Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 5. Paris, 1834.ist die Gemeinheit eine Maske, bei Franz ist die Die Hofleute hassen diesen Triboulet, weil er Eines Abends im Dunkeln, macht Triboulet iſt die Gemeinheit eine Maske, bei Franz iſt die Die Hofleute haſſen dieſen Triboulet, weil er Eines Abends im Dunkeln, macht Triboulet <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0086" n="74"/> iſt die Gemeinheit eine Maske, bei Franz iſt die<lb/> Krone eine.</p><lb/> <p>Die Hofleute haſſen dieſen Triboulet, weil er<lb/> ſie Alle ungeſtraft necken und ihnen boshafte Streiche<lb/> ſpielen darf. Da machen ſie die Entdeckung, daß<lb/> ſich der Narr oft des Nachts verkleidet in ein ab¬<lb/> gelegenes Haus ſchleiche. Es kann nichts anders<lb/> ſein, meinen ſie, Triboulet hat eine Geliebte, und ſie<lb/> nehmen ſich vor, daß luſtige Geheimniß aufzudecken.<lb/> Beim Lever des Königs war von nichts Anderm die<lb/> Rede: Triboulet hat ein Schätzchen. Der König und<lb/> der ganze Hof wollen ſich todt darüber lachen.</p><lb/> <p>Eines Abends im Dunkeln, macht Triboulet<lb/> ſeinen gewohnten geheimnißvollen Gang und ſchleicht<lb/> ſich mit ängſtlicher Vorſicht in ein Haus, zu dem er<lb/> den Schlüſſel hat. Wir wollen uns mit hineinſchlei¬<lb/> chen; es muß ſchön ſein zu ſehen, wie der bucklichte<lb/> und tückiſche alte Narr liebt. Schön war es auch,<lb/> nur ganz Anders als die ſchurkiſchen Hofleute es ſich<lb/> vorgeſtellt. (Die Erde liege ſchwer auf ihnen, weil<lb/> ſie meinen Triboulet, den ich liebe ſo unglücklich ge¬<lb/> macht.) Nachdem Triboulet die Thüre hinter ſich<lb/> verſchloſſen, ſetzt er ſich im Hofe, der das Haus um¬<lb/> giebt, auf eine Bank nieder und weint. Doch weint<lb/> er nicht vor Schmerz, er weint vor Luſt; das Wei¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [74/0086]
iſt die Gemeinheit eine Maske, bei Franz iſt die
Krone eine.
Die Hofleute haſſen dieſen Triboulet, weil er
ſie Alle ungeſtraft necken und ihnen boshafte Streiche
ſpielen darf. Da machen ſie die Entdeckung, daß
ſich der Narr oft des Nachts verkleidet in ein ab¬
gelegenes Haus ſchleiche. Es kann nichts anders
ſein, meinen ſie, Triboulet hat eine Geliebte, und ſie
nehmen ſich vor, daß luſtige Geheimniß aufzudecken.
Beim Lever des Königs war von nichts Anderm die
Rede: Triboulet hat ein Schätzchen. Der König und
der ganze Hof wollen ſich todt darüber lachen.
Eines Abends im Dunkeln, macht Triboulet
ſeinen gewohnten geheimnißvollen Gang und ſchleicht
ſich mit ängſtlicher Vorſicht in ein Haus, zu dem er
den Schlüſſel hat. Wir wollen uns mit hineinſchlei¬
chen; es muß ſchön ſein zu ſehen, wie der bucklichte
und tückiſche alte Narr liebt. Schön war es auch,
nur ganz Anders als die ſchurkiſchen Hofleute es ſich
vorgeſtellt. (Die Erde liege ſchwer auf ihnen, weil
ſie meinen Triboulet, den ich liebe ſo unglücklich ge¬
macht.) Nachdem Triboulet die Thüre hinter ſich
verſchloſſen, ſetzt er ſich im Hofe, der das Haus um¬
giebt, auf eine Bank nieder und weint. Doch weint
er nicht vor Schmerz, er weint vor Luſt; das Wei¬
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