Böttiger, Johann: Lehr- und Trostpredigt Von Nothwendigkeit der Tauffe/ und was von ungetauffter Christen-Kinder Seligkeit zu halten Aus den Worten des Herrn Jesu Johan. 3, 5. Nordhausen, 1652.von Nothwendigkeit der Tauffe. durch Kinder zeugen/ und hindert sie nicht an der Seligkeit: dochin Seligkeit Sondern sie können bey solchem jhrem Stande selig werden/ so sie die Weiber bleiben im Glauben (an Christum)1. Tim. 2, 15. (3.) wegen des offt unvermuthenden Ver- weil es offt wir B
von Nothwendigkeit der Tauffe. durch Kinder zeugen/ und hindert ſie nicht an der Seligkeit: dochin Seligkeit Sondern ſie koͤnnen bey ſolchem jhrem Stande ſelig werden/ ſo ſie die Weiber bleiben im Glauben (an Chriſtum)1. Tim. 2, 15. (3.) wegen des offt unvermuthenden Ver- weil es offt wir B
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von Nothwendigkeit der Tauffe.
durch Kinder zeugen/ und hindert ſie nicht an der Seligkeit:
Sondern ſie koͤnnen bey ſolchem jhrem Stande ſelig werden/
ſo ſie die Weiber bleiben im Glauben (an Chriſtum)
und in der Liebe (gegen den Nechſten) und in der Hei-
ligung (in einem gottſeligen Leben) ſampt der Zucht
(in Gebaͤrden und Wandel) 1. Tim. 2, 15.
doch
in Seligkeit
(3.) wegen des offt unvermuthenden Ver-
derbens der Frucht. Der edle Weinſtock hat jetzt ſchoͤne
gebluͤhet und Augen gewonnen/ macht gute Hoffnung zu
einer ſuͤſſen uñ lieblichen Frucht/ bald wird er durch ploͤtzlichen
Frost/ Reiff und Vngewitter erſchrecket/ da fallen die Traͤub-
lein ab und verwelcken/ und verlieret ſich alle gefaſſete Freude
und Hoffnung. Ebenes falles wird eine tugendſame Hauß-
krone wie ein fruchtbarer Weinſtock võ Gott geſegnet/ di man
der lieblichen Frucht von jhr zugewarten hat/ aber offt ſchickts
Gott alſo/ daß die ſchoͤnen Gewaͤchslein/ ſo aus ehelicher Liebe
erfolgen ſollen/ allzufruͤezeitig hinfallen/ und durch den zeitli-
chen Todt noch wol im Mutterleibe/ ehe ſie dieſe Welt be-
ſchawen/ hingeriſſen/ und ins finſtere Grab verſencket wer-
den/ da gibts alsdenn traurige und betruͤbte Hertzen/ naſſe
Augen und groſſe Schmertzen/ wie wir dergleichen Traur-
Exempel an unſer gnaͤdigen Herrſchafft jetzo fuͤr uns haben.
Alldieweil nun leicht zuerachten iſt/ daß ſowol wegen der na-
tuͤrlichen Affecten, weil Kinder von Hertzen kommen/ und
wider zu Hertzen gehen/ dann auch/ daß das liebe Kind-
lein ohne Tauffe dahin geſtorben/ und gleichwol heiſſet:
Es ſey denn daß jemand gebohren werde aus
Waſſer und Geiſt/ ſo kan er nicht in das Reich
Gottes kommen/ Johan. 3. ſich traurige Gedancken und
Anfechtungen finden moͤgen. Derohalben gebuͤhrt ſichs/ daß
wir
wie ein
Exempel
an unſerer
gnaͤdigen
Herrſchafft
B
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