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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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des Königreichs Franckreich.

Childeric wird ermordet/ nach dem er etwan vier-
und zwantzig Jahr alt/ und eilf Jahr regieret.
Jst mit seiner Gemahlin und Printz zu Saint
Germain Des-Prez
begraben worden/ da man noch
sein Grab im Jahr 1656. gefunden hat. Es ist
nach dessen Tode nichts als rauben/ morden/ und
plündern in Franckreich. Theodoric wird zum
Könige declariret. Ebroin kömmt wieder aus
dem Kloster herfür; macht sich grossen Anhang/
bemächtiget sich des Pallasts/ und des Königes
Person; verübet grausame Rache an denen/ die
vormahls an seinem Falle Schuld gewesen. p. 288.
289. Dagobert,
König in Austrasien wird von
einigen Herren des Reichs mit samt seiner Mut-
ter Imnechilde und dem Gros-Hofmeister Wifo-
aldes
ermordet; weil diese beyden letztern unter
des Königes Namen grosse Grausamkeiten wider
den Austrasischen Adel verübet. Die Austrasier
wollen keinen König mehr haben/ sondern machen
Pipinum zum Fürsten über sich; wie auch noch ei-
nen andern Herrn/ Martin Namens. Diese beyde
Herren fallen in Neustrien ein. Ebroin ziehet ihnen
entgegen; gewinnet die Schlacht: Die zwey Fürsten
nehmen die Flucht. Ebroin locket Martin aus der festen
Stadt Laon heraus/ und lässet ihn mit allen seinen
bey sich habenden wider eydlich gegebene Versiche-
rung erschlagen p. 293. Aber Ebroin wird wieder von
einem Neustrischen Herrn/ Hermenfried genannt/
welchem er alle Güther genommen/ ermordet. Unru-
he wegen der Gros-Hofmeister Stelle/ welche im-
mer einer vor dem andern zu erhalten trachtet.

Grau-
G 2
des Koͤnigreichs Franckreich.

Childeric wird ermordet/ nach dem er etwan vier-
und zwantzig Jahr alt/ und eilf Jahr regieret.
Jſt mit ſeiner Gemahlin und Printz zu Saint
Germain Des-Prez
begraben worden/ da man noch
ſein Grab im Jahr 1656. gefunden hat. Es iſt
nach deſſen Tode nichts als rauben/ morden/ und
pluͤndern in Franckreich. Theodoric wird zum
Koͤnige declariret. Ebroin koͤmmt wieder aus
dem Kloſter herfuͤr; macht ſich groſſen Anhang/
bemaͤchtiget ſich des Pallaſts/ und des Koͤniges
Perſon; veruͤbet grauſame Rache an denen/ die
vormahls an ſeinem Falle Schuld geweſen. p. 288.
289. Dagobert,
Koͤnig in Auſtraſien wird von
einigen Herren des Reichs mit ſamt ſeiner Mut-
ter Imnechilde und dem Gros-Hofmeiſter Wifo-
aldes
ermordet; weil dieſe beyden letztern unter
des Koͤniges Namen groſſe Grauſamkeiten wider
den Auſtraſiſchen Adel veruͤbet. Die Auſtraſier
wollen keinen Koͤnig mehr haben/ ſondern machen
Pipinum zum Fuͤrſten uͤber ſich; wie auch noch ei-
nen andern Herrn/ Martin Namens. Dieſe beyde
Herren fallen in Neuſtrien ein. Ebroin ziehet ihnen
entgegen; gewinnet die Schlacht: Die zwey Fuͤrſten
nehmen die Flucht. Ebroin locket Martin aus der feſtẽ
Stadt Laon heraus/ und laͤſſet ihn mit allen ſeinen
bey ſich habenden wider eydlich gegebene Verſiche-
rung erſchlagẽ p. 293. Aber Ebroin wird wieder von
einem Neuſtriſchen Herrn/ Hermenfried genannt/
welchem er alle Guͤther genommen/ ermordet. Unru-
he wegen der Gros-Hofmeiſter Stelle/ welche im-
mer einer vor dem andern zu erhalten trachtet.

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G 2
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[99/0119] des Koͤnigreichs Franckreich. Childeric wird ermordet/ nach dem er etwan vier- und zwantzig Jahr alt/ und eilf Jahr regieret. Jſt mit ſeiner Gemahlin und Printz zu Saint Germain Des-Prez begraben worden/ da man noch ſein Grab im Jahr 1656. gefunden hat. Es iſt nach deſſen Tode nichts als rauben/ morden/ und pluͤndern in Franckreich. Theodoric wird zum Koͤnige declariret. Ebroin koͤmmt wieder aus dem Kloſter herfuͤr; macht ſich groſſen Anhang/ bemaͤchtiget ſich des Pallaſts/ und des Koͤniges Perſon; veruͤbet grauſame Rache an denen/ die vormahls an ſeinem Falle Schuld geweſen. p. 288. 289. Dagobert, Koͤnig in Auſtraſien wird von einigen Herren des Reichs mit ſamt ſeiner Mut- ter Imnechilde und dem Gros-Hofmeiſter Wifo- aldes ermordet; weil dieſe beyden letztern unter des Koͤniges Namen groſſe Grauſamkeiten wider den Auſtraſiſchen Adel veruͤbet. Die Auſtraſier wollen keinen Koͤnig mehr haben/ ſondern machen Pipinum zum Fuͤrſten uͤber ſich; wie auch noch ei- nen andern Herrn/ Martin Namens. Dieſe beyde Herren fallen in Neuſtrien ein. Ebroin ziehet ihnen entgegen; gewinnet die Schlacht: Die zwey Fuͤrſten nehmen die Flucht. Ebroin locket Martin aus der feſtẽ Stadt Laon heraus/ und laͤſſet ihn mit allen ſeinen bey ſich habenden wider eydlich gegebene Verſiche- rung erſchlagẽ p. 293. Aber Ebroin wird wieder von einem Neuſtriſchen Herrn/ Hermenfried genannt/ welchem er alle Guͤther genommen/ ermordet. Unru- he wegen der Gros-Hofmeiſter Stelle/ welche im- mer einer vor dem andern zu erhalten trachtet. Grau- G 2

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/119>, abgerufen am 22.12.2024.