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Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

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itzigen sinnlichen, spielenden Christenthum einer grossen Parthey abermals zu
erinnern, desto nöthiger achte: daher auch in der 17ten und dieser 19ten
Auflage einige dahin zielende Anmerkungen hin und wieder beygefüget habe.
Solte es nun auch denen, so noch die Welt lieb haben, gefällig seyn, sich
dieser Arbeit zu bedienen, so werden sie freylich hierbey viel besserthun, als
wenn sie ihre Zeit mit Spielen und Tanzen, mit Scherz und Narrenthei-
ding, mit liebloser Beurtheilung anderer Menschen, oder mit andern un-
nützen und eitlen Worten und Werken vertreiben und verderben; weil ja
ihnen die ohnedem kurze und kostbare Zeit nicht zu dergleichen Eitelkeiten,
sondern zur Zubereitung auf die Ewigkeit, und zwar auf ihre schwere Ver-
antwortung, gegeben ist. Sie werden aber doch zugleich wohlmeinend er-
innert, daß sie hieraus keinen blossen Zeitvertreib machen; sondern das, was
sie bekommen, zu ihrer wahren Bekehrung und Besserung anwenden. Fin-
den sie einige nachdrückliche und scharfe Vorstellungen, dadurch sie recht ge-
troffen und abgemahlet werden, so denken sie ja nicht, daß es von ohnge-
fehr geschehen; sondern glauben vielmehr, daß auch hierdurch der HERR
an ihre Herzen anklopfe und sie zur Busse rufe: daherb sie denn so bald
Gehör geben, und sich durch dieses Seil der Liebe von der Welt zu GOtt
ziehen lassen mögen, wofern sie nicht allererst durch Zaum und Gebiß wol-

len

itzigen ſinnlichen, ſpielenden Chriſtenthum einer groſſen Parthey abermals zu
erinnern, deſto nöthiger achte: daher auch in der 17ten und dieſer 19ten
Auflage einige dahin zielende Anmerkungen hin und wieder beygefüget habe.
Solte es nun auch denen, ſo noch die Welt lieb haben, gefällig ſeyn, ſich
dieſer Arbeit zu bedienen, ſo werden ſie freylich hierbey viel beſſerthun, als
wenn ſie ihre Zeit mit Spielen und Tanzen, mit Scherz und Narrenthei-
ding, mit liebloſer Beurtheilung anderer Menſchen, oder mit andern un-
nützen und eitlen Worten und Werken vertreiben und verderben; weil ja
ihnen die ohnedem kurze und koſtbare Zeit nicht zu dergleichen Eitelkeiten,
ſondern zur Zubereitung auf die Ewigkeit, und zwar auf ihre ſchwere Ver-
antwortung, gegeben iſt. Sie werden aber doch zugleich wohlmeinend er-
innert, daß ſie hieraus keinen bloſſen Zeitvertreib machen; ſondern das, was
ſie bekommen, zu ihrer wahren Bekehrung und Beſſerung anwenden. Fin-
den ſie einige nachdrückliche und ſcharfe Vorſtellungen, dadurch ſie recht ge-
troffen und abgemahlet werden, ſo denken ſie ja nicht, daß es von ohnge-
fehr geſchehen; ſondern glauben vielmehr, daß auch hierdurch der HERR
an ihre Herzen anklopfe und ſie zur Buſſe rufe: daherb ſie denn ſo bald
Gehör geben, und ſich durch dieſes Seil der Liebe von der Welt zu GOtt
ziehen laſſen mögen, wofern ſie nicht allererſt durch Zaum und Gebiß wol-

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[0008] itzigen ſinnlichen, ſpielenden Chriſtenthum einer groſſen Parthey abermals zu erinnern, deſto nöthiger achte: daher auch in der 17ten und dieſer 19ten Auflage einige dahin zielende Anmerkungen hin und wieder beygefüget habe. Solte es nun auch denen, ſo noch die Welt lieb haben, gefällig ſeyn, ſich dieſer Arbeit zu bedienen, ſo werden ſie freylich hierbey viel beſſerthun, als wenn ſie ihre Zeit mit Spielen und Tanzen, mit Scherz und Narrenthei- ding, mit liebloſer Beurtheilung anderer Menſchen, oder mit andern un- nützen und eitlen Worten und Werken vertreiben und verderben; weil ja ihnen die ohnedem kurze und koſtbare Zeit nicht zu dergleichen Eitelkeiten, ſondern zur Zubereitung auf die Ewigkeit, und zwar auf ihre ſchwere Ver- antwortung, gegeben iſt. Sie werden aber doch zugleich wohlmeinend er- innert, daß ſie hieraus keinen bloſſen Zeitvertreib machen; ſondern das, was ſie bekommen, zu ihrer wahren Bekehrung und Beſſerung anwenden. Fin- den ſie einige nachdrückliche und ſcharfe Vorſtellungen, dadurch ſie recht ge- troffen und abgemahlet werden, ſo denken ſie ja nicht, daß es von ohnge- fehr geſchehen; ſondern glauben vielmehr, daß auch hierdurch der HERR an ihre Herzen anklopfe und ſie zur Buſſe rufe: daherb ſie denn ſo bald Gehör geben, und ſich durch dieſes Seil der Liebe von der Welt zu GOtt ziehen laſſen mögen, wofern ſie nicht allererſt durch Zaum und Gebiß wol- len

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Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/8>, abgerufen am 21.11.2024.