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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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Die Würckungen
men Feinden umringet wäre: und am Tage ist sie
mit trauriger Auslegung dieser furchtsamen Bilder
beschäfftiget.

Da nun ihr Schrecken und Gram sich deswegen
verdoppelt/ und mit Ungeduld eines Currirers er-
wartet/ so bekommt sie die allerunglückseeligsten Zei-
tungen/ die sie und gantz Franckreich iemahls erhal-
ten können.

Der König/ welcher durch eine langwierige Be-
lagerung seine Armee vergeblich verzehret/ verwirfft
die Meynung des Herrn von Trimouille, der Mar-
schalle de Chabanes und de Foix und aller seiner
andern Officirer/ die Belagerung aufzuheben. Und
liefert auf blosses und einziges Einrathen des Admi-
rals
eine Schlacht/ die er dann verlieret. Der Her-
zog von Alencon, von einen Schrecken eingenom-
men/ das er nicht überwinden kan/ fliehet davon/ und
stirbet zu Lion aus Kümmerniß. La Trimouille,
der Groß-Stallmeister Sanct Severin, die Gräfin
von Tournon und Tonuere und der brave Louis
d' Ars
bleiben zu erst auf der Wahlstadt/ der Mar-
schall de Chabanes wird getödtet/ da man ihn schon
gefangen fortführen will. Der Marschall de Foix,
den die eine Achsel und der Arm schon entzwey sind/
suchet den Admiral, um ihn mit den andern Arme zu
tödten/ daß er den König zur Schlacht beredet/ end-
lich da er sich nicht mehr wegen des starcken Ver-
blutens auf dem Pferde halten kan/ so bringt man ihn
in Pavia zur Gräfin Scarsafiore, die er vormahls
geliebet/ als er noch daselbst studiret hat: daselst stir-
bet er den neundten Tag an seinen Wunden.

Der Admiral, der sich vor eines so erschrecklichen

Un-

Die Wuͤrckungen
men Feinden umringet waͤre: und am Tage iſt ſie
mit trauriger Auslegung dieſer furchtſamen Bilder
beſchaͤfftiget.

Da nun ihr Schrecken und Gram ſich deswegen
verdoppelt/ und mit Ungeduld eines Currirers er-
wartet/ ſo bekom̃t ſie die allerungluͤckſeeligſten Zei-
tungen/ die ſie und gantz Franckreich iemahls erhal-
ten koͤnnen.

Der Koͤnig/ welcher durch eine langwierige Be-
lagerung ſeine Armee vergeblich verzehret/ verwirfft
die Meynung des Herrn von Trimouille, der Mar-
ſchalle de Chabanes und de Foix und aller ſeiner
andern Officirer/ die Belagerung aufzuheben. Und
liefert auf bloſſes und einziges Einrathen des Admi-
rals
eine Schlacht/ die er dann verlieret. Der Her-
zog von Alençon, von einen Schrecken eingenom-
men/ das er nicht uͤberwinden kan/ fliehet davon/ und
ſtirbet zu Lion aus Kuͤmmerniß. La Trimouille,
der Groß-Stallmeiſter Sanct Severin, die Graͤfin
von Tournon und Tonuere und der brave Louis
d’ Ars
bleiben zu erſt auf der Wahlſtadt/ der Mar-
ſchall de Chabanes wird getoͤdtet/ da man ihn ſchon
gefangen fortfuͤhren will. Der Marſchall de Foix,
den die eine Achſel und der Arm ſchon entzwey ſind/
ſuchet den Admiral, um ihn mit den andern Arme zu
toͤdten/ daß er den Koͤnig zur Schlacht beredet/ end-
lich da er ſich nicht mehr wegen des ſtarcken Ver-
blutens auf dem Pfeꝛde halten kan/ ſo bringt man ihn
in Pavia zur Graͤfin Scarſafiore, die er vormahls
geliebet/ als er noch daſelbſt ſtudiret hat: daſelſt ſtir-
bet er den neundten Tag an ſeinen Wunden.

Der Admiral, der ſich vor eines ſo erſchrecklichen

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[180/0204] Die Wuͤrckungen men Feinden umringet waͤre: und am Tage iſt ſie mit trauriger Auslegung dieſer furchtſamen Bilder beſchaͤfftiget. Da nun ihr Schrecken und Gram ſich deswegen verdoppelt/ und mit Ungeduld eines Currirers er- wartet/ ſo bekom̃t ſie die allerungluͤckſeeligſten Zei- tungen/ die ſie und gantz Franckreich iemahls erhal- ten koͤnnen. Der Koͤnig/ welcher durch eine langwierige Be- lagerung ſeine Armee vergeblich verzehret/ verwirfft die Meynung des Herrn von Trimouille, der Mar- ſchalle de Chabanes und de Foix und aller ſeiner andern Officirer/ die Belagerung aufzuheben. Und liefert auf bloſſes und einziges Einrathen des Admi- rals eine Schlacht/ die er dann verlieret. Der Her- zog von Alençon, von einen Schrecken eingenom- men/ das er nicht uͤberwinden kan/ fliehet davon/ und ſtirbet zu Lion aus Kuͤmmerniß. La Trimouille, der Groß-Stallmeiſter Sanct Severin, die Graͤfin von Tournon und Tonuere und der brave Louis d’ Ars bleiben zu erſt auf der Wahlſtadt/ der Mar- ſchall de Chabanes wird getoͤdtet/ da man ihn ſchon gefangen fortfuͤhren will. Der Marſchall de Foix, den die eine Achſel und der Arm ſchon entzwey ſind/ ſuchet den Admiral, um ihn mit den andern Arme zu toͤdten/ daß er den Koͤnig zur Schlacht beredet/ end- lich da er ſich nicht mehr wegen des ſtarcken Ver- blutens auf dem Pfeꝛde halten kan/ ſo bringt man ihn in Pavia zur Graͤfin Scarſafiore, die er vormahls geliebet/ als er noch daſelbſt ſtudiret hat: daſelſt ſtir- bet er den neundten Tag an ſeinen Wunden. Der Admiral, der ſich vor eines ſo erſchrecklichen Un-

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/204>, abgerufen am 24.11.2024.