Böttiger, Johann: Lehr- und Trostpredigt Von Nothwendigkeit der Tauffe/ und was von ungetauffter Christen-Kinder Seligkeit zu halten Aus den Worten des Herrn Jesu Johan. 3, 5. Nordhausen, 1652.
Weil sie durch
Weil ſie durch
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Lehr- und Troſtpredigt
Kinder gebaͤren. Als wie auch an jhrem Gemuͤthe und
Verſtande/ welches der Satanas bey unſerer erſten Mutter
der Eva zu ſeinem Vortheil wargenommen/ gebraucht/ und
ſie betrogen hat/ wie der Apoſtel Paulus drauff deutet/ wenn
er ſpricht: Vnd Adam ward nicht (durch die Schlange
zuerſt) verfuͤhret/ das Weib aber ward (zuerſt durch die
Schlange) verfuͤhret/ und hat die uͤbertrettung ein-
gefuͤhret/ 1. Timoth 2, 14. Dahero der Apoſtel Petrus die
Weiber das ſchwaͤcheſte Werckzeug nennet 1. Petr. 3, 7.
uͤber welche Worte der heilige Lutherus ſetzet: Alle Chri-
ſten ſind GOttes Werckzeuge/ aber das Weib iſt
beyde am Leibe und an Muth ſchwaͤcher denn der
Mann/ darumb ſein mit Vernunfft zu ſchonen iſt.
Dadurch die Chriſtliche Maͤnner erinnert werden/ daß ſie
mit Vernunfft bey jhren Weibern wohnen/ ſaͤuberlich mit
jhnen umbgehen/ ſie ſchuͤtzen/ vertheidigen/ jhnen rathen und
helffen/ jhrer Schwachheit halber ſie nicht veraͤchtlich/ ſon-
dern ehrlich halten/und mit jhnen Gedult tragen ſollen.
(2.) wegen der Fruchtbarkeit. Ein Weinſtock
wie gering er auch an Holtz anzuſehen/ ſo traͤget er doch
uͤber die maſſen ſchoͤne und liebliche Frucht/ die Goͤtter und
Menſchen froͤhlich macht: Alſo begabet GOtt den weib-
lichen Stamm/ das ſchwache Werckzeug auch mit den Ga-
ben des Geiſtes/ daß ſie Miterben ſeyn der Gnade des
Lebens/ 1. Petr. 3, 7. und an dem Weinſtocke Jeſu Chri-
ſto als geiſtliche Reben viel Fruͤchte bringen/ Jo-
han. 15, 5. Ja GOtt begnadet ſie mit Fruͤchten/ deren die
gantze Welt in allen dreyen Staͤnden geneuſt/ wenn Er ſie
mit Leibesfruͤchten ſegnet/ und froͤhliche Kindermuͤtter aus jh-
nen machet/ und ob ſchon dieſes mit groſſen Schmertzen/ und
anklebender Schwachheit zugehet/ ſo werden ſie doch ſelig
durch
Weil ſie
fruchtbar
zwar in
ſchwachheit
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