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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Nahe dich zu mir, wenn ich dich anrufe, und sprich: Fürchte dich
nicht; führe du, HErr, die Sache meiner Seelen, und erlöse mein
Leben.
Klagl. 3, 27. 28. Göttl. Antw. Fürchte dich nicht, denn ich bin bey
dir.
Es. 43, 5. Ich war todt, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu
Ewigkeit, und habe die Schlüssel der Hölle und des Todes.
Offenb. 1,
18. Christus hat den Tod verschlungen, das Gefängniß gefangen geführet,
und mit Einem Opfer in Ewigkeit vollendet alle, die geheiliget werden. Hebr.
10, 1. Wer nun im Glauben an Ihn abscheidet, ist schon durch ihn vollendet,
und hat nach dem Tode nichts mehr zu fürchten. Mein Vater, laß mich meine
noch unvollkommene Heiligung wol beugen, aber nicht Todesfurcht machen,
und das kindliche Vertrauen stören, denn das beruht nicht auf dem und dem
Grad der Heiligung, sondern nur darauf, daß ich in Christo und dein Kind
bin, indem ja das schwächste Kind so kindlich dir vertrauen mag, wie das
stärkste. Sie haben gleiches Recht, gleiche Gnade, gleiche Vergebung. Bin
ich Kind, so bin ich Erbe, und kan im Tode Leben und Erlösung finden.

Der Tod ist nun besiegt, die Höll ist überwunden,
Mein Heiland hat dazu die Schlüssel in der Hand,
Er schleußt sie vor mir zu, und führt in Todes-Stunden,
Durch sicheres Geleit mich in mein Vaterland.

Nahe dich zu mir, wenn ich dich anrufe, und ſprich: Fürchte dich
nicht; führe du, HErr, die Sache meiner Seelen, und erlöſe mein
Leben.
Klagl. 3, 27. 28. Göttl. Antw. Fürchte dich nicht, denn ich bin bey
dir.
Eſ. 43, 5. Ich war todt, und ſiehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu
Ewigkeit, und habe die Schlüſſel der Hölle und des Todes.
Offenb. 1,
18. Chriſtus hat den Tod verſchlungen, das Gefängniß gefangen geführet,
und mit Einem Opfer in Ewigkeit vollendet alle, die geheiliget werden. Hebr.
10, 1. Wer nun im Glauben an Ihn abſcheidet, iſt ſchon durch ihn vollendet,
und hat nach dem Tode nichts mehr zu fürchten. Mein Vater, laß mich meine
noch unvollkommene Heiligung wol beugen, aber nicht Todesfurcht machen,
und das kindliche Vertrauen ſtören, denn das beruht nicht auf dem und dem
Grad der Heiligung, ſondern nur darauf, daß ich in Chriſto und dein Kind
bin, indem ja das ſchwächſte Kind ſo kindlich dir vertrauen mag, wie das
ſtärkſte. Sie haben gleiches Recht, gleiche Gnade, gleiche Vergebung. Bin
ich Kind, ſo bin ich Erbe, und kan im Tode Leben und Erlöſung finden.

Der Tod iſt nun beſiegt, die Höll iſt überwunden,
Mein Heiland hat dazu die Schlüſſel in der Hand,
Er ſchleußt ſie vor mir zu, und führt in Todes-Stunden,
Durch ſicheres Geleit mich in mein Vaterland.
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[200/0212] 19. Iul. Nahe dich zu mir, wenn ich dich anrufe, und ſprich: Fürchte dich nicht; führe du, HErr, die Sache meiner Seelen, und erlöſe mein Leben. Klagl. 3, 27. 28. Göttl. Antw. Fürchte dich nicht, denn ich bin bey dir. Eſ. 43, 5. Ich war todt, und ſiehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit, und habe die Schlüſſel der Hölle und des Todes. Offenb. 1, 18. Chriſtus hat den Tod verſchlungen, das Gefängniß gefangen geführet, und mit Einem Opfer in Ewigkeit vollendet alle, die geheiliget werden. Hebr. 10, 1. Wer nun im Glauben an Ihn abſcheidet, iſt ſchon durch ihn vollendet, und hat nach dem Tode nichts mehr zu fürchten. Mein Vater, laß mich meine noch unvollkommene Heiligung wol beugen, aber nicht Todesfurcht machen, und das kindliche Vertrauen ſtören, denn das beruht nicht auf dem und dem Grad der Heiligung, ſondern nur darauf, daß ich in Chriſto und dein Kind bin, indem ja das ſchwächſte Kind ſo kindlich dir vertrauen mag, wie das ſtärkſte. Sie haben gleiches Recht, gleiche Gnade, gleiche Vergebung. Bin ich Kind, ſo bin ich Erbe, und kan im Tode Leben und Erlöſung finden. Der Tod iſt nun beſiegt, die Höll iſt überwunden, Mein Heiland hat dazu die Schlüſſel in der Hand, Er ſchleußt ſie vor mir zu, und führt in Todes-Stunden, Durch ſicheres Geleit mich in mein Vaterland.

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/212>, abgerufen am 21.11.2024.