Vorbericht Von dem rechten Gebrauch dieses güldenen Schatz-Kästleins.
Da es dem HERRN gefallen, dieses kleine Werkgen an manchen Seelen zu segnen; so hat man kein Bedenken getragen, solches abermal aufs neue heraus zu geben. Weil es aber, gleichwie an- dere Zeugnisse der heiligen Schrift, von manchen könte gemißbrauchet wer- den, als wird hiebey, um allem Mißbrauch möglichster Massen vorzubeu- gen, und zu rechtem Gebrauch einige Anleitung zu geben, eines und das an- dere zu erinnern für nöthig erachtet. Zuvörderst ist zu erwegen, daß man, wie ieder Verständiger selber erachten wird, keinesweges der Welt etwas zu einem Spielwerk, oder zur blossen Curiosite vorlegen wolle; sondern ihr, da sie sich ohnedem in keine weitläuftige geistliche Betrachtung einlässet, auf eine geschickte und bequeme Weise, manche göttliche Wahrheiten beyzubrin- gen, und sie also vielmehr von ihrem eitlen, spielenden und kindischen Wesen, so viel als hierdurch geschehen kan, abzuführen suche. Welches bey dem
itzigen
Vorbericht Von dem rechten Gebrauch dieſes güldenen Schatz-Käſtleins.
Da es dem HERRN gefallen, dieſes kleine Werkgen an manchen Seelen zu ſegnen; ſo hat man kein Bedenken getragen, ſolches abermal aufs neue heraus zu geben. Weil es aber, gleichwie an- dere Zeugniſſe der heiligen Schrift, von manchen könte gemißbrauchet wer- den, als wird hiebey, um allem Mißbrauch möglichſter Maſſen vorzubeu- gen, und zu rechtem Gebrauch einige Anleitung zu geben, eines und das an- dere zu erinnern für nöthig erachtet. Zuvörderſt iſt zu erwegen, daß man, wie ieder Verſtändiger ſelber erachten wird, keinesweges der Welt etwas zu einem Spielwerk, oder zur bloſſen Curioſité vorlegen wolle; ſondern ihr, da ſie ſich ohnedem in keine weitläuftige geiſtliche Betrachtung einläſſet, auf eine geſchickte und bequeme Weiſe, manche göttliche Wahrheiten beyzubrin- gen, und ſie alſo vielmehr von ihrem eitlen, ſpielenden und kindiſchen Weſen, ſo viel als hierdurch geſchehen kan, abzuführen ſuche. Welches bey dem
itzigen
<TEI><text><front><pbfacs="#f0007"/><divtype="preface"><head>Vorbericht<lb/>
Von dem rechten Gebrauch dieſes güldenen<lb/>
Schatz-Käſtleins.</head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>a es dem HERRN gefallen, dieſes kleine Werkgen an manchen<lb/>
Seelen zu ſegnen; ſo hat man kein Bedenken getragen, ſolches<lb/>
abermal aufs neue heraus zu geben. Weil es aber, gleichwie an-<lb/>
dere Zeugniſſe der heiligen Schrift, von manchen könte gemißbrauchet wer-<lb/>
den, als wird hiebey, um allem Mißbrauch möglichſter Maſſen vorzubeu-<lb/>
gen, und zu rechtem Gebrauch einige Anleitung zu geben, eines und das an-<lb/>
dere zu erinnern für nöthig erachtet. Zuvörderſt iſt zu erwegen, daß man,<lb/>
wie ieder Verſtändiger ſelber erachten wird, keinesweges der Welt etwas zu<lb/>
einem Spielwerk, oder zur bloſſen <hirendition="#aq">Curioſité</hi> vorlegen wolle; ſondern ihr,<lb/>
da ſie ſich ohnedem in keine weitläuftige geiſtliche Betrachtung einläſſet, auf<lb/>
eine geſchickte und bequeme Weiſe, manche göttliche Wahrheiten beyzubrin-<lb/>
gen, und ſie alſo vielmehr von ihrem eitlen, ſpielenden und kindiſchen Weſen,<lb/>ſo viel als hierdurch geſchehen kan, abzuführen ſuche. Welches bey dem<lb/><fwplace="bottom"type="catch">itzigen</fw><lb/></p></div></front></text></TEI>
[0007]
Vorbericht
Von dem rechten Gebrauch dieſes güldenen
Schatz-Käſtleins.
Da es dem HERRN gefallen, dieſes kleine Werkgen an manchen
Seelen zu ſegnen; ſo hat man kein Bedenken getragen, ſolches
abermal aufs neue heraus zu geben. Weil es aber, gleichwie an-
dere Zeugniſſe der heiligen Schrift, von manchen könte gemißbrauchet wer-
den, als wird hiebey, um allem Mißbrauch möglichſter Maſſen vorzubeu-
gen, und zu rechtem Gebrauch einige Anleitung zu geben, eines und das an-
dere zu erinnern für nöthig erachtet. Zuvörderſt iſt zu erwegen, daß man,
wie ieder Verſtändiger ſelber erachten wird, keinesweges der Welt etwas zu
einem Spielwerk, oder zur bloſſen Curioſité vorlegen wolle; ſondern ihr,
da ſie ſich ohnedem in keine weitläuftige geiſtliche Betrachtung einläſſet, auf
eine geſchickte und bequeme Weiſe, manche göttliche Wahrheiten beyzubrin-
gen, und ſie alſo vielmehr von ihrem eitlen, ſpielenden und kindiſchen Weſen,
ſo viel als hierdurch geſchehen kan, abzuführen ſuche. Welches bey dem
itzigen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/7>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.