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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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Denckwürdigkeiten
Clodoveo gefangen/ allwo er wegen seiner vielen
Verbrechen sterben muß. Imnechildis will darauff
wieder von Austrasien Possess nehmen/ und ihren
Sohn Dagobert zurück beruffen. Allein Erchi-
noaldus
kömmt ihr zuvor/ und läßt Clodoveum als
König von gantz Franckreich proclamiren; der denn
alles geschehen läßt/ was dieser mit ihm vornimmt.

Franckreich wird im Jahr 654. mit Pest und
Hunger heimgesuchet. Clodoveus läßt den Schatz
zu Saint Denys öffnen/ und nimmt Geld zum Un-
terhalt der Armen heraus/ deßwegen er viel schim-
pfliche Nachrede von den Mönchen leiden muß.
Er stirbt das Jahr darauff/ und läßt seinem älte-
sten Printze Clotario seine drey Königreiche.

Jm Jahr 659. stirbt auch der Gros-Hofmeister
Erchinoaldus. Ebroin wird an dessen Stelle er-
wehlet. Die verwittwete Königin Batilde begiebt
sich in das Kloster de Chelles, und verdienet durch
ihre Gottesfurcht unter die Zahl der Heiligen ge-
setzt zu werden p. 275. Ebroin läßt seine Ehr-
sucht/ Geitz/ und Grausamkeit überall blicken.
Clotarius stirbet im Jahr CHristi 669. Erboin
wird von der Ritter-Schafft wegen seines Hoch-
muths und vielen Ausschweifungen seines Amts
entsetzt/ und in ein Kloster gesperret p. 277. Theo-
doric,
der durch seine Hülfe König in Burgund und
Neustrien geworden/ kömmt wieder vom Trohne/
indem ihm einige vornehme Herren eine Blatte
scheeren/ und also zu seinem ältern Bruder Childe-
ric
Könige in Austrasien bringen. Er wird dar-
auff nach Saint Denys geschaft.

Childeric

Denckwuͤrdigkeiten
Clodoveo gefangen/ allwo er wegen ſeiner vielen
Verbrechen ſterben muß. Imnechildis will darauff
wieder von Auſtraſien Poſſeſſ nehmen/ und ihren
Sohn Dagobert zuruͤck beruffen. Allein Erchi-
noaldus
koͤmmt ihr zuvor/ und laͤßt Clodoveum als
Koͤnig von gantz Franckreich proclamiren; der denn
alles geſchehen laͤßt/ was dieſer mit ihm vornimmt.

Franckreich wird im Jahr 654. mit Peſt und
Hunger heimgeſuchet. Clodoveus laͤßt den Schatz
zu Saint Denys oͤffnen/ und nimmt Geld zum Un-
terhalt der Armen heraus/ deßwegen er viel ſchim-
pfliche Nachrede von den Moͤnchen leiden muß.
Er ſtirbt das Jahr darauff/ und laͤßt ſeinem aͤlte-
ſten Printze Clotario ſeine drey Koͤnigreiche.

Jm Jahr 659. ſtirbt auch der Gros-Hofmeiſter
Erchinoaldus. Ebroin wird an deſſen Stelle er-
wehlet. Die verwittwete Koͤnigin Batilde begiebt
ſich in das Kloſter de Chelles, und verdienet durch
ihre Gottesfurcht unter die Zahl der Heiligen ge-
ſetzt zu werden p. 275. Ebroin laͤßt ſeine Ehr-
ſucht/ Geitz/ und Grauſamkeit uͤberall blicken.
Clotarius ſtirbet im Jahr CHriſti 669. Erboin
wird von der Ritter-Schafft wegen ſeines Hoch-
muths und vielen Ausſchweifungen ſeines Amts
entſetzt/ und in ein Kloſter geſperret p. 277. Theo-
doric,
der durch ſeine Huͤlfe Koͤnig in Burgund und
Neuſtrien geworden/ koͤmmt wieder vom Trohne/
indem ihm einige vornehme Herren eine Blatte
ſcheeren/ und alſo zu ſeinem aͤltern Bruder Childe-
ric
Koͤnige in Auſtraſien bringen. Er wird dar-
auff nach Saint Denys geſchaft.

Childeric
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[98/0118] Denckwuͤrdigkeiten Clodoveo gefangen/ allwo er wegen ſeiner vielen Verbrechen ſterben muß. Imnechildis will darauff wieder von Auſtraſien Poſſeſſ nehmen/ und ihren Sohn Dagobert zuruͤck beruffen. Allein Erchi- noaldus koͤmmt ihr zuvor/ und laͤßt Clodoveum als Koͤnig von gantz Franckreich proclamiren; der denn alles geſchehen laͤßt/ was dieſer mit ihm vornimmt. Franckreich wird im Jahr 654. mit Peſt und Hunger heimgeſuchet. Clodoveus laͤßt den Schatz zu Saint Denys oͤffnen/ und nimmt Geld zum Un- terhalt der Armen heraus/ deßwegen er viel ſchim- pfliche Nachrede von den Moͤnchen leiden muß. Er ſtirbt das Jahr darauff/ und laͤßt ſeinem aͤlte- ſten Printze Clotario ſeine drey Koͤnigreiche. Jm Jahr 659. ſtirbt auch der Gros-Hofmeiſter Erchinoaldus. Ebroin wird an deſſen Stelle er- wehlet. Die verwittwete Koͤnigin Batilde begiebt ſich in das Kloſter de Chelles, und verdienet durch ihre Gottesfurcht unter die Zahl der Heiligen ge- ſetzt zu werden p. 275. Ebroin laͤßt ſeine Ehr- ſucht/ Geitz/ und Grauſamkeit uͤberall blicken. Clotarius ſtirbet im Jahr CHriſti 669. Erboin wird von der Ritter-Schafft wegen ſeines Hoch- muths und vielen Ausſchweifungen ſeines Amts entſetzt/ und in ein Kloſter geſperret p. 277. Theo- doric, der durch ſeine Huͤlfe Koͤnig in Burgund und Neuſtrien geworden/ koͤmmt wieder vom Trohne/ indem ihm einige vornehme Herren eine Blatte ſcheeren/ und alſo zu ſeinem aͤltern Bruder Childe- ric Koͤnige in Auſtraſien bringen. Er wird dar- auff nach Saint Denys geſchaft. Childeric

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/118>, abgerufen am 22.12.2024.