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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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Da der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig. Matth. 25, 5.
Ach HErr, so vertreib auch mir allen Schlummer, daß ich immer be-
reit und fertig sey, wenn du kommen wirst. Nur eine Stunde seine Zuberei-
tung aufschieben ist schon Thorheit. O davor bewahre mich.

Wie mancher fängt so herrlich an! geht auch schon weit auf Zions Bahn,
Und doch läßt er sich endlich fangen, u. bleibt in falscher Freyheit hangen.
Es schliefen auch die Klugen ein; HERR! laß mirs eine Warnung sehn.
Ja lagre dich nur selbst um Augen, Mund und Ohren,
Und laß die Welt nicht ein zu diesen Herzensthoren.
Löscht man nicht bald das Fünklein aus, so wird bald eine Flamme draus,
Die Sünde kennt kein Stillestehen, ihr Giftpflegt durch u. durch zu gehen:
Drum halt den Sinn stets in der Zucht; und wenn er auszuschweifen sucht,
So warn ihn bald, daß er, als wie vor Schlangen,
Vor Sünden flieh, und sich nicht lasse fangen.
Bild iede Stund' mir als die letzte ein;
Damit ich klug und wachsam möge seyn.
So werd ich denn, wenn meine Zeit verloffen,
So, wie du wilt, von dir auch angetroffen.     Num. 298. v. 7.

Da der Bräutigam verzog, wurden ſie alle ſchläfrig. Matth. 25, 5.
Ach HErr, ſo vertreib auch mir allen Schlummer, daß ich immer be-
reit und fertig ſey, wenn du kommen wirſt. Nur eine Stunde ſeine Zuberei-
tung aufſchieben iſt ſchon Thorheit. O davor bewahre mich.

Wie mancher fängt ſo herrlich an! geht auch ſchon weit auf Zions Bahn,
Und doch läßt er ſich endlich fangen, u. bleibt in falſcher Freyheit hangen.
Es ſchliefen auch die Klugen ein; HERR! laß mirs eine Warnung ſehn.
Ja lagre dich nur ſelbſt um Augen, Mund und Ohren,
Und laß die Welt nicht ein zu dieſen Herzensthoren.
Löſcht man nicht bald das Fünklein aus, ſo wird bald eine Flamme draus,
Die Sünde kennt kein Stilleſtehen, ihr Giftpflegt durch u. durch zu gehen:
Drum halt den Sinn ſtets in der Zucht; und wenn er auszuſchweifen ſucht,
So warn ihn bald, daß er, als wie vor Schlangen,
Vor Sünden flieh, und ſich nicht laſſe fangen.
Bild iede Stund’ mir als die letzte ein;
Damit ich klug und wachſam möge ſeyn.
So werd ich denn, wenn meine Zeit verloffen,
So, wie du wilt, von dir auch angetroffen.     Num. 298. v. 7.
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[21/0033] 21. Ian. Da der Bräutigam verzog, wurden ſie alle ſchläfrig. Matth. 25, 5. Ach HErr, ſo vertreib auch mir allen Schlummer, daß ich immer be- reit und fertig ſey, wenn du kommen wirſt. Nur eine Stunde ſeine Zuberei- tung aufſchieben iſt ſchon Thorheit. O davor bewahre mich. Wie mancher fängt ſo herrlich an! geht auch ſchon weit auf Zions Bahn, Und doch läßt er ſich endlich fangen, u. bleibt in falſcher Freyheit hangen. Es ſchliefen auch die Klugen ein; HERR! laß mirs eine Warnung ſehn. Ja lagre dich nur ſelbſt um Augen, Mund und Ohren, Und laß die Welt nicht ein zu dieſen Herzensthoren. Löſcht man nicht bald das Fünklein aus, ſo wird bald eine Flamme draus, Die Sünde kennt kein Stilleſtehen, ihr Giftpflegt durch u. durch zu gehen: Drum halt den Sinn ſtets in der Zucht; und wenn er auszuſchweifen ſucht, So warn ihn bald, daß er, als wie vor Schlangen, Vor Sünden flieh, und ſich nicht laſſe fangen. Bild iede Stund’ mir als die letzte ein; Damit ich klug und wachſam möge ſeyn. So werd ich denn, wenn meine Zeit verloffen, So, wie du wilt, von dir auch angetroffen. Num. 298. v. 7.

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/33>, abgerufen am 21.11.2024.