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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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Krieg der Eloquenz
tie erklähreten/ solten auffgenommen werden.
doch daß sie sich einer Reforme untergäben: Jn
diesem Fall solte ihnen ein Stück Land eingegeben
werden/ wo sie mit Reputation sich auffhalten kön-
ten/ eine iede nach ihrer Condition.

XIII. Daß der General Aristoteles auff der Kö-
nigin ihrer Partie wegen der alten Freundschaft
bleibe/ so sie zusammen gehalten hätten. Doch möch-
te denen Ministern der Pedanterie frey stehen/ sich
der üblen Copie von ihm zu bedienen/ so sie von selbi-
gem hätten; und wo es ihnen gut dünckete/ könten
sie solche noch einmahl beschmutzen.

XIV. Was die Argumenta beträf/ so solten die
Sophistischen in das Collegium verbannet seyn/ bey
Verboth des öffentlichen Auslachens/ wenn sie sich
würden heraus machen. Alle Syllogismi solten
der Königin dienen/ doch daß man sie erst beschnitte/
und sie den Namen Enthymemata führeten: Hinge-
gen wolte sie solche lassen in ihre Lieberey kleiden/
und ihnen schöne mit Gold gestickte Röcke geben/
daß man sie nicht mehr kennen solte. Sie versprach
noch dazu von ihnen ihre Garde zu machen/ und sie
nicht unbedeckt/ sondern hinter ihren Machinen fech-
ten zu lassen/ woher sie desto gewisser schiese könten.

Mit diesen Conditionen wurde Friede gemacht/
darüber sich beyder Krohnen ihre Völcker sehr freu-
eten: Die Belagerung wurde aufgehoben/ und al-
les Volck abgeführet: Und nachdem hat alles in
dem Reiche Ruhe genossen. Bisweilen thun wol
des Galimatias Leute kleine Streifereyen ins Land/
allein der Königin Officiers halten gute Wache/ und
treiben sie bald fort. Denn so bald sie nur ein bar-

barisch

Krieg der Eloquenz
tie erklaͤhreten/ ſolten auffgenommen werden.
doch daß ſie ſich einer Reforme untergaͤben: Jn
dieſem Fall ſolte ihnen ein Stuͤck Land eingegeben
werden/ wo ſie mit Reputation ſich auffhalten koͤn-
ten/ eine iede nach ihrer Condition.

XIII. Daß der General Ariſtoteles auff der Koͤ-
nigin ihrer Partie wegen der alten Freundſchaft
bleibe/ ſo ſie zuſammen gehalten haͤtten. Doch moͤch-
te denen Miniſtern der Pedanterie frey ſtehen/ ſich
der uͤblen Copie von ihm zu bedienen/ ſo ſie von ſelbi-
gem haͤtten; und wo es ihnen gut duͤnckete/ koͤnten
ſie ſolche noch einmahl beſchmutzen.

XIV. Was die Argumenta betraͤf/ ſo ſolten die
Sophiſtiſchen in das Collegium verbannet ſeyn/ bey
Verboth des oͤffentlichen Auslachens/ wenn ſie ſich
wuͤrden heraus machen. Alle Syllogismi ſolten
der Koͤnigin dienen/ doch daß man ſie erſt beſchnitte/
und ſie den Namen Enthymemata fuͤhreten: Hinge-
gen wolte ſie ſolche laſſen in ihre Lieberey kleiden/
und ihnen ſchoͤne mit Gold geſtickte Roͤcke geben/
daß man ſie nicht mehr kennen ſolte. Sie verſprach
noch dazu von ihnen ihre Garde zu machen/ und ſie
nicht unbedeckt/ ſondern hinter ihren Machinen fech-
ten zu laſſen/ woher ſie deſto gewiſſer ſchieſe koͤnten.

Mit dieſen Conditionen wurde Friede gemacht/
daruͤber ſich beyder Krohnen ihre Voͤlcker ſehr freu-
eten: Die Belagerung wurde aufgehoben/ und al-
les Volck abgefuͤhret: Und nachdem hat alles in
dem Reiche Ruhe genoſſen. Bisweilen thun wol
des Galimatias Leute kleine Streifereyen ins Land/
allein der Koͤnigin Officiers halten gute Wache/ und
treiben ſie bald fort. Denn ſo bald ſie nur ein bar-

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[210/0230] Krieg der Eloquenz tie erklaͤhreten/ ſolten auffgenommen werden. doch daß ſie ſich einer Reforme untergaͤben: Jn dieſem Fall ſolte ihnen ein Stuͤck Land eingegeben werden/ wo ſie mit Reputation ſich auffhalten koͤn- ten/ eine iede nach ihrer Condition. XIII. Daß der General Ariſtoteles auff der Koͤ- nigin ihrer Partie wegen der alten Freundſchaft bleibe/ ſo ſie zuſammen gehalten haͤtten. Doch moͤch- te denen Miniſtern der Pedanterie frey ſtehen/ ſich der uͤblen Copie von ihm zu bedienen/ ſo ſie von ſelbi- gem haͤtten; und wo es ihnen gut duͤnckete/ koͤnten ſie ſolche noch einmahl beſchmutzen. XIV. Was die Argumenta betraͤf/ ſo ſolten die Sophiſtiſchen in das Collegium verbannet ſeyn/ bey Verboth des oͤffentlichen Auslachens/ wenn ſie ſich wuͤrden heraus machen. Alle Syllogismi ſolten der Koͤnigin dienen/ doch daß man ſie erſt beſchnitte/ und ſie den Namen Enthymemata fuͤhreten: Hinge- gen wolte ſie ſolche laſſen in ihre Lieberey kleiden/ und ihnen ſchoͤne mit Gold geſtickte Roͤcke geben/ daß man ſie nicht mehr kennen ſolte. Sie verſprach noch dazu von ihnen ihre Garde zu machen/ und ſie nicht unbedeckt/ ſondern hinter ihren Machinen fech- ten zu laſſen/ woher ſie deſto gewiſſer ſchieſe koͤnten. Mit dieſen Conditionen wurde Friede gemacht/ daruͤber ſich beyder Krohnen ihre Voͤlcker ſehr freu- eten: Die Belagerung wurde aufgehoben/ und al- les Volck abgefuͤhret: Und nachdem hat alles in dem Reiche Ruhe genoſſen. Bisweilen thun wol des Galimatias Leute kleine Streifereyen ins Land/ allein der Koͤnigin Officiers halten gute Wache/ und treiben ſie bald fort. Denn ſo bald ſie nur ein bar- bariſch

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/230>, abgerufen am 22.12.2024.