Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.Naudaeanische sichre ich euch/ wenn ja etwas noch über derselbigenSphaera ist/ so kan es nichts anders seyn/ als eine Schüssel voll Mackronen vor den Herrn Inquisitor. Nach welchem Spotte er sich mit der Flucht salviret. Er wäre vielmahl verbrannt worden/ wenn ihm der Groß-Hertzog nicht also den Rücken gehalten. Doch ist er noch im Exilio gestorben. p. 7. & 8. * MACHIAVELLUS ware Secretarius bey der * CAUSABONUS wird zu Rom vor einen sehr lere
Naudæaniſche ſichre ich euch/ wenn ja etwas noch uͤber derſelbigenSphæra iſt/ ſo kan es nichts anders ſeyn/ als eine Schuͤſſel voll Mackronen vor den Herrn Inquiſitor. Nach welchem Spotte er ſich mit der Flucht ſalviret. Er waͤre vielmahl verbrannt worden/ wenn ihm der Groß-Hertzog nicht alſo den Ruͤcken gehalten. Doch iſt er noch im Exilio geſtorben. p. 7. & 8. * MACHIAVELLUS ware Secretarius bey der * CAUSABONUS wird zu Rom vor einen ſehr lere
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0238" n="218"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Naudæani</hi><hi rendition="#b">ſche</hi></fw><lb/> ſichre ich euch/ wenn ja etwas noch uͤber derſelbigen<lb/><hi rendition="#aq">Sphæra</hi> iſt/ ſo kan es nichts anders ſeyn/ als eine<lb/> Schuͤſſel voll Mackronen vor den Herrn <hi rendition="#aq">Inquiſitor.</hi><lb/> Nach welchem Spotte er ſich mit der Flucht <hi rendition="#aq">ſalvi</hi>ret.<lb/> Er waͤre vielmahl verbrannt worden/ wenn ihm der<lb/> Groß-Hertzog nicht alſo den Ruͤcken gehalten. Doch<lb/> iſt er noch im <hi rendition="#aq">Exilio</hi> geſtorben. <hi rendition="#aq">p.</hi> 7. & 8.</p><lb/> <p>* <hi rendition="#aq">MACHIAVELLUS</hi> ware <hi rendition="#aq">Secretarius</hi> bey der<lb/><hi rendition="#aq">Republic</hi> zu <hi rendition="#aq">Florenz.</hi> Er war nicht allzu gelehrt;<lb/> Aber hatte einen vortrefflichen und recht wunder-<lb/> wuͤrdigen Verſtand. War von einer vornehmen<lb/><hi rendition="#aq">Familie;</hi> ſo mit Pabſt <hi rendition="#aq">Urbano</hi> dem <hi rendition="#aq">VIII.</hi> verwand/<lb/> und iſt auch ein <hi rendition="#aq">Cardinal</hi> dieſes Namens geweſen.<lb/> Seine Schrifften ſind in Jtalien in gutem Anſehen.<lb/><hi rendition="#aq">Scioppius</hi> hat ein Buch zur <hi rendition="#aq">Defenſion</hi> des <hi rendition="#aq">Machia-<lb/> velli</hi> gemacht/ ſo in Rom gedruckt. <hi rendition="#aq">Grotius</hi> ſagt/ es<lb/> ſey das beſte Buch/ ſo iemahls dieſer Mann abge-<lb/> faſſet. Dieſer <hi rendition="#aq">Caſpar Scioppius</hi> iſt ein Feind der<lb/><hi rendition="#aq">Jeſuiten,</hi> und hat wider ſie geſchrieben. <hi rendition="#aq">p.</hi> 9.</p><lb/> <p>* <hi rendition="#aq">CAUSABONUS</hi> wird zu Rom vor einen ſehr<lb/> gelehrten Mann und großen <hi rendition="#aq">Criticum</hi> gehalten/ er<lb/> hat in ſeinen <hi rendition="#aq">Epiſteln</hi> geſagt: <hi rendition="#aq">Si Atheus eſſem, Ro-<lb/> mæ eſſem.</hi> Und ich halte davor/ daß er wahr rede.<lb/> Wenn der rechtſchaffene Mann waͤre nach <hi rendition="#aq">Rom</hi> ge-<lb/> gangen/ wie man ihn denn dahin <hi rendition="#aq">inviti</hi>ret/ ſo haͤtte er<lb/> ſich gantz verderben koͤnnen/ wie viele andere <hi rendition="#aq">in illa<lb/> negotioſa otioſorum matre</hi> gethan. <hi rendition="#aq">Obiit Londini<lb/> Kalend. Julii 1614. Filium habuit Auguſtinum, or-<lb/> dine Capucinum, pietate & doctrina inſignem, qui<lb/> ante paucos annos Caleſii nefario quorundam ſce-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">lere</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [218/0238]
Naudæaniſche
ſichre ich euch/ wenn ja etwas noch uͤber derſelbigen
Sphæra iſt/ ſo kan es nichts anders ſeyn/ als eine
Schuͤſſel voll Mackronen vor den Herrn Inquiſitor.
Nach welchem Spotte er ſich mit der Flucht ſalviret.
Er waͤre vielmahl verbrannt worden/ wenn ihm der
Groß-Hertzog nicht alſo den Ruͤcken gehalten. Doch
iſt er noch im Exilio geſtorben. p. 7. & 8.
* MACHIAVELLUS ware Secretarius bey der
Republic zu Florenz. Er war nicht allzu gelehrt;
Aber hatte einen vortrefflichen und recht wunder-
wuͤrdigen Verſtand. War von einer vornehmen
Familie; ſo mit Pabſt Urbano dem VIII. verwand/
und iſt auch ein Cardinal dieſes Namens geweſen.
Seine Schrifften ſind in Jtalien in gutem Anſehen.
Scioppius hat ein Buch zur Defenſion des Machia-
velli gemacht/ ſo in Rom gedruckt. Grotius ſagt/ es
ſey das beſte Buch/ ſo iemahls dieſer Mann abge-
faſſet. Dieſer Caſpar Scioppius iſt ein Feind der
Jeſuiten, und hat wider ſie geſchrieben. p. 9.
* CAUSABONUS wird zu Rom vor einen ſehr
gelehrten Mann und großen Criticum gehalten/ er
hat in ſeinen Epiſteln geſagt: Si Atheus eſſem, Ro-
mæ eſſem. Und ich halte davor/ daß er wahr rede.
Wenn der rechtſchaffene Mann waͤre nach Rom ge-
gangen/ wie man ihn denn dahin invitiret/ ſo haͤtte er
ſich gantz verderben koͤnnen/ wie viele andere in illa
negotioſa otioſorum matre gethan. Obiit Londini
Kalend. Julii 1614. Filium habuit Auguſtinum, or-
dine Capucinum, pietate & doctrina inſignem, qui
ante paucos annos Caleſii nefario quorundam ſce-
lere
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDiese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |