Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.und Pedanterie. den besten Troupen zur Königin über zu gehen sichentschliesset: Weil nun dieser Zufall den Printz Galimatias sehr consterniret; auch der Praesident von der Romanie, Monsieur Intrigue, so von der Königin an den Printz abgeschicket/ ziemliche Vor- schläge zum Frieden thut/ so wird derselbige zwischen den beyden Krohnen auf folgende Articul geschlos- sen: I. Daß überall eine Gewissens-Freyheit wegen II. Daß die Landschafften des Gymnasii ihm sol- III. Daß die Patronen der Pedanterie alle Ge- IV. Daß die Provintz Homiliaire und die Provintz dinge-
und Pedanterie. den beſten Troupen zur Koͤnigin uͤber zu gehen ſichentſchlieſſet: Weil nun dieſer Zufall den Printz Galimatias ſehr conſterniret; auch der Præſident von der Romanie, Monſieur Intrigue, ſo von der Koͤnigin an den Printz abgeſchicket/ ziemliche Vor- ſchlaͤge zum Frieden thut/ ſo wird derſelbige zwiſchen den beyden Krohnen auf folgende Articul geſchloſ- ſen: I. Daß uͤberall eine Gewiſſens-Freyheit wegen II. Daß die Landſchafften des Gymnaſii ihm ſol- III. Daß die Patronen der Pedanterie alle Ge- IV. Daß die Provintz Homiliaire und die Provintz dinge-
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und Pedanterie.
den beſten Troupen zur Koͤnigin uͤber zu gehen ſich
entſchlieſſet: Weil nun dieſer Zufall den Printz
Galimatias ſehr conſterniret; auch der Præſident
von der Romanie, Monſieur Intrigue, ſo von der
Koͤnigin an den Printz abgeſchicket/ ziemliche Vor-
ſchlaͤge zum Frieden thut/ ſo wird derſelbige zwiſchen
den beyden Krohnen auf folgende Articul geſchloſ-
ſen:
I. Daß uͤberall eine Gewiſſens-Freyheit wegen
der Sprache ſeyn ſolte; und daß Galimatias ein
freyes Exercitium ſeiner Charge ſolte haben/ ohne
daß man ihn/ oder einigen von ſeinen Miniſtern,
darinnen turbiren koͤnte.
II. Daß die Landſchafften des Gymnaſii ihm ſol-
ten ſtets eigenthuͤmlich bleiben/ ohne daß die Rhe-
torica iemahls etwas darauff prætendiren koͤnte/
allermaſſen ſie dann allen Rechten/ die ſie irgends
darauf haben moͤgen/ auff allezeit renuncirete.
III. Daß die Patronen der Pedanterie alle Ge-
walt ſolten haben/ alle Officia und Beneficien nach
ihrem Willen und eigener Autoritaͤt auszutheilen/
welche nur in dero Landen vacant wuͤrden/ ohne ein-
tzige Wahl oder Unter ſchied der Meriten.
IV. Daß die Provintz Homiliaire und die Provintz
Dicœa ihme gleichfalls ſolten zugehoͤren/ und er
von Antitheſibus und Autoritaͤten eine ſo ſtarcke
Beſatzung moͤchte hinein legen/ als ihm beliebete.
Doch/ daß er nichts mehr als die Vicarii perpetui
allda berechtiget/ welchen alle Revenüen zukaͤhmen/
ſo das Volck ſteurete. Die Koͤnigin aber ſich nichts
mehr als das Recht der Haupt-Pfarren aus-
dinge-
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