Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.16. Aug. Sie haben ihren Lohn dahin.* Aber die Gerechten werden ewig- Besinne dich, o Mensch! was hat man wol davon, Von allem, da man sich nur selber sucht und meinet? Man hat nur Müh und Angst, und Unruh hier zu Lohn; Denn alles, was es ist, wie gut es auch wol scheinet, Ist, wird nicht GOtt geehrt, als eitel anzusehn, Davon in Ewigkeit nichts mehr zu hoffen ist: * Matth. 6, 2. Was aber GOtt allein zum Ruhme wird geschehen, Das bleibet ewig stehn; indem GOtt nichts vergißt. Drum richte Wort und Werk nur stets auf jenes Leben: + Weish. 5, 16, 17. So wird GOtt hier und dort zum Lohn sich selber geben. 16. Aug. Sie haben ihren Lohn dahin.* Aber die Gerechten werden ewig- Beſinne dich, o Menſch! was hat man wol davon, Von allem, da man ſich nur ſelber ſucht und meinet? Man hat nur Müh und Angſt, und Unruh hier zu Lohn; Denn alles, was es iſt, wie gut es auch wol ſcheinet, Iſt, wird nicht GOtt geehrt, als eitel anzuſehn, Davon in Ewigkeit nichts mehr zu hoffen iſt: * Matth. 6, 2. Was aber GOtt allein zum Ruhme wird geſchehen, Das bleibet ewig ſtehn; indem GOtt nichts vergißt. Drum richte Wort und Werk nur ſtets auf jenes Leben: † Weish. 5, 16, 17. So wird GOtt hier und dort zum Lohn ſich ſelber geben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0240" n="228"/> <div n="2"> <dateline>16. <hi rendition="#aq">Aug.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">S</hi><hi rendition="#fr">ie haben ihren Lohn dahin.<note xml:id="matth9" next="#matth10" place="end" n="*"/> Aber die Gerechten werden ewig-<lb/> lich leben, und der HErr iſt ihr Lohn ꝛc. Darum werden ſie<lb/> empfahen ein herrliches Reich, und eine ſchöne Crone von der Hand<lb/> des HErrn.</hi><note xml:id="weish3" next="#weish4" place="end" n="†"/> Um dieſe Crone kämpft der Glaube. Er macht erſt ge-<lb/> recht, da denkt die Welt: Das iſt gut, ich glaube auch; allein wo iſt der Kampf<lb/> und der Sieg? Ja ſagt ſie: Ich traue auf Chriſtum, auf Gnade; aber Ca-<lb/> naan war auch ein Gnaden-Geſchenk, und doch war Kampf da: und da ſie<lb/> nicht das böſe Herz kennt, traut ſie doch nicht allein auf Gnade, ſondern auf<lb/> ihren äuſſern Schein, und im Herzen herrſchet doch Eigenliebe und Ehre.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Beſinne dich, o Menſch! was hat man wol davon,</l><lb/> <l>Von allem, da man ſich nur ſelber ſucht und meinet?</l><lb/> <l>Man hat nur Müh und Angſt, und Unruh hier zu Lohn;</l><lb/> <l>Denn alles, was es iſt, wie gut es auch wol ſcheinet,</l><lb/> <l>Iſt, wird <hi rendition="#fr">nicht GOtt geehrt, als eitel</hi> anzuſehn,</l><lb/> <l>Davon in Ewigkeit <hi rendition="#fr">nichts</hi> mehr zu hoffen iſt: <note xml:id="matth10" prev="#matth9" place="end" n="*">Matth. 6, 2.</note></l><lb/> <l>Was aber GOtt <hi rendition="#fr">allein zum Ruhme</hi> wird geſchehen,</l><lb/> <l>Das bleibet <hi rendition="#fr">ewig</hi> ſtehn; indem GOtt nichts vergißt.</l><lb/> <l>Drum richte Wort und Werk nur ſtets auf <hi rendition="#fr">jenes Leben:</hi> <note xml:id="weish4" prev="#weish3" place="end" n="†">Weish. 5,<lb/> 16, 17.</note></l><lb/> <l>So wird GOtt hier und dort zum Lohn ſich ſelber geben.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [228/0240]
16. Aug.
Sie haben ihren Lohn dahin.
*
Aber die Gerechten werden ewig-
lich leben, und der HErr iſt ihr Lohn ꝛc. Darum werden ſie
empfahen ein herrliches Reich, und eine ſchöne Crone von der Hand
des HErrn.
†
Um dieſe Crone kämpft der Glaube. Er macht erſt ge-
recht, da denkt die Welt: Das iſt gut, ich glaube auch; allein wo iſt der Kampf
und der Sieg? Ja ſagt ſie: Ich traue auf Chriſtum, auf Gnade; aber Ca-
naan war auch ein Gnaden-Geſchenk, und doch war Kampf da: und da ſie
nicht das böſe Herz kennt, traut ſie doch nicht allein auf Gnade, ſondern auf
ihren äuſſern Schein, und im Herzen herrſchet doch Eigenliebe und Ehre.
Beſinne dich, o Menſch! was hat man wol davon,
Von allem, da man ſich nur ſelber ſucht und meinet?
Man hat nur Müh und Angſt, und Unruh hier zu Lohn;
Denn alles, was es iſt, wie gut es auch wol ſcheinet,
Iſt, wird nicht GOtt geehrt, als eitel anzuſehn,
Davon in Ewigkeit nichts mehr zu hoffen iſt:
* Matth. 6, 2.
Was aber GOtt allein zum Ruhme wird geſchehen,
Das bleibet ewig ſtehn; indem GOtt nichts vergißt.
Drum richte Wort und Werk nur ſtets auf jenes Leben:
† Weish. 5,
16, 17.
So wird GOtt hier und dort zum Lohn ſich ſelber geben.
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