Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.des Königreichs Franckreich. und muß er von neuen sich verpflichten/ ein Va-sall von der Krohn Franckreich zu verbleiben/ wel- ches er auch/ durch so vieles Unglück gewitziget/ redlich hält/ und so gar bey Königes Clodovei Hof-Stadt eine ansehnliche Charge annim- met/ um desto mehr in Sicherheit und Ruhe zu stehen. Nach geendetem Burgundischen Kriege rottet Zu- C 3
des Koͤnigreichs Franckreich. und muß er von neuen ſich verpflichten/ ein Va-ſall von der Krohn Franckreich zu verbleiben/ wel- ches er auch/ durch ſo vieles Ungluͤck gewitziget/ redlich haͤlt/ und ſo gar bey Koͤniges Clodovei Hof-Stadt eine anſehnliche Charge annim- met/ um deſto mehr in Sicherheit und Ruhe zu ſtehen. Nach geendetem Burgundiſchen Kriege rottet Zu- C 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0057" n="37"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des Koͤnigreichs Franckreich.</hi></fw><lb/> und muß er von neuen ſich verpflichten/ ein <hi rendition="#aq">Va-<lb/> ſall</hi> von der Krohn Franckreich zu verbleiben/ wel-<lb/> ches er auch/ durch ſo vieles Ungluͤck gewitziget/<lb/> redlich haͤlt/ und ſo gar bey Koͤniges <hi rendition="#aq">Clodovei</hi><lb/> Hof-Stadt eine anſehnliche <hi rendition="#aq">Charge</hi> annim-<lb/> met/ um deſto mehr in Sicherheit und Ruhe zu<lb/> ſtehen.</p><lb/> <p>Nach geendetem Burgundiſchen Kriege rottet<lb/><hi rendition="#aq">Clodoveus</hi> den <hi rendition="#aq">Arianismum</hi> moͤglichſt in Franck-<lb/> reich aus: <hi rendition="#aq">Alaricus,</hi> Koͤnig der <hi rendition="#aq">Wiſigoten,</hi> verfol-<lb/> get hart die Catholiſchen. Die Tapferkeit dieſes Koͤ-<lb/> nigs; deſſen Eroberungen in Jtalien; wie dann<lb/> auch ſein Vorfahrer dieſes Namens die Stadt<lb/> Rom ſelbſt zweymal eingenommen und ausge-<lb/> pluͤndert. Die Nachkommen aber des erſten <hi rendition="#aq">A-<lb/> larics, Ataulphus, Sigericus, Vallia, Theodoricus,<lb/> Torismundus, Theodoricus Secundus, Evaricus,</hi><lb/> erobern ein Theil von <hi rendition="#aq">Gallien</hi> und <hi rendition="#aq">Hiſpanien,</hi> und<lb/> richten ihr eigen Reich auf. Der andre <hi rendition="#aq">Alaric,</hi> von<lb/> dem der <hi rendition="#aq">Autor</hi> allhier <hi rendition="#aq">p.</hi> 125. redet/ iſt ein <hi rendition="#aq">Arian</hi>er/<lb/> ſonſt aber ein kluger und tapferer Herr. Siehet<lb/><hi rendition="#aq">Clodovei</hi> Wachsthum mit neidiſchen Augen an.<lb/><hi rendition="#aq">p.</hi> 126. ſuchet durch verſtellte Freundſchaft ihn<lb/> einzuſchlaͤfern. Koͤmmt mit ihm zuſammen/ und<lb/> ſchwoͤren einander ewige Freundſchaft. <hi rendition="#aq">Alaric</hi> a-<lb/> ber bricht gar bald ſeinen Eyd. Verjaget den Bi-<lb/> ſchoff <hi rendition="#aq">Quintianum</hi> ins Elend/ aus Vorwand/ er<lb/> haͤtte ein Verſtaͤndniß mit den <hi rendition="#aq">Galliern;</hi> Nimmt<lb/> alle des <hi rendition="#aq">Clodovei rebelli</hi>ſche Unterthanen in ſeinem<lb/> Lande auf/ und giebt ihnen Schutz. Verfolget<lb/> recht blutig die Catholiſchen. Dieſe nehmen ihre<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Zu-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [37/0057]
des Koͤnigreichs Franckreich.
und muß er von neuen ſich verpflichten/ ein Va-
ſall von der Krohn Franckreich zu verbleiben/ wel-
ches er auch/ durch ſo vieles Ungluͤck gewitziget/
redlich haͤlt/ und ſo gar bey Koͤniges Clodovei
Hof-Stadt eine anſehnliche Charge annim-
met/ um deſto mehr in Sicherheit und Ruhe zu
ſtehen.
Nach geendetem Burgundiſchen Kriege rottet
Clodoveus den Arianismum moͤglichſt in Franck-
reich aus: Alaricus, Koͤnig der Wiſigoten, verfol-
get hart die Catholiſchen. Die Tapferkeit dieſes Koͤ-
nigs; deſſen Eroberungen in Jtalien; wie dann
auch ſein Vorfahrer dieſes Namens die Stadt
Rom ſelbſt zweymal eingenommen und ausge-
pluͤndert. Die Nachkommen aber des erſten A-
larics, Ataulphus, Sigericus, Vallia, Theodoricus,
Torismundus, Theodoricus Secundus, Evaricus,
erobern ein Theil von Gallien und Hiſpanien, und
richten ihr eigen Reich auf. Der andre Alaric, von
dem der Autor allhier p. 125. redet/ iſt ein Arianer/
ſonſt aber ein kluger und tapferer Herr. Siehet
Clodovei Wachsthum mit neidiſchen Augen an.
p. 126. ſuchet durch verſtellte Freundſchaft ihn
einzuſchlaͤfern. Koͤmmt mit ihm zuſammen/ und
ſchwoͤren einander ewige Freundſchaft. Alaric a-
ber bricht gar bald ſeinen Eyd. Verjaget den Bi-
ſchoff Quintianum ins Elend/ aus Vorwand/ er
haͤtte ein Verſtaͤndniß mit den Galliern; Nimmt
alle des Clodovei rebelliſche Unterthanen in ſeinem
Lande auf/ und giebt ihnen Schutz. Verfolget
recht blutig die Catholiſchen. Dieſe nehmen ihre
Zu-
C 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDiese Ausgabe ist ein Exemplar der Zeitschrift „D… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |