Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

Eile mir beyzustehen, HErr, meine Hülfe. Ps. 38, 23. Sprich du
zu meiner Seele: Ich bin deine Hülfe.
Ps. 35, 3. Göttl. Antw.
Ich bin der HErr, dein GOtt, der deine rechte Hand stärket, und
zu dir spricht: Fürchte dich nicht, Ich helfe dir. Fürchte dich nicht,
Ich bin mit dir, weiche nicht: Denn Ich bin dein GOtt, Ich stärke
dich, Ich helfe dir auch, Ich erhalte dich durch die rechte Hand mei-
ner Gerechtigkeit. Du wirst frölich seyn im HErrn, und wirst dich
rühmen des Heiligen in Israel.
Es. 41, 13. 10. 16. So ist bey den Gläubi-
gen noch Furcht, und das ist besser als Vermessenheit. Viele der ersten Chri-
sten liefen zur Marter, und fielen ab: andere waren furchtsam vor dem Abfall,
und blieben beständig. So gings auch mit manchen Böhmischen Brüdern,
die sagten: Die Folter ist mein Morgenbrodt und der Scheiterhaufen mein
Mittagsmahl; und fielen auch ab. Die Vermessenheit stürzet GOtt stets.
HErr, bewahre mich, laß mich ganz an mir verzagen, aber auf dich, auf deine
Hülfe und Treue allein recht veste trauen, und alles wagen.

Bin ich ja schwach, laß deine Treu mir an die Seite treten,
Hilf, daß ich unverdrossen sey zum Rufen, Seufzen, Beten:
So lang ein Herze hofft und gläubt, und im Gebet beständig bleibt,
So lang ists unbezwungen.     Num. 397. v. 8.

Eile mir beyzuſtehen, HErr, meine Hülfe. Pſ. 38, 23. Sprich du
zu meiner Seele: Ich bin deine Hülfe.
Pſ. 35, 3. Göttl. Antw.
Ich bin der HErr, dein GOtt, der deine rechte Hand ſtärket, und
zu dir ſpricht: Fürchte dich nicht, Ich helfe dir. Fürchte dich nicht,
Ich bin mit dir, weiche nicht: Denn Ich bin dein GOtt, Ich ſtärke
dich, Ich helfe dir auch, Ich erhalte dich durch die rechte Hand mei-
ner Gerechtigkeit. Du wirſt frölich ſeyn im HErrn, und wirſt dich
rühmen des Heiligen in Iſrael.
Eſ. 41, 13. 10. 16. So iſt bey den Gläubi-
gen noch Furcht, und das iſt beſſer als Vermeſſenheit. Viele der erſten Chri-
ſten liefen zur Marter, und fielen ab: andere waren furchtſam vor dem Abfall,
und blieben beſtändig. So gings auch mit manchen Böhmiſchen Brüdern,
die ſagten: Die Folter iſt mein Morgenbrodt und der Scheiterhaufen mein
Mittagsmahl; und fielen auch ab. Die Vermeſſenheit ſtürzet GOtt ſtets.
HErr, bewahre mich, laß mich ganz an mir verzagen, aber auf dich, auf deine
Hülfe und Treue allein recht veſte trauen, und alles wagen.

Bin ich ja ſchwach, laß deine Treu mir an die Seite treten,
Hilf, daß ich unverdroſſen ſey zum Rufen, Seufzen, Beten:
So lang ein Herze hofft und gläubt, und im Gebet beſtändig bleibt,
So lang iſts unbezwungen.     Num. 397. v. 8.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0092" n="80"/>
        <div n="2">
          <dateline>21. <hi rendition="#aq">Mart.</hi></dateline><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#fr">ile mir beyzu&#x017F;tehen, HErr, meine Hülfe.</hi> P&#x017F;. 38, 23. <hi rendition="#fr">Sprich du<lb/>
zu meiner Seele: Ich bin deine Hülfe.</hi> P&#x017F;. 35, 3. Göttl. Antw.<lb/><hi rendition="#fr">Ich bin der HErr, dein GOtt, der deine rechte Hand &#x017F;tärket, und<lb/>
zu dir &#x017F;pricht: Fürchte dich nicht, Ich helfe dir. Fürchte dich nicht,<lb/>
Ich bin mit dir, weiche nicht: Denn Ich bin dein GOtt, Ich &#x017F;tärke<lb/>
dich, Ich helfe dir auch, Ich erhalte dich durch die rechte Hand mei-<lb/>
ner Gerechtigkeit. Du wir&#x017F;t frölich &#x017F;eyn im HErrn, und wir&#x017F;t dich<lb/>
rühmen des Heiligen in I&#x017F;rael.</hi> E&#x017F;. 41, 13. 10. 16. So i&#x017F;t bey den Gläubi-<lb/>
gen noch Furcht, und das i&#x017F;t be&#x017F;&#x017F;er als Verme&#x017F;&#x017F;enheit. Viele der er&#x017F;ten Chri-<lb/>
&#x017F;ten liefen zur Marter, und fielen ab: andere waren furcht&#x017F;am vor dem Abfall,<lb/>
und blieben be&#x017F;tändig. So gings auch mit manchen Böhmi&#x017F;chen Brüdern,<lb/>
die &#x017F;agten: Die Folter i&#x017F;t mein Morgenbrodt und der Scheiterhaufen mein<lb/>
Mittagsmahl; und fielen auch ab. Die Verme&#x017F;&#x017F;enheit &#x017F;türzet GOtt &#x017F;tets.<lb/>
HErr, bewahre mich, laß mich ganz an mir verzagen, aber auf dich, auf deine<lb/>
Hülfe und Treue allein recht ve&#x017F;te trauen, und alles wagen.</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Bin ich ja &#x017F;chwach, laß deine Treu mir an die Seite treten,</l><lb/>
            <l>Hilf, daß ich unverdro&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ey zum Rufen, Seufzen, Beten:</l><lb/>
            <l>So lang ein Herze <hi rendition="#fr">hofft</hi> und <hi rendition="#fr">gläubt,</hi> und im <hi rendition="#fr">Gebet</hi> be&#x017F;tändig <hi rendition="#fr">bleibt,</hi></l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">So lang i&#x017F;ts unbezwungen.</hi> <space dim="horizontal"/>
              <bibl><hi rendition="#aq">Num.</hi> 397. v. 8.</bibl>
            </l>
          </lg>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0092] 21. Mart. Eile mir beyzuſtehen, HErr, meine Hülfe. Pſ. 38, 23. Sprich du zu meiner Seele: Ich bin deine Hülfe. Pſ. 35, 3. Göttl. Antw. Ich bin der HErr, dein GOtt, der deine rechte Hand ſtärket, und zu dir ſpricht: Fürchte dich nicht, Ich helfe dir. Fürchte dich nicht, Ich bin mit dir, weiche nicht: Denn Ich bin dein GOtt, Ich ſtärke dich, Ich helfe dir auch, Ich erhalte dich durch die rechte Hand mei- ner Gerechtigkeit. Du wirſt frölich ſeyn im HErrn, und wirſt dich rühmen des Heiligen in Iſrael. Eſ. 41, 13. 10. 16. So iſt bey den Gläubi- gen noch Furcht, und das iſt beſſer als Vermeſſenheit. Viele der erſten Chri- ſten liefen zur Marter, und fielen ab: andere waren furchtſam vor dem Abfall, und blieben beſtändig. So gings auch mit manchen Böhmiſchen Brüdern, die ſagten: Die Folter iſt mein Morgenbrodt und der Scheiterhaufen mein Mittagsmahl; und fielen auch ab. Die Vermeſſenheit ſtürzet GOtt ſtets. HErr, bewahre mich, laß mich ganz an mir verzagen, aber auf dich, auf deine Hülfe und Treue allein recht veſte trauen, und alles wagen. Bin ich ja ſchwach, laß deine Treu mir an die Seite treten, Hilf, daß ich unverdroſſen ſey zum Rufen, Seufzen, Beten: So lang ein Herze hofft und gläubt, und im Gebet beſtändig bleibt, So lang iſts unbezwungen. Num. 397. v. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/92
Zitationshilfe: Bogatzky, Carl Heinrich von: Güldenes Schatz-Kästlein der Kinder GOttes, deren Schatz im Himmel ist. Halle, 1755, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bogatzky_gueldenes_1739/92>, abgerufen am 21.11.2024.