver¬
ſammlung ſein Unweſen treibt, bald gebannt ſeyn
wird. Keinem Geſandten wird es alsdann ſo leicht
wieder einfallen, in ſeinen Berichten, die wir ja
meiſtens perluſtriren können, den Geiſt der Oppoſition,
der allerdings in den deutſchen Fürſten zu leicht nur
geweckt werden kann, zu nähern, vielmehr werden
ſie, um ſich in ihren einträglichen und zugleich ru¬
higen Poſten zu befeſtigen, ſelbſt dazu mitwirken,
ihre Höfe dem öſterreichiſchen, alſo auch dem preußi¬
ſchen An- und Abſichten, aus treuer Anhänglichkeit
an das alte Kaiſerhaus entgegen zu führen.
Dies iſt der einzige Weg, auf welchem meines
Dafürhaltens wir das wieder erobern können, was
wir uns in unbegreiflicher Sorgloſigkeit haben ent¬
reißen laſſen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |