Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.20. Mart. Du solt in ihrem Lande nichts besitzen, auch kein Theil unter ihnen Warum soll ich hier im Leben aller Dinge mich begeben. (+ u. sorge auch für den Leib) Die man zugelassen nennt, und was andern ist vergönnt? Soll mir denn allein auf Erden alles Glück benommen werden? Stille, stille, liebes Herz, sonsten mehret sich der Schmerz. Haben andre hier Vergnügen, sich, wie sie im Schlafe liegen, Und wo ja ihr Geist erwacht, was es da für Schmerzen macht, Und was sich für Trübsal findet, eh ihr Glaube überwindet: Also wird dir nur versagt, was dich hindert, was dich plagt. Rehm' ich auch dir was im Leben, will ich mich dafür dir geben, Raub ich dir gleich alle Lust, so solst du an meiner Brust * Ps. 119, 5. 6. 57. Desto reiner Lust empfinden und dich ganz mit mir verbinden; Geh doch diesen Wechsel ein, ich will gänzlich deine seyn. 20. Mart. Du ſolt in ihrem Lande nichts beſitzen, auch kein Theil unter ihnen Warum ſoll ich hier im Leben aller Dinge mich begeben. († u. ſorge auch für den Leib) Die man zugelaſſen nennt, und was andern iſt vergönnt? Soll mir denn allein auf Erden alles Glück benommen werden? Stille, ſtille, liebes Herz, ſonſten mehret ſich der Schmerz. Haben andre hier Vergnügen, ſich, wie ſie im Schlafe liegen, Und wo ja ihr Geiſt erwacht, was es da für Schmerzen macht, Und was ſich für Trübſal findet, eh ihr Glaube überwindet: Alſo wird dir nur verſagt, was dich hindert, was dich plagt. Rehm’ ich auch dir was im Leben, will ich mich dafür dir geben, Raub ich dir gleich alle Luſt, ſo ſolſt du an meiner Bruſt * Pſ. 119, 5. 6. 57. Deſto reiner Luſt empfinden und dich ganz mit mir verbinden; Geh doch dieſen Wechſel ein, ich will gänzlich deine ſeyn. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0091" n="79"/> <div n="2"> <dateline>20. <hi rendition="#aq">Mart.</hi></dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">u ſolt in ihrem Lande nichts beſitzen, auch kein Theil unter ihnen<lb/> haben, denn ich bin dein Theil und dein Erb gut.</hi>† 4. Moſ. 18, 20.<lb/> Wer JEſum hat und liebt, hat an ihm mehr Luſt, Reichthum und Ergetzung,<lb/> als an allem andern. Da verläßt man um ſeinet willen alles willig, und da<lb/> fließt die Verleugnung aus dem Glauben. Nun HERR, du biſt auch mein<lb/><hi rendition="#fr">alles,</hi> u. zu dir nahen, iſt alle mein Gut. Ja das ſoll mein Schatz mein Erbtheil<lb/> ſeyn, daß du mich liebeſt, u. ich dich liebe ewiglich, u. deine Wege halte.<note xml:id="ps1" next="#ps2" place="end" n="*"/> Amen!</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Warum ſoll ich hier im Leben aller Dinge mich begeben. († u. ſorge auch für den Leib)</l><lb/> <l>Die man zugelaſſen nennt, und was andern iſt vergönnt?</l><lb/> <l>Soll mir denn allein auf Erden alles Glück benommen werden?</l><lb/> <l>Stille, ſtille, liebes Herz, ſonſten mehret ſich der Schmerz.</l><lb/> <l>Haben andre hier Vergnügen, ſich, wie ſie im Schlafe liegen,</l><lb/> <l>Und wo ja ihr Geiſt erwacht, was es da für Schmerzen macht,</l><lb/> <l>Und was ſich für Trübſal findet, eh ihr Glaube überwindet:</l><lb/> <l>Alſo wird dir nur verſagt, was dich <hi rendition="#fr">hindert,</hi> was dich <hi rendition="#fr">plagt.</hi></l><lb/> <l>Rehm’ ich auch dir was im Leben, will ich <hi rendition="#fr">mich</hi> dafür dir geben,</l><lb/> <l>Raub ich dir gleich alle Luſt, ſo ſolſt du an meiner Bruſt <note xml:id="ps2" prev="#ps1" place="end" n="*">Pſ. 119, 5. 6. 57.</note></l><lb/> <l>Deſto reiner Luſt empfinden und dich ganz <hi rendition="#fr">mit mir</hi> verbinden;</l><lb/> <l>Geh doch dieſen Wechſel ein, <hi rendition="#fr">ich will gänzlich deine ſeyn.</hi></l> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [79/0091]
20. Mart.
Du ſolt in ihrem Lande nichts beſitzen, auch kein Theil unter ihnen
haben, denn ich bin dein Theil und dein Erb gut.† 4. Moſ. 18, 20.
Wer JEſum hat und liebt, hat an ihm mehr Luſt, Reichthum und Ergetzung,
als an allem andern. Da verläßt man um ſeinet willen alles willig, und da
fließt die Verleugnung aus dem Glauben. Nun HERR, du biſt auch mein
alles, u. zu dir nahen, iſt alle mein Gut. Ja das ſoll mein Schatz mein Erbtheil
ſeyn, daß du mich liebeſt, u. ich dich liebe ewiglich, u. deine Wege halte.
*
Amen!
Warum ſoll ich hier im Leben aller Dinge mich begeben. († u. ſorge auch für den Leib)
Die man zugelaſſen nennt, und was andern iſt vergönnt?
Soll mir denn allein auf Erden alles Glück benommen werden?
Stille, ſtille, liebes Herz, ſonſten mehret ſich der Schmerz.
Haben andre hier Vergnügen, ſich, wie ſie im Schlafe liegen,
Und wo ja ihr Geiſt erwacht, was es da für Schmerzen macht,
Und was ſich für Trübſal findet, eh ihr Glaube überwindet:
Alſo wird dir nur verſagt, was dich hindert, was dich plagt.
Rehm’ ich auch dir was im Leben, will ich mich dafür dir geben,
Raub ich dir gleich alle Luſt, ſo ſolſt du an meiner Bruſt
* Pſ. 119, 5. 6. 57.
Deſto reiner Luſt empfinden und dich ganz mit mir verbinden;
Geh doch dieſen Wechſel ein, ich will gänzlich deine ſeyn.
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