Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.1. Mart. Der Tod ist verschlungen in den Sieg, Tod, wo ist dein Stachel? Ich bin mit dir schon durchgedrungen, als du vom Tod' erstanden bist, Der Tod ist in den Sieg verschlungen, daß nichts mehr von ihm übrig ist, Ja ich bin schon mit dir zugleich versetzet in dein Himmelreich Wo ist doch nun der Sieg der Höllen? wo ist des Todes Stachel hin? Der Höllenhund mag immer bellen, da ich bey dir, mein JEsu, bin. Der du sein Raubschloß hast verheert, und alle Todesmacht zerstört. Du bist ja schon voran gegangen, und hast den Tod für mich geschmeckt, Die Bahn gemacht, den Tod gefangen, und gehst, ob er zuletzt noch schreckt, Doch selber durch den Tod mit mir, und also holst du mich zu dir. 1. Mart. Der Tod iſt verſchlungen in den Sieg, Tod, wo iſt dein Stachel? Ich bin mit dir ſchon durchgedrungen, als du vom Tod’ erſtanden biſt, Der Tod iſt in den Sieg verſchlungen, daß nichts mehr von ihm übrig iſt, Ja ich bin ſchon mit dir zugleich verſetzet in dein Himmelreich Wo iſt doch nun der Sieg der Höllen? wo iſt des Todes Stachel hin? Der Höllenhund mag immer bellen, da ich bey dir, mein JEſu, bin. Der du ſein Raubſchloß haſt verheert, und alle Todesmacht zerſtört. Du biſt ja ſchon voran gegangen, und haſt den Tod für mich geſchmeckt, Die Bahn gemacht, den Tod gefangen, und gehſt, ob er zuletzt noch ſchreckt, Doch ſelber durch den Tod mit mir, und alſo holſt du mich zu dir. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0072" n="60"/> <div n="2"> <dateline>1. <hi rendition="#aq">Mart.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">er Tod iſt verſchlungen in den Sieg, Tod, wo iſt dein Stachel?<lb/> Hölle, wo iſt dein Sieg? GOtt aber ſey Dank, der uns den<lb/> Sieg gegeben hat, durch unſern HErrn JEſum Chriſtum.</hi> 1 Cor. 15,<lb/> 55. 57. HErr, ich erkenne dich wol als meinen Verſöhner, und ruhe in dei-<lb/> nem Tode. Ach aber, daß ich dich doch noch mehr erkennete und veſter<lb/> würde: Denn ich fühle doch noch Furcht. O laß mich durch alle Führung,<lb/> Prüfung und Hülfe gläubiger werden, immer beſſer ans Wort mich halten,<lb/> und alle Finſter niß und Furcht ſo beſiegen, daß ich auch endlich getroſt in Tod<lb/> mich wage, und den Tod in deinem Tode verſchlungen finde.</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Ich bin mit dir ſchon durchgedrungen, als du vom Tod’ erſtanden biſt,</l><lb/> <l>Der Tod iſt in den Sieg verſchlungen, daß nichts mehr von ihm übrig iſt,</l><lb/> <l>Ja ich bin ſchon mit dir zugleich verſetzet in dein Himmelreich</l><lb/> <l>Wo iſt doch nun der Sieg der Höllen? wo iſt des Todes Stachel hin?</l><lb/> <l>Der Höllenhund mag immer bellen, da ich bey dir, mein JEſu, bin.</l><lb/> <l>Der du ſein Raubſchloß haſt verheert, und alle Todesmacht zerſtört.</l><lb/> <l>Du biſt ja ſchon voran gegangen, und haſt den Tod für mich geſchmeckt,</l><lb/> <l>Die Bahn gemacht, den Tod gefangen, und gehſt, ob er zuletzt noch ſchreckt,</l><lb/> <l>Doch ſelber durch den Tod mit mir, und alſo holſt du mich zu dir.</l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [60/0072]
1. Mart.
Der Tod iſt verſchlungen in den Sieg, Tod, wo iſt dein Stachel?
Hölle, wo iſt dein Sieg? GOtt aber ſey Dank, der uns den
Sieg gegeben hat, durch unſern HErrn JEſum Chriſtum. 1 Cor. 15,
55. 57. HErr, ich erkenne dich wol als meinen Verſöhner, und ruhe in dei-
nem Tode. Ach aber, daß ich dich doch noch mehr erkennete und veſter
würde: Denn ich fühle doch noch Furcht. O laß mich durch alle Führung,
Prüfung und Hülfe gläubiger werden, immer beſſer ans Wort mich halten,
und alle Finſter niß und Furcht ſo beſiegen, daß ich auch endlich getroſt in Tod
mich wage, und den Tod in deinem Tode verſchlungen finde.
Ich bin mit dir ſchon durchgedrungen, als du vom Tod’ erſtanden biſt,
Der Tod iſt in den Sieg verſchlungen, daß nichts mehr von ihm übrig iſt,
Ja ich bin ſchon mit dir zugleich verſetzet in dein Himmelreich
Wo iſt doch nun der Sieg der Höllen? wo iſt des Todes Stachel hin?
Der Höllenhund mag immer bellen, da ich bey dir, mein JEſu, bin.
Der du ſein Raubſchloß haſt verheert, und alle Todesmacht zerſtört.
Du biſt ja ſchon voran gegangen, und haſt den Tod für mich geſchmeckt,
Die Bahn gemacht, den Tod gefangen, und gehſt, ob er zuletzt noch ſchreckt,
Doch ſelber durch den Tod mit mir, und alſo holſt du mich zu dir.
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