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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Unser täglich Brodt gib uns heute. Matth. 6, 11. Göttl. Antw. Trach-
tet am ersten nach dem Reiche GOttes, und nach seiner Gerech-
tigkeit, so wird euch solches alles zufallen.
v. 33. In der vierten Bitte ist
mein Brodt täglich gewiß. Da habe ichs heute. Habe ich auf morgen nichts,
mag aber morgen diese Bitte beten: so habe ichs wieder, und so täglich, wenn
ichs nur glaube. Manche fühlen noch Mangel am Glauben auf göttliche Vor-
sorge nach dem ersten Artickel, aber am Glauben an Christum nach dem andern
Artickel meint niemand Mangel zu haben, u. da mangelts am meisten; unter
hunderten hat oft kaum einer einen recht kräftigen * Glauben an Christum.

Ach! der Glaube fehlt auf Erden, wär er da, müst uns ja,
Was uns noth ist, werden. Wer GOtt kan im Glauben fassen,
Der wird nicht, wenns gebricht, von ihm seyn verlassen. *Philemon v. 6.
Wer Gerechtigkeit nachtrachtet, und zugleich GOttes Reich
Ueber alles achtet, der wird wahrlich, nach Verlangen,
Speis' und Trank, Lebenslang, wie im Schlaf empfangen.
Nun, du weißt, HERR, was mir fehlet, was mich quälet, sorge du, so
    Num. 212. v. 7. 8. 16. 15. will ich schweigen,
Und vor dir, nach Gebühr, meine Knie beugen. Sorge nur für meine Seele,
So wird mir auch alhier nichts am Leibe fehlen.
R

Unſer täglich Brodt gib uns heute. Matth. 6, 11. Göttl. Antw. Trach-
tet am erſten nach dem Reiche GOttes, und nach ſeiner Gerech-
tigkeit, ſo wird euch ſolches alles zufallen.
v. 33. In der vierten Bitte iſt
mein Brodt täglich gewiß. Da habe ichs heute. Habe ich auf morgen nichts,
mag aber morgen dieſe Bitte beten: ſo habe ichs wieder, und ſo täglich, wenn
ichs nur glaube. Manche fühlen noch Mangel am Glauben auf göttliche Vor-
ſorge nach dem erſten Artickel, aber am Glauben an Chriſtum nach dem andern
Artickel meint niemand Mangel zu haben, u. da mangelts am meiſten; unter
hunderten hat oft kaum einer einen recht kräftigen * Glauben an Chriſtum.

Ach! der Glaube fehlt auf Erden, wär er da, müſt uns ja,
Was uns noth iſt, werden. Wer GOtt kan im Glauben faſſen,
Der wird nicht, wenns gebricht, von ihm ſeyn verlaſſen. *Philemon v. 6.
Wer Gerechtigkeit nachtrachtet, und zugleich GOttes Reich
Ueber alles achtet, der wird wahrlich, nach Verlangen,
Speiſ’ und Trank, Lebenslang, wie im Schlaf empfangen.
Nun, du weißt, HERR, was mir fehlet, was mich quälet, ſorge du, ſo
    Num. 212. v. 7. 8. 16. 15. will ich ſchweigen,
Und vor dir, nach Gebühr, meine Knie beugen. Sorge nur für meine Seele,
So wird mir auch alhier nichts am Leibe fehlen.
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[257/0269] 14. Sept. Unſer täglich Brodt gib uns heute. Matth. 6, 11. Göttl. Antw. Trach- tet am erſten nach dem Reiche GOttes, und nach ſeiner Gerech- tigkeit, ſo wird euch ſolches alles zufallen. v. 33. In der vierten Bitte iſt mein Brodt täglich gewiß. Da habe ichs heute. Habe ich auf morgen nichts, mag aber morgen dieſe Bitte beten: ſo habe ichs wieder, und ſo täglich, wenn ichs nur glaube. Manche fühlen noch Mangel am Glauben auf göttliche Vor- ſorge nach dem erſten Artickel, aber am Glauben an Chriſtum nach dem andern Artickel meint niemand Mangel zu haben, u. da mangelts am meiſten; unter hunderten hat oft kaum einer einen recht kräftigen * Glauben an Chriſtum. Ach! der Glaube fehlt auf Erden, wär er da, müſt uns ja, Was uns noth iſt, werden. Wer GOtt kan im Glauben faſſen, Der wird nicht, wenns gebricht, von ihm ſeyn verlaſſen. *Philemon v. 6. Wer Gerechtigkeit nachtrachtet, und zugleich GOttes Reich Ueber alles achtet, der wird wahrlich, nach Verlangen, Speiſ’ und Trank, Lebenslang, wie im Schlaf empfangen. Nun, du weißt, HERR, was mir fehlet, was mich quälet, ſorge du, ſo Num. 212. v. 7. 8. 16. 15. will ich ſchweigen, Und vor dir, nach Gebühr, meine Knie beugen. Sorge nur für meine Seele, So wird mir auch alhier nichts am Leibe fehlen. R

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/269>, abgerufen am 22.11.2024.