Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 5. Paris, 1834.Achtzehnter Brief. Paris, Samstag, den 12. Januar 1833.Ich komme auf Chateaubriand zurück, den edlen Achtzehnter Brief. Paris, Samſtag, den 12. Januar 1833.Ich komme auf Chateaubriand zurück, den edlen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0213" n="[201]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b #g">Achtzehnter Brief.</hi><lb/> </head> <dateline rendition="#right">Paris, Samſtag, den 12. Januar 1833.</dateline><lb/> <p>Ich komme auf Chateaubriand zurück, den edlen<lb/> Narren, der mir aber lieber als die ſieben Weiſen<lb/> jeder Schule; auch der Liberalen, das dürfen Sie mir<lb/> glauben. Die <hi rendition="#g">Treue</hi> iſt ſeine geliebte und verehrte<lb/> Dulcinea. Nicht den Bourbons, nicht der Legitimi¬<lb/> tät, <hi rendition="#g">ſich</hi> iſt er treu. Wäre das nur Jeder in ſei¬<lb/> nem Glauben, in ſeiner Geſinnung, wie weit beſſer<lb/> wäre dann Alles! Wollte nur Jeder was er will,<lb/> ganz und immer, wie viel milder wäre der Wider¬<lb/> ſpruch, wie viel menſchlicher der Streit! Denn wahr¬<lb/> lich, nicht das eigenſinnige Feſthalten auf jeder Mei¬<lb/> nung, wie die guten Leute glauben, ſondern das furcht¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[201]/0213]
Achtzehnter Brief.
Paris, Samſtag, den 12. Januar 1833.
Ich komme auf Chateaubriand zurück, den edlen
Narren, der mir aber lieber als die ſieben Weiſen
jeder Schule; auch der Liberalen, das dürfen Sie mir
glauben. Die Treue iſt ſeine geliebte und verehrte
Dulcinea. Nicht den Bourbons, nicht der Legitimi¬
tät, ſich iſt er treu. Wäre das nur Jeder in ſei¬
nem Glauben, in ſeiner Geſinnung, wie weit beſſer
wäre dann Alles! Wollte nur Jeder was er will,
ganz und immer, wie viel milder wäre der Wider¬
ſpruch, wie viel menſchlicher der Streit! Denn wahr¬
lich, nicht das eigenſinnige Feſthalten auf jeder Mei¬
nung, wie die guten Leute glauben, ſondern das furcht¬
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