Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.des Königreichs Franckreich. Grausamkeiten p. 186. 187. Munderic wirfft sichwider Thierry zum Könige auff/ vorgebend/ daß er vom Könige Clodion abstamme p. 189. Thierry belagert ihn in Vitri. Die Stadt weh- ret sich tapfer. Aregisilus ein Bedienter von König Thierry locket Munderic listig aus der Stadt; als er aber siehet/ daß er verrathen/ ersticht er Aregisilum, und stirbt hernach/ mit dem Degen in der Faust noch viele von den Fein- den mit sich in den Tod nehmend. p. 194. Clotilde, welche ihres Sohnes/ König Clodo- Clotilde läßt sie vergnügt abfolgen; als sie in uner-
des Koͤnigreichs Franckreich. Grauſamkeiten p. 186. 187. Munderic wirfft ſichwider Thierry zum Koͤnige auff/ vorgebend/ daß er vom Koͤnige Clodion abſtamme p. 189. Thierry belagert ihn in Vitri. Die Stadt weh- ret ſich tapfer. Aregiſilus ein Bedienter von Koͤnig Thierry locket Munderic liſtig aus der Stadt; als er aber ſiehet/ daß er verrathen/ erſticht er Aregiſilum, und ſtirbt hernach/ mit dem Degen in der Fauſt noch viele von den Fein- den mit ſich in den Tod nehmend. p. 194. Clotilde, welche ihres Sohnes/ Koͤnig Clodo- Clotilde laͤßt ſie vergnuͤgt abfolgen; als ſie in uner-
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des Koͤnigreichs Franckreich.
Grauſamkeiten p. 186. 187. Munderic wirfft ſich
wider Thierry zum Koͤnige auff/ vorgebend/
daß er vom Koͤnige Clodion abſtamme p. 189.
Thierry belagert ihn in Vitri. Die Stadt weh-
ret ſich tapfer. Aregiſilus ein Bedienter von
Koͤnig Thierry locket Munderic liſtig aus der
Stadt; als er aber ſiehet/ daß er verrathen/
erſticht er Aregiſilum, und ſtirbt hernach/ mit
dem Degen in der Fauſt noch viele von den Fein-
den mit ſich in den Tod nehmend. p. 194.
Clotilde, welche ihres Sohnes/ Koͤnig Clodo-
mirs, Kinder/ bey ſich erziehet/ hat die Hoffnung/ die-
ſelben bald auf ihres Vaters Throne zu ſehen. Chil-
debert aber trachtet ſolches zu verhindern/ verſchrei-
bet auch deßwegen ſeinen andern Bruder/ Koͤnig
Clotarium, nach Paris. Sie fodern ihre beyden
jungen Vettern von Clotilden, als wolten ſie ſel-
bige kroͤhnen laſſen. p. 197.
Clotilde laͤßt ſie vergnuͤgt abfolgen; als ſie in
beyder Koͤnige ihrer Gewalt ſind/ ſchicken ſie an
Clotilden Arcadium als einen Geſandten ab/ laſ-
ſen ihr eine Scheere und einen bloſſen Degen præ-
ſentiren/ und ſie fragen: Ob ſie Clodomirs Kin-
der lieber geſchoren und ins Kloſter geſtoſ-
ſen/ oder todt ſehen wolte? Clotilde uͤber ſo
barbariſchen Antrag erbittert antwortet aus Ver-
druß: Lieber todt/ als geſchoren. Als der
Geſandte mit ſolcher Erklaͤhrung zuruͤcke koͤmmt/
ermordet Clotarius mit eigener Hand beyde Prin-
tzen/ den aͤltern/ Theodaldum, von zehen Jahren/
und den juͤngern/ Gunthern, von ſieben Jahren/
uner-
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