Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.4. Ian. Ach, daß die Hülfe aus Zion über Israel käme und der HErr sein Wie werd ich los? Ich bin noch wie gefangen? Schrey, seufz', und fleh, so macht der Sohn dich frey. Wie, wo, und wenn soll ich zur Ruh gelangen? Wie? So du gläubst. Wo? Nur in JESU Treu. Wenn? So du stille bist; da wirst du ruhig seyn, Da wirst du frey und los, als wie ein Vögelein. 4. Ian. Ach, daß die Hülfe aus Zion über Iſrael käme und der HErr ſein Wie werd ich los? Ich bin noch wie gefangen? Schrey, ſeufz’, und fleh, ſo macht der Sohn dich frey. Wie, wo, und wenn ſoll ich zur Ruh gelangen? Wie? So du gläubſt. Wo? Nur in JESU Treu. Wenn? So du ſtille biſt; da wirſt du ruhig ſeyn, Da wirſt du frey und los, als wie ein Vögelein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0016" n="4"/> <div n="2"> <dateline>4. <hi rendition="#aq">Ian.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi><hi rendition="#fr">ch, daß die Hülfe aus Zion über Iſrael käme und der HErr ſein<lb/> gefangen Volk erlöſete.</hi> Pſ. 14, 7. Göttl. Antw. <hi rendition="#fr">So euch der<lb/> Sohn frey macher, ſo ſey ihr recht frey.</hi> Nicht ſo, daß keine Sünde im<lb/> Fleiſche mehr da, oder ſelbige doch todt ſey, und ſich nicht mehr rege im Herzen;<lb/> denn die Schrift ſchreibet ihr noch (*) Lüſte und (**) Geſchäfte zu, ſon-<lb/> dern nur, daß ſie uns nicht mehr verdamme, noch beherrſche, doch auch im-<lb/> mer ſchwächer werde, und ſo herrſchet Chriſtus in einem Herzen, wo auch<lb/> noch die Sünde wohnt, mitten unter ſeinen Feinden, und es iſt ein ſchädlicher<lb/> Irrthum, wenn man gläubt, es ſey keine Sünde mehr im Herzen, wie könte<lb/> ſie ſonſt beherrſchet werden? Joh. 8, 36. ſ. a. v. 31. 32. Röm. 6, 6. (*) 12.<lb/> 14. 16, 22. c. 8, 2. (**) 13. Gal. 5, 13. (*) 16-24.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Wie werd ich los? Ich bin noch wie gefangen?</l><lb/> <l>Schrey, ſeufz’, und fleh, ſo macht der Sohn dich frey.</l><lb/> <l>Wie, wo, und wenn ſoll ich zur Ruh gelangen?</l><lb/> <l>Wie? So du gläubſt. Wo? Nur in JESU Treu.</l><lb/> <l>Wenn? So du ſtille biſt; da wirſt du ruhig ſeyn,</l><lb/> <l>Da wirſt du frey und los, als wie ein Vögelein.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [4/0016]
4. Ian.
Ach, daß die Hülfe aus Zion über Iſrael käme und der HErr ſein
gefangen Volk erlöſete. Pſ. 14, 7. Göttl. Antw. So euch der
Sohn frey macher, ſo ſey ihr recht frey. Nicht ſo, daß keine Sünde im
Fleiſche mehr da, oder ſelbige doch todt ſey, und ſich nicht mehr rege im Herzen;
denn die Schrift ſchreibet ihr noch (*) Lüſte und (**) Geſchäfte zu, ſon-
dern nur, daß ſie uns nicht mehr verdamme, noch beherrſche, doch auch im-
mer ſchwächer werde, und ſo herrſchet Chriſtus in einem Herzen, wo auch
noch die Sünde wohnt, mitten unter ſeinen Feinden, und es iſt ein ſchädlicher
Irrthum, wenn man gläubt, es ſey keine Sünde mehr im Herzen, wie könte
ſie ſonſt beherrſchet werden? Joh. 8, 36. ſ. a. v. 31. 32. Röm. 6, 6. (*) 12.
14. 16, 22. c. 8, 2. (**) 13. Gal. 5, 13. (*) 16-24.
Wie werd ich los? Ich bin noch wie gefangen?
Schrey, ſeufz’, und fleh, ſo macht der Sohn dich frey.
Wie, wo, und wenn ſoll ich zur Ruh gelangen?
Wie? So du gläubſt. Wo? Nur in JESU Treu.
Wenn? So du ſtille biſt; da wirſt du ruhig ſeyn,
Da wirſt du frey und los, als wie ein Vögelein.
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