Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 6. Paris, 1834."Ihre Hoheit unterthänigst einen Blick auf diese la¬ „Ihre Hoheit unterthänigſt einen Blick auf dieſe la¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <p><pb facs="#f0127" n="115"/> „Ihre Hoheit unterthänigſt einen Blick auf dieſe la¬<lb/> „teiniſche poetiſche Zeilen zu werfen. — Der Ja¬<lb/> „paniſche Narr ſoll mich in Frieden laſſen mit ſei¬<lb/> „nem Latein. Was will er? — Es iſt eine <hi rendition="#aq">Ode</hi><lb/> „<hi rendition="#aq">Horace</hi> — <hi rendition="#aq">vorace</hi>, Kammerherr! — an Ihre Ho¬<lb/> „heit, über deren männlich-fürſtlich-edel-hoch parle¬<lb/> „mentariſches Betragen. — Was iſt's? — Wie<lb/> „Ihre Hoheit zu ſagen geruhten. <hi rendition="#g">Thaten ſind</hi><lb/> „<hi rendition="#g">beſſer als Worte</hi>. — Schicken Sie dem Hof¬<lb/> „rath zwei Dukaten und ich ließe danken. In der<lb/> „allgemeinen Zeitung ſtehen Berichte über die Stände-<lb/> „Verſammlungen. — Worte, nichts als Worte;<lb/> „<hi rendition="#g">Thaten ſind beſſer als Worte</hi>. Ich werde<lb/> „mit dem Miniſter ſprechen. Es darf keinem Un¬<lb/> „terthanen erlaubt ſein, Berichte in eine auswärtige<lb/> „Zeitung zu ſchicken, ohne ſie vorher der inländiſchen<lb/> „Cenſur vorgelegt zu haben. Wozu all das Ge¬<lb/> „ſchwätz? <hi rendition="#g">Thaten ſind beſſer als Worte</hi>.<lb/> „Meine Reitgerte! — Hoheit, dieſesmal ſind ſie in<lb/> „guten Händen. Der Hofrath Böttiger läßt mer¬<lb/> „ken: er ſei Correspondent der allgemeinen Zeitung.<lb/> „ — Was ſchreibt er? <hi rendition="#aq">Bonbonnière</hi>! — Er<lb/> „ſpricht von der neulichen Sitzung, wo Ihr Hoheit<lb/> „zu ſagen geruhten: <hi rendition="#g">Thaten ſind beſſer als</hi><lb/> „<hi rendition="#g">Worte</hi>. — Drei Dukaten bringen ſie ihm. —<lb/> „Ein junger Künſtler wagt es Ihrer Hoheit dieſe<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [115/0127]
„Ihre Hoheit unterthänigſt einen Blick auf dieſe la¬
„teiniſche poetiſche Zeilen zu werfen. — Der Ja¬
„paniſche Narr ſoll mich in Frieden laſſen mit ſei¬
„nem Latein. Was will er? — Es iſt eine Ode
„Horace — vorace, Kammerherr! — an Ihre Ho¬
„heit, über deren männlich-fürſtlich-edel-hoch parle¬
„mentariſches Betragen. — Was iſt's? — Wie
„Ihre Hoheit zu ſagen geruhten. Thaten ſind
„beſſer als Worte. — Schicken Sie dem Hof¬
„rath zwei Dukaten und ich ließe danken. In der
„allgemeinen Zeitung ſtehen Berichte über die Stände-
„Verſammlungen. — Worte, nichts als Worte;
„Thaten ſind beſſer als Worte. Ich werde
„mit dem Miniſter ſprechen. Es darf keinem Un¬
„terthanen erlaubt ſein, Berichte in eine auswärtige
„Zeitung zu ſchicken, ohne ſie vorher der inländiſchen
„Cenſur vorgelegt zu haben. Wozu all das Ge¬
„ſchwätz? Thaten ſind beſſer als Worte.
„Meine Reitgerte! — Hoheit, dieſesmal ſind ſie in
„guten Händen. Der Hofrath Böttiger läßt mer¬
„ken: er ſei Correspondent der allgemeinen Zeitung.
„ — Was ſchreibt er? Bonbonnière! — Er
„ſpricht von der neulichen Sitzung, wo Ihr Hoheit
„zu ſagen geruhten: Thaten ſind beſſer als
„Worte. — Drei Dukaten bringen ſie ihm. —
„Ein junger Künſtler wagt es Ihrer Hoheit dieſe
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