Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite
Vorbericht
Von dem rechten Gebrauch dieses güldenen
Schatz-Kästleins.

Da es dem HERRN gefallen, dieses kleine Werkgen an manchen
Seelen zu segnen; so hat man kein Bedenken getragen, solches
abermal aufs neue heraus zu geben. Weil es aber, gleichwie an-
dere Zeugnisse der heiligen Schrift, von manchen könte gemißbrauchet wer-
den, als wird hiebey, um allem Mißbrauch möglichster Massen vorzubeu-
gen, und zu rechtem Gebrauch einige Anleitung zu geben, eines und das an-
dere zu erinnern für nöthig erachtet. Zuvörderst ist zu erwegen, daß man,
wie ieder Verständiger selber erachten wird, keinesweges der Welt etwas zu
einem Spielwerk, oder zur blossen Curiosite vorlegen wolle; sondern ihr,
da sie sich ohnedem in keine weitläuftige geistliche Betrachtung einlässet, auf
eine geschickte und bequeme Weise, manche göttliche Wahrheiten beyzubrin-
gen, und sie also vielmehr von ihrem eitlen, spielenden und kindischen Wesen,
so viel als hierdurch geschehen kan, abzuführen suche. Welches bey dem

itzigen
Vorbericht
Von dem rechten Gebrauch dieſes güldenen
Schatz-Käſtleins.

Da es dem HERRN gefallen, dieſes kleine Werkgen an manchen
Seelen zu ſegnen; ſo hat man kein Bedenken getragen, ſolches
abermal aufs neue heraus zu geben. Weil es aber, gleichwie an-
dere Zeugniſſe der heiligen Schrift, von manchen könte gemißbrauchet wer-
den, als wird hiebey, um allem Mißbrauch möglichſter Maſſen vorzubeu-
gen, und zu rechtem Gebrauch einige Anleitung zu geben, eines und das an-
dere zu erinnern für nöthig erachtet. Zuvörderſt iſt zu erwegen, daß man,
wie ieder Verſtändiger ſelber erachten wird, keinesweges der Welt etwas zu
einem Spielwerk, oder zur bloſſen Curioſité vorlegen wolle; ſondern ihr,
da ſie ſich ohnedem in keine weitläuftige geiſtliche Betrachtung einläſſet, auf
eine geſchickte und bequeme Weiſe, manche göttliche Wahrheiten beyzubrin-
gen, und ſie alſo vielmehr von ihrem eitlen, ſpielenden und kindiſchen Weſen,
ſo viel als hierdurch geſchehen kan, abzuführen ſuche. Welches bey dem

itzigen
<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0007"/>
      <div type="preface">
        <head>Vorbericht<lb/>
Von dem rechten Gebrauch die&#x017F;es güldenen<lb/>
Schatz-Kä&#x017F;tleins.</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>a es dem HERRN gefallen, die&#x017F;es kleine Werkgen an manchen<lb/>
Seelen zu &#x017F;egnen; &#x017F;o hat man kein Bedenken getragen, &#x017F;olches<lb/>
abermal aufs neue heraus zu geben. Weil es aber, gleichwie an-<lb/>
dere Zeugni&#x017F;&#x017F;e der heiligen Schrift, von manchen könte gemißbrauchet wer-<lb/>
den, als wird hiebey, um allem Mißbrauch möglich&#x017F;ter Ma&#x017F;&#x017F;en vorzubeu-<lb/>
gen, und zu rechtem Gebrauch einige Anleitung zu geben, eines und das an-<lb/>
dere zu erinnern für nöthig erachtet. Zuvörder&#x017F;t i&#x017F;t zu erwegen, daß man,<lb/>
wie ieder Ver&#x017F;tändiger &#x017F;elber erachten wird, keinesweges der Welt etwas zu<lb/>
einem Spielwerk, oder zur blo&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Curio&#x017F;ité</hi> vorlegen wolle; &#x017F;ondern ihr,<lb/>
da &#x017F;ie &#x017F;ich ohnedem in keine weitläuftige gei&#x017F;tliche Betrachtung einlä&#x017F;&#x017F;et, auf<lb/>
eine ge&#x017F;chickte und bequeme Wei&#x017F;e, manche göttliche Wahrheiten beyzubrin-<lb/>
gen, und &#x017F;ie al&#x017F;o vielmehr von ihrem eitlen, &#x017F;pielenden und kindi&#x017F;chen We&#x017F;en,<lb/>
&#x017F;o viel als hierdurch ge&#x017F;chehen kan, abzuführen &#x017F;uche. Welches bey dem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">itzigen</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0007] Vorbericht Von dem rechten Gebrauch dieſes güldenen Schatz-Käſtleins. Da es dem HERRN gefallen, dieſes kleine Werkgen an manchen Seelen zu ſegnen; ſo hat man kein Bedenken getragen, ſolches abermal aufs neue heraus zu geben. Weil es aber, gleichwie an- dere Zeugniſſe der heiligen Schrift, von manchen könte gemißbrauchet wer- den, als wird hiebey, um allem Mißbrauch möglichſter Maſſen vorzubeu- gen, und zu rechtem Gebrauch einige Anleitung zu geben, eines und das an- dere zu erinnern für nöthig erachtet. Zuvörderſt iſt zu erwegen, daß man, wie ieder Verſtändiger ſelber erachten wird, keinesweges der Welt etwas zu einem Spielwerk, oder zur bloſſen Curioſité vorlegen wolle; ſondern ihr, da ſie ſich ohnedem in keine weitläuftige geiſtliche Betrachtung einläſſet, auf eine geſchickte und bequeme Weiſe, manche göttliche Wahrheiten beyzubrin- gen, und ſie alſo vielmehr von ihrem eitlen, ſpielenden und kindiſchen Weſen, ſo viel als hierdurch geſchehen kan, abzuführen ſuche. Welches bey dem itzigen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/7
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/7>, abgerufen am 21.11.2024.