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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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Holländische Reisen

DEr Verfasser dieses Buchs/ welches er dem
Königlichen Frantzöischen Ober-Aufseher
über die Reichs-Intraden, Herrn von Cha-
millart, dedici
ret/ nennet sich de Constantin, u. sagt/
er habe solche Reisen meist zu dem Ende zusam-
men getragen/ seine (die Frantzöische) Nation da-
durch anzufrischen/ sich auch solcher Wege zu bedie-
nen/ auf rechtmäßig e Art grosses Reichthum zu er-
werben; deren die Niederländer sich gebrauchet/
und dadurch sie ihr so gar kleines Land vermögender
und mächtiger gemacht/ als viele Königreiche kaum
zusammen wären.

Jn dem Vorbericht erzehlet er die Hauptursa-
che/ wie die Holländer dazukommen/ die Ost-Jndiani-
sche Compagnie auffzurichten/ und die Schif-
farth in so entfernte Lande mit so herrlichem Suc-
cess
anzustellen. Nemlich/ nachdem Spanien sie
so sehr gedrücket/ mit Feuer und Schwerdt verfol-
get/ aus allen seinen Häfen ihre Schiffe verwiesen/
und keines eingelassen; ja die Schiffe weggenom-
men/ und die darauff befindlichen Leute unter die
strenge Inquisition gegeben/ hätten diese beträngten
vereinigten Provinzen sich genöthiget befunden/
ihre Einwohner in die allerentlegensten Länder
zu schicken/ um daraus die Mittel zu ihrer Erhal-
tung zu holen/ welche ihnen der König von Spa-
nien abgeschnitten.

Hierzu/ fähret er fort/ habe ein grosses die kluge
und tapfere Conduite des Guverneurs der verei-
nigten Provintzen/ Printz Moritzens von Nassau,

bey
Hollaͤndiſche Reiſen

DEr Verfaſſer dieſes Buchs/ welches er dem
Koͤniglichen Frantzoͤiſchen Ober-Aufſeher
uͤber die Reichs-Intraden, Herrn von Cha-
millart, dedici
ret/ nennet ſich de Conſtantin, u. ſagt/
er habe ſolche Reiſen meiſt zu dem Ende zuſam-
men getragen/ ſeine (die Frantzoͤiſche) Nation da-
durch anzufriſchen/ ſich auch ſolcher Wege zu bedie-
nen/ auf rechtmaͤßig e Art groſſes Reichthum zu er-
werben; deren die Niederlaͤnder ſich gebrauchet/
und dadurch ſie ihr ſo gar kleines Land vermoͤgender
und maͤchtiger gemacht/ als viele Koͤnigreiche kaum
zuſammen waͤren.

Jn dem Vorbericht erzehlet er die Haupturſa-
che/ wie die Hollaͤnder dazukommen/ die Oſt-Jndiani-
ſche Compagnie auffzurichten/ und die Schif-
farth in ſo entfernte Lande mit ſo herrlichem Suc-
ceſſ
anzuſtellen. Nemlich/ nachdem Spanien ſie
ſo ſehr gedruͤcket/ mit Feuer und Schwerdt verfol-
get/ aus allen ſeinen Haͤfen ihre Schiffe verwieſen/
und keines eingelaſſen; ja die Schiffe weggenom-
men/ und die darauff befindlichen Leute unter die
ſtrenge Inquiſition gegeben/ haͤtten dieſe betraͤngten
vereinigten Provinzen ſich genoͤthiget befunden/
ihre Einwohner in die allerentlegenſten Laͤnder
zu ſchicken/ um daraus die Mittel zu ihrer Erhal-
tung zu holen/ welche ihnen der Koͤnig von Spa-
nien abgeſchnitten.

Hierzu/ faͤhret er fort/ habe ein groſſes die kluge
und tapfere Conduite des Guverneurs der verei-
nigten Provintzen/ Printz Moritzens von Naſſau,

bey
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[114/0134] Hollaͤndiſche Reiſen DEr Verfaſſer dieſes Buchs/ welches er dem Koͤniglichen Frantzoͤiſchen Ober-Aufſeher uͤber die Reichs-Intraden, Herrn von Cha- millart, dediciret/ nennet ſich de Conſtantin, u. ſagt/ er habe ſolche Reiſen meiſt zu dem Ende zuſam- men getragen/ ſeine (die Frantzoͤiſche) Nation da- durch anzufriſchen/ ſich auch ſolcher Wege zu bedie- nen/ auf rechtmaͤßig e Art groſſes Reichthum zu er- werben; deren die Niederlaͤnder ſich gebrauchet/ und dadurch ſie ihr ſo gar kleines Land vermoͤgender und maͤchtiger gemacht/ als viele Koͤnigreiche kaum zuſammen waͤren. Jn dem Vorbericht erzehlet er die Haupturſa- che/ wie die Hollaͤnder dazukommen/ die Oſt-Jndiani- ſche Compagnie auffzurichten/ und die Schif- farth in ſo entfernte Lande mit ſo herrlichem Suc- ceſſ anzuſtellen. Nemlich/ nachdem Spanien ſie ſo ſehr gedruͤcket/ mit Feuer und Schwerdt verfol- get/ aus allen ſeinen Haͤfen ihre Schiffe verwieſen/ und keines eingelaſſen; ja die Schiffe weggenom- men/ und die darauff befindlichen Leute unter die ſtrenge Inquiſition gegeben/ haͤtten dieſe betraͤngten vereinigten Provinzen ſich genoͤthiget befunden/ ihre Einwohner in die allerentlegenſten Laͤnder zu ſchicken/ um daraus die Mittel zu ihrer Erhal- tung zu holen/ welche ihnen der Koͤnig von Spa- nien abgeſchnitten. Hierzu/ faͤhret er fort/ habe ein groſſes die kluge und tapfere Conduite des Guverneurs der verei- nigten Provintzen/ Printz Moritzens von Naſſau, bey

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/134>, abgerufen am 22.12.2024.