Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.8. Octobr. Wer beharret bis ans Ende, der wird selig.* Siehe, ich komme Wenn du stehst, und recht erweckt aus der Fülle Kraft genommen, Denk, es wird bald neuer Kampf, und ein neues Leiden kommen. Darum, wenn du gleich so stehest, sey nicht sicher, fürchte dich, Wach' und halte dich bereitet auf des Satans Fersenstich, Matth. 24, 13. Der das Gute dir nicht gönnt, und deßwegen nach dir schiesset. Bete, bet' und trau dir nicht: weil man sich gar bald vergisset, Ja am meisten sich zerstreuet, oder in dem Glauben wankt, + Offenb. 3, 11. Wenn man kurz vorher erwecket, GOtt mit lauter Jubel dankt. 8. Octobr. Wer beharret bis ans Ende, der wird ſelig.* Siehe, ich komme Wenn du ſtehſt, und recht erweckt aus der Fülle Kraft genommen, Denk, es wird bald neuer Kampf, und ein neues Leiden kommen. Darum, wenn du gleich ſo ſteheſt, ſey nicht ſicher, fürchte dich, Wach’ und halte dich bereitet auf des Satans Ferſenſtich, Matth. 24, 13. Der das Gute dir nicht gönnt, und deßwegen nach dir ſchieſſet. Bete, bet’ und trau dir nicht: weil man ſich gar bald vergiſſet, Ja am meiſten ſich zerſtreuet, oder in dem Glauben wankt, † Offenb. 3, 11. Wenn man kurz vorher erwecket, GOtt mit lauter Jubel dankt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0293" n="281"/> <div n="2"> <dateline>8. <hi rendition="#aq">Octobr.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi><hi rendition="#fr">er beharret bis ans Ende, der wird ſelig.* Siehe, ich komme<lb/> bald, halte, was du haſt, daß niemand deine Crone nehme.<note xml:id="offenb5" next="#offenb6" place="end" n="†"/><lb/> Wer ſich läſſet dünken, daß er ſtehe, ſehe wohl zu, daß er nicht falle.</hi><lb/> 1 Cor. 10, 12. Wer im Glauben ſteht, und von Natur ein fröliches Gemüthe<lb/> hat, nehme das Maaß des Glaubens von ſich nicht zu groß, und von andern<lb/> Blöden nicht zu klein, ſonſt kan er fallen. Wer weiß, was Anfechtung iſt, wird<lb/> Blöde nicht ſchwach machen, noch auf beſondere ſinnliche Empfindung und<lb/> Freudigkeit dringen, das iſt nicht das bleibende Zeugniß und Siegel. Der<lb/> heil. Geiſt ſelbſt iſt das Pfand und Siegel, und den merkt man an allen ſeinen<lb/> Früchten und Wirkungen, nicht allein an ſolcher Freude. Aufs Gefühl trauen<lb/> macht ungewiß, ſo bald das Gefühl fehlt; aber aufs Wort trauen erhält gewiß.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Wenn du ſtehſt, und recht erweckt aus der Fülle Kraft genommen,</l><lb/> <l>Denk, es wird <hi rendition="#fr">bald</hi> neuer Kampf, und ein neues Leiden kommen.</l><lb/> <l>Darum, wenn du gleich ſo ſteheſt, ſey nicht ſicher, <hi rendition="#fr">fürchte</hi> dich,</l><lb/> <l>Wach’ und halte dich bereitet auf des Satans Ferſenſtich, <space dim="horizontal"/> <bibl>Matth. 24, 13.</bibl></l><lb/> <l>Der das Gute dir nicht gönnt, und deßwegen nach dir ſchieſſet.</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Bete, bet’ und trau dir nicht:</hi> weil man ſich gar bald vergiſſet,</l><lb/> <l>Ja am meiſten ſich zerſtreuet, oder in dem Glauben wankt, <note xml:id="offenb6" prev="#offenb5" place="end" n="†">Offenb. 3, 11.</note></l><lb/> <l>Wenn man kurz vorher erwecket, GOtt mit lauter Jubel dankt.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [281/0293]
8. Octobr.
Wer beharret bis ans Ende, der wird ſelig.* Siehe, ich komme
bald, halte, was du haſt, daß niemand deine Crone nehme.
†
Wer ſich läſſet dünken, daß er ſtehe, ſehe wohl zu, daß er nicht falle.
1 Cor. 10, 12. Wer im Glauben ſteht, und von Natur ein fröliches Gemüthe
hat, nehme das Maaß des Glaubens von ſich nicht zu groß, und von andern
Blöden nicht zu klein, ſonſt kan er fallen. Wer weiß, was Anfechtung iſt, wird
Blöde nicht ſchwach machen, noch auf beſondere ſinnliche Empfindung und
Freudigkeit dringen, das iſt nicht das bleibende Zeugniß und Siegel. Der
heil. Geiſt ſelbſt iſt das Pfand und Siegel, und den merkt man an allen ſeinen
Früchten und Wirkungen, nicht allein an ſolcher Freude. Aufs Gefühl trauen
macht ungewiß, ſo bald das Gefühl fehlt; aber aufs Wort trauen erhält gewiß.
Wenn du ſtehſt, und recht erweckt aus der Fülle Kraft genommen,
Denk, es wird bald neuer Kampf, und ein neues Leiden kommen.
Darum, wenn du gleich ſo ſteheſt, ſey nicht ſicher, fürchte dich,
Wach’ und halte dich bereitet auf des Satans Ferſenſtich, Matth. 24, 13.
Der das Gute dir nicht gönnt, und deßwegen nach dir ſchieſſet.
Bete, bet’ und trau dir nicht: weil man ſich gar bald vergiſſet,
Ja am meiſten ſich zerſtreuet, oder in dem Glauben wankt,
† Offenb. 3, 11.
Wenn man kurz vorher erwecket, GOtt mit lauter Jubel dankt.
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