Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.28. Febr. Der Schmuck soll nicht auswendig seyn, mit Haarflechten und Immer stiller! Immer stiller! laß, o stilles Lamm, mich seyn! Still im Leiden, still in Freuden, immer in die Still hinein. Wenig Wort und viel Kraft, und ein still und sanftes Wesen, Mehr im Wandel, als im Wort, sey zu meinem Schmuck erlesen. 28. Febr. Der Schmuck ſoll nicht auswendig ſeyn, mit Haarflechten und Immer ſtiller! Immer ſtiller! laß, o ſtilles Lamm, mich ſeyn! Still im Leiden, ſtill in Freuden, immer in die Still hinein. Wenig Wort und viel Kraft, und ein ſtill und ſanftes Weſen, Mehr im Wandel, als im Wort, ſey zu meinem Schmuck erleſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0071" n="59"/> <div n="2"> <dateline>28. <hi rendition="#aq">Febr.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">er Schmuck ſoll nicht auswendig ſeyn, mit Haarflechten und<lb/> Gold umhängen ꝛc. ſondern der verborgene Menſch des Her-<lb/> zens unverrückt, mit ſanftem und ſtillem Geiſte, das iſt köſtlich vor<lb/> GOtt.</hi> 1 Pet. 3, 3. 4. <hi rendition="#fr">Wenn ihr ſtille bliebet, ſo würde euch geholfen.<lb/> durch ſtille ſeyn und hoffen würdet ihr ſtark ſeyn.</hi> Eſ. 30, 15. (Der<lb/> Chriſten Feyerkleider, darinnen ſie täglich ihren Sabbath feyren, heiſſen<lb/> nach Col. 3, 10. 12. 14. Neuer Menſch, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit,<lb/> Demuth, Sanftmuth, Geduld, über das alles aber die Liebe: Denn dis alles<lb/> ſollen ſie anziehen und damit ſich ſchmücken. Was ſchmückeſt du nun mehr?<lb/> den Leib oder die Seele?) O geduldiges und ſtilles Lamm GOttes! Ich ſchä-<lb/> me mich meiner Ungeduld, da ich doch nie vollkommen unſchuldig bin wie du.<lb/> Nun dein geduldiges Stilleſchweigen hat alles gebüſſet. Aber mache mich<lb/> doch auch nach dir in allem innern und äuſſern ſo recht geduldig. Ey JEſu!<lb/> ey nu, hilf mir dazu, daß ich ſo ſtille ſey wie du!</p><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#fr">Immer ſtiller! Immer ſtiller!</hi> laß, o ſtilles Lamm, mich ſeyn!</l><lb/> <l>Still im Leiden, ſtill in Freuden, immer in die Still hinein.</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Wenig Wort</hi> und <hi rendition="#fr">viel Kraft,</hi> und ein ſtill und ſanftes Weſen,</l><lb/> <l>Mehr im Wandel, als im Wort, ſey zu meinem Schmuck erleſen.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [59/0071]
28. Febr.
Der Schmuck ſoll nicht auswendig ſeyn, mit Haarflechten und
Gold umhängen ꝛc. ſondern der verborgene Menſch des Her-
zens unverrückt, mit ſanftem und ſtillem Geiſte, das iſt köſtlich vor
GOtt. 1 Pet. 3, 3. 4. Wenn ihr ſtille bliebet, ſo würde euch geholfen.
durch ſtille ſeyn und hoffen würdet ihr ſtark ſeyn. Eſ. 30, 15. (Der
Chriſten Feyerkleider, darinnen ſie täglich ihren Sabbath feyren, heiſſen
nach Col. 3, 10. 12. 14. Neuer Menſch, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit,
Demuth, Sanftmuth, Geduld, über das alles aber die Liebe: Denn dis alles
ſollen ſie anziehen und damit ſich ſchmücken. Was ſchmückeſt du nun mehr?
den Leib oder die Seele?) O geduldiges und ſtilles Lamm GOttes! Ich ſchä-
me mich meiner Ungeduld, da ich doch nie vollkommen unſchuldig bin wie du.
Nun dein geduldiges Stilleſchweigen hat alles gebüſſet. Aber mache mich
doch auch nach dir in allem innern und äuſſern ſo recht geduldig. Ey JEſu!
ey nu, hilf mir dazu, daß ich ſo ſtille ſey wie du!
Immer ſtiller! Immer ſtiller! laß, o ſtilles Lamm, mich ſeyn!
Still im Leiden, ſtill in Freuden, immer in die Still hinein.
Wenig Wort und viel Kraft, und ein ſtill und ſanftes Weſen,
Mehr im Wandel, als im Wort, ſey zu meinem Schmuck erleſen.
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