Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.zu einem Narrenkönig, oder zu einem Könige der Den Cormenin, und was Sie sonst wünschen, zu einem Narrenkönig, oder zu einem Könige der Den Cormenin, und was Sie ſonſt wünſchen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <p><pb facs="#f0057" n="43"/> zu einem Narrenkönig, oder zu einem Könige der<lb/> Böſewichter. Dann ſehe ich ſein ganzes Volk hinter<lb/> ihm, und mit der Menſchheit darf man nicht rechten.<lb/> Gott hat ſie geſchaffen, wie ſie iſt, und hat allein<lb/> alles zu verantworten. *** iſt mir ein ſolcher<lb/> Narrenkönig. „<hi rendition="#g">Ich kann dich nur beklagen</hi>“<lb/> — kömmt das nicht in einer Oper, ich glaube in<lb/> der Zauberflöte vor? Nun, ich ſage dem ***:<lb/> Ich kann dich nur beklagen, eitler Narrenkönig!</p><lb/> <p>Den Cormenin, und was Sie ſonſt wünſchen,<lb/> werde ich Ihnen durch die erſte Gelegenheit ſchicken,<lb/> Drei Briefe ſind erſchienen, und jetzt in einer Bro¬<lb/> chüre vereinigt herausgekommen. Den dritten Brief<lb/> habe ich geleſen. Es iſt die Weisheit in Zahlen und<lb/> iſt die Thorheit in Zahlen. So, und nur ſo allein<lb/> muß man die Menſchen belehren; denn ſie ſind ſo<lb/> dumm, daß ſie nichts begreifen, was ſie nicht zählen<lb/> können. Sie ſind gar zu dumm, die Menſchen!<lb/> Wenn ſie nur einen einzigen Tag wollten, oder nur<lb/> einen einzigen Tag <hi rendition="#g">nicht</hi> wollten, dann wäre wenig¬<lb/> ſtens allen Leiden ein Ende gemacht, die von den<lb/> Menſchen kommen, und blieben dann nur noch Ueber¬<lb/> ſchwemmungen, Erdbeben, Krankheiten übrig, welche<lb/> Plagen nicht viel bedeuten. Aber <hi rendition="#g">wollen</hi>! Das<lb/> iſts. <hi rendition="#g">Nicht wollen</hi>; das iſts noch mehr. Kaiſer<lb/> Maximilian hatte einen Hofnarren, der ſagte ihm<lb/> einmal: <hi rendition="#g">Wenn wir nun Alle einmal nicht<lb/></hi></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [43/0057]
zu einem Narrenkönig, oder zu einem Könige der
Böſewichter. Dann ſehe ich ſein ganzes Volk hinter
ihm, und mit der Menſchheit darf man nicht rechten.
Gott hat ſie geſchaffen, wie ſie iſt, und hat allein
alles zu verantworten. *** iſt mir ein ſolcher
Narrenkönig. „Ich kann dich nur beklagen“
— kömmt das nicht in einer Oper, ich glaube in
der Zauberflöte vor? Nun, ich ſage dem ***:
Ich kann dich nur beklagen, eitler Narrenkönig!
Den Cormenin, und was Sie ſonſt wünſchen,
werde ich Ihnen durch die erſte Gelegenheit ſchicken,
Drei Briefe ſind erſchienen, und jetzt in einer Bro¬
chüre vereinigt herausgekommen. Den dritten Brief
habe ich geleſen. Es iſt die Weisheit in Zahlen und
iſt die Thorheit in Zahlen. So, und nur ſo allein
muß man die Menſchen belehren; denn ſie ſind ſo
dumm, daß ſie nichts begreifen, was ſie nicht zählen
können. Sie ſind gar zu dumm, die Menſchen!
Wenn ſie nur einen einzigen Tag wollten, oder nur
einen einzigen Tag nicht wollten, dann wäre wenig¬
ſtens allen Leiden ein Ende gemacht, die von den
Menſchen kommen, und blieben dann nur noch Ueber¬
ſchwemmungen, Erdbeben, Krankheiten übrig, welche
Plagen nicht viel bedeuten. Aber wollen! Das
iſts. Nicht wollen; das iſts noch mehr. Kaiſer
Maximilian hatte einen Hofnarren, der ſagte ihm
einmal: Wenn wir nun Alle einmal nicht
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