Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.Denckwürdigkeiten Lotofao zusammen. Beyde Königinnen seyndzugegen: Wie auch die jungen Könige/ Clotarius, Fredegondens Sohn/ und Theodebert nebst Thier- ry, Brunehildis Enckel. Brunehilds Armee wird in die Flucht geschlagen. Sie fliehet nebst Theo- debert nach Metz: Thierry aber wird nach Orle- ans zurück gebracht. p. 187. Nach diesem Siege stirbet Fredegonde im funf- Brunehild, nach dem sie einer so gewaltigen und Kaum hat sie sich wieder erholet/ als sie diesen ih- Wahl-
Denckwuͤrdigkeiten Lotofao zuſammen. Beyde Koͤniginnen ſeyndzugegen: Wie auch die jungen Koͤnige/ Clotarius, Fredegondens Sohn/ und Theodebert nebſt Thier- ry, Brunehildis Enckel. Brunehilds Armée wird in die Flucht geſchlagen. Sie fliehet nebſt Theo- debert nach Metz: Thierry aber wird nach Orle- ans zuruͤck gebracht. p. 187. Nach dieſem Siege ſtirbet Fredegonde im funf- Brunehild, nach dem ſie einer ſo gewaltigen und Kaum hat ſie ſich wieder erholet/ als ſie dieſen ih- Wahl-
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Denckwuͤrdigkeiten
Lotofao zuſammen. Beyde Koͤniginnen ſeynd
zugegen: Wie auch die jungen Koͤnige/ Clotarius,
Fredegondens Sohn/ und Theodebert nebſt Thier-
ry, Brunehildis Enckel. Brunehilds Armée wird
in die Flucht geſchlagen. Sie fliehet nebſt Theo-
debert nach Metz: Thierry aber wird nach Orle-
ans zuruͤck gebracht. p. 187.
Nach dieſem Siege ſtirbet Fredegonde im funf-
zigſten Jahre ihres Alters/ und wird in die Kirche
St. Vincentii begraben/ neben ihrem Gemahl Chilpe-
ric. Es betauret ſie niemand/ weil ſie ſich durch
ihre Grauſamkeit und tauſend andre Laſter bey al-
ler Welt verhaßt gemacht.
Brunehild, nach dem ſie einer ſo gewaltigen und
liſtigen Feindin los worden/ hebet an ihre Tyran-
ney in dem Reiche ſehen zu laſſen/ und laͤßt unter-
ſchiedene vornehme Herren hinrichten: Die Reichs-
Staͤnde nebſt allen Unterthanen werden ihrer
Grauſamkeit muͤde/ entfuͤhren ſie/ bringen ſelbige
auf die Grentzen des Reichs/ ziehen ihr die koͤſtlichen
Kleider aus/ und legen ihr alte Lumpen an/ in wel-
chen ſie ſelbige hernach verlaſſen Ein Bauer/ der
ſie antrifft/ und dem ſie ſich zu erkennen giebt/ laͤßt
ſich endlich durch ihr Bitten bewegen/ nach Bur-
gund an ihres Sohnes Thierry Hof ſelbige zu beglei-
ten/ der ſie gantz liebreich aufnimmt. p. 196.
Kaum hat ſie ſich wieder erholet/ als ſie dieſen ih-
ren jungen Sohn Thierry anreitzet/ den jungen Koͤ-
nig Clotarium abermahls zu bekriegen. Beyde Ar-
méen kommen zum Treffen/ und bleiben von Clota-
rii Volck bey die dreyßig tauſend Mann auf der
Wahl-
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