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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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Denckwürdigkeiten
er auch sonsten ist/ will die Ausforderung nicht
annehmen/ sondern giebt zur Antwort: Er wolte
als ein König mit der gantzen Armee treffen. Dar-
auf schicken sich beyde zur Schlacht: Dieselbe ist
sehr blutig und eine geraume Zeit der Sieg ziem-
lich zweifelhaft: Beyde Könige seynd von grosser
Erfahrung und Tapferkeit; beyde in ihren besten
Alter: Beyde haben die tapfersten Nationen selbi-
ger Zeit zu commandiren. Endlich beginnen doch
die Wisigothen in Unordnung zu gerathen/ und sich
auf die Flucht zu begeben: Alarico hält sie noch auf/
so viel möglich.

Clodoveus, so diesen König an Waffen erken-
net/ ruffet ihn mit Gebehrden und Worten noch-
mals zum Zwey-Kampf auf. Alaric, der kein an-
der Mittel siehet/ läßt sich ein: Sie halten
einander ziemlich warm: Endlich trifft doch
Clodoveus so nachdrücklich seinen Feind mit
dem Speere/ daß er vom Pferde stürtzet/ steigt
darauff selbst herab/ und stöst unter den Cüraß
den Degen Alarico so tieff in den Leib/ daß er tod[t]
auff dem Platze liegen bleibet. Zwey Wisigothen,
voll von Verzweiffelung/ daß sie ihren König so-
len sterben sehen/ hauen auff König Clodoveun
zu/ welchen aber der König von Cölln zu Hülfe
kömmt/ und sie also diese beyden Unholden in d[i]e
Flucht jagen p. 139.

Clodoveus bedienet sich seines Sieges/ theilet si-
ne Armee, giebt ein Corpo davon seinem natüri-
chen Sohne Thierry, welcher damit gantz Auvr-
gne, Rovergue, Quercy
und Albigeois einnim[m]t.

Clod-

Denckwuͤrdigkeiten
er auch ſonſten iſt/ will die Ausforderung nicht
annehmen/ ſondern giebt zur Antwort: Er wolte
als ein Koͤnig mit der gantzen Armée treffen. Dar-
auf ſchicken ſich beyde zur Schlacht: Dieſelbe iſt
ſehr blutig und eine geraume Zeit der Sieg ziem-
lich zweifelhaft: Beyde Koͤnige ſeynd von groſſer
Erfahrung und Tapferkeit; beyde in ihren beſten
Alter: Beyde haben die tapferſten Nationen ſelbi-
ger Zeit zu commandiren. Endlich beginnen doch
die Wiſigothen in Unordnung zu gerathen/ und ſich
auf die Flucht zu begeben: Alarico haͤlt ſie noch auf/
ſo viel moͤglich.

Clodoveus, ſo dieſen Koͤnig an Waffen erken-
net/ ruffet ihn mit Gebehrden und Worten noch-
mals zum Zwey-Kampf auf. Alaric, der kein an-
der Mittel ſiehet/ laͤßt ſich ein: Sie halten
einander ziemlich warm: Endlich trifft doch
Clodoveus ſo nachdruͤcklich ſeinen Feind mit
dem Speere/ daß er vom Pferde ſtuͤrtzet/ ſteigt
darauff ſelbſt herab/ und ſtoͤſt unter den Cuͤraß
den Degen Alarico ſo tieff in den Leib/ daß er tod[t]
auff dem Platze liegen bleibet. Zwey Wiſigothen,
voll von Verzweiffelung/ daß ſie ihren Koͤnig ſo-
len ſterben ſehen/ hauen auff Koͤnig Clodoveun
zu/ welchen aber der Koͤnig von Coͤlln zu Huͤlfe
koͤmmt/ und ſie alſo dieſe beyden Unholden in d[i]e
Flucht jagen p. 139.

Clodoveus bedienet ſich ſeines Sieges/ theilet ſi-
ne Armée, giebt ein Corpo davon ſeinem natuͤri-
chen Sohne Thierry, welcher damit gantz Auvr-
gne, Rovergue, Quercy
und Albigeois einnim[m]t.

Clod-
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[40/0060] Denckwuͤrdigkeiten er auch ſonſten iſt/ will die Ausforderung nicht annehmen/ ſondern giebt zur Antwort: Er wolte als ein Koͤnig mit der gantzen Armée treffen. Dar- auf ſchicken ſich beyde zur Schlacht: Dieſelbe iſt ſehr blutig und eine geraume Zeit der Sieg ziem- lich zweifelhaft: Beyde Koͤnige ſeynd von groſſer Erfahrung und Tapferkeit; beyde in ihren beſten Alter: Beyde haben die tapferſten Nationen ſelbi- ger Zeit zu commandiren. Endlich beginnen doch die Wiſigothen in Unordnung zu gerathen/ und ſich auf die Flucht zu begeben: Alarico haͤlt ſie noch auf/ ſo viel moͤglich. Clodoveus, ſo dieſen Koͤnig an Waffen erken- net/ ruffet ihn mit Gebehrden und Worten noch- mals zum Zwey-Kampf auf. Alaric, der kein an- der Mittel ſiehet/ laͤßt ſich ein: Sie halten einander ziemlich warm: Endlich trifft doch Clodoveus ſo nachdruͤcklich ſeinen Feind mit dem Speere/ daß er vom Pferde ſtuͤrtzet/ ſteigt darauff ſelbſt herab/ und ſtoͤſt unter den Cuͤraß den Degen Alarico ſo tieff in den Leib/ daß er todt auff dem Platze liegen bleibet. Zwey Wiſigothen, voll von Verzweiffelung/ daß ſie ihren Koͤnig ſo- len ſterben ſehen/ hauen auff Koͤnig Clodoveun zu/ welchen aber der Koͤnig von Coͤlln zu Huͤlfe koͤmmt/ und ſie alſo dieſe beyden Unholden in die Flucht jagen p. 139. Clodoveus bedienet ſich ſeines Sieges/ theilet ſi- ne Armée, giebt ein Corpo davon ſeinem natuͤri- chen Sohne Thierry, welcher damit gantz Auvr- gne, Rovergue, Quercy und Albigeois einnimmt. Clod-

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/60>, abgerufen am 09.11.2024.