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Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703.

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Denckwürdigkeiten
welcher sonst König Gontran treulich beygestan-
den/ tritt von ihm ab. Doch rüstet sich Gontran
zum Kriege. Chilperic nimmt etliche Städte
hinweg/ und wird darauf wieder Friede. pag. 73.
Gondebald,
der sich vor Königs Clotarii natür-
lichen Sohn ausgiebt/ wil sich zum König in Franck-
reich aufwerffen. Viel Herren aus Austrasien
und Burgund fallen ihm bey. Chilperic trifft eine
neue Alliance mit Childebert; Schlägt mit Gon-
tran,
und wird abermahls durch die Bischöffe zwi-
schen beyden Königen Friede gemacht. Leuda-
stes,
ehemahliger Gouverneur zu Tours, suchet sich
bey Fredegonden wieder auszusöhnen; Allein ver-
gebens/ und wird er im Gefängniß jämmerlich von
denen Henckern erwürget. p. 88.

Theodoricus, noch übriger einziger Sohn von
Fredegonden, stirbet. Fredegonde läßt darüber
viele Weiber hinrichten/ die sie in Verdacht hat/
als wäre der junge Printz von ihnen bezaubert wor-
den. Mommol, ein Minister bey Hofe/ wird auch
darüber so hart gemartert/ daß er auf der Folter
stirbt. p. 91.

Childebert machet ein neues Bündniß mit Gon-
tran,
wider Chilperic, dessen Treulosigkeit er ie län-
ger ie mehr kennen lernen. Chilperic verschliesset
sich mit seinen besten Schätzen in Cambray; läßt
starck Volck werben; und ist ihm nicht wohl dabey.
Mitten aber in diesen Troublen hat er die Freude/
daß ihm wieder ein Sohn/ den er Clotarium nennen
läßt/ im Jahr Christi 584. gebohren wird.

Chil-

Denckwuͤrdigkeiten
welcher ſonſt Koͤnig Gontran treulich beygeſtan-
den/ tritt von ihm ab. Doch ruͤſtet ſich Gontran
zum Kriege. Chilperic nimmt etliche Staͤdte
hinweg/ und wird darauf wieder Friede. pag. 73.
Gondebald,
der ſich vor Koͤnigs Clotarii natuͤr-
lichen Sohn ausgiebt/ wil ſich zum Koͤnig in Franck-
reich aufwerffen. Viel Herren aus Auſtraſien
und Burgund fallen ihm bey. Chilperic trifft eine
neue Alliance mit Childebert; Schlaͤgt mit Gon-
tran,
und wird abermahls durch die Biſchoͤffe zwi-
ſchen beyden Koͤnigen Friede gemacht. Leuda-
ſtes,
ehemahliger Gouverneur zu Tours, ſuchet ſich
bey Fredegonden wieder auszuſoͤhnen; Allein ver-
gebens/ und wird er im Gefaͤngniß jaͤmmerlich von
denen Henckern erwuͤrget. p. 88.

Theodoricus, noch uͤbriger einziger Sohn von
Fredegonden, ſtirbet. Fredegonde laͤßt daruͤber
viele Weiber hinrichten/ die ſie in Verdacht hat/
als waͤre der junge Printz von ihnen bezaubert wor-
den. Mommol, ein Miniſter bey Hofe/ wird auch
daruͤber ſo hart gemartert/ daß er auf der Folter
ſtirbt. p. 91.

Childebert machet ein neues Buͤndniß mit Gon-
tran,
wider Chilperic, deſſen Treuloſigkeit er ie laͤn-
ger ie mehr kennen lernen. Chilperic verſchlieſſet
ſich mit ſeinen beſten Schaͤtzen in Cambray; laͤßt
ſtarck Volck werben; und iſt ihm nicht wohl dabey.
Mitten aber in dieſen Troublen hat er die Freude/
daß ihm wieder ein Sohn/ den er Clotarium nennen
laͤßt/ im Jahr Chriſti 584. gebohren wird.

Chil-
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[74/0094] Denckwuͤrdigkeiten welcher ſonſt Koͤnig Gontran treulich beygeſtan- den/ tritt von ihm ab. Doch ruͤſtet ſich Gontran zum Kriege. Chilperic nimmt etliche Staͤdte hinweg/ und wird darauf wieder Friede. pag. 73. Gondebald, der ſich vor Koͤnigs Clotarii natuͤr- lichen Sohn ausgiebt/ wil ſich zum Koͤnig in Franck- reich aufwerffen. Viel Herren aus Auſtraſien und Burgund fallen ihm bey. Chilperic trifft eine neue Alliance mit Childebert; Schlaͤgt mit Gon- tran, und wird abermahls durch die Biſchoͤffe zwi- ſchen beyden Koͤnigen Friede gemacht. Leuda- ſtes, ehemahliger Gouverneur zu Tours, ſuchet ſich bey Fredegonden wieder auszuſoͤhnen; Allein ver- gebens/ und wird er im Gefaͤngniß jaͤmmerlich von denen Henckern erwuͤrget. p. 88. Theodoricus, noch uͤbriger einziger Sohn von Fredegonden, ſtirbet. Fredegonde laͤßt daruͤber viele Weiber hinrichten/ die ſie in Verdacht hat/ als waͤre der junge Printz von ihnen bezaubert wor- den. Mommol, ein Miniſter bey Hofe/ wird auch daruͤber ſo hart gemartert/ daß er auf der Folter ſtirbt. p. 91. Childebert machet ein neues Buͤndniß mit Gon- tran, wider Chilperic, deſſen Treuloſigkeit er ie laͤn- ger ie mehr kennen lernen. Chilperic verſchlieſſet ſich mit ſeinen beſten Schaͤtzen in Cambray; laͤßt ſtarck Volck werben; und iſt ihm nicht wohl dabey. Mitten aber in dieſen Troublen hat er die Freude/ daß ihm wieder ein Sohn/ den er Clotarium nennen laͤßt/ im Jahr Chriſti 584. gebohren wird. Chil-

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Frantzöischen Helicons auserlesene Winter-Früchte. [Bd. 1]. Leipzig, 1703, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon01_1703/94>, abgerufen am 09.11.2024.