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Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.

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der Eyfersucht.
Unglücks Ursacher halten muß/ machet sein Visir zu/
und setzet mitten unter die Feinde/ da er auch seinen
Todt findet. Der übergegangene Reichs-Marschall
de Bourbon, als er diesen seinen Feind gantz na-
ckend unter den Todten liegen siehet/ ruffet: Ha/ Un-
glückseliger/ du bist an Franckreicks und an meinem
Verderben die eintzige Ursache.

Der König/ nachdem er über die massen tapfer
gefochten/ und im Gesicht/ am lincken Arm/ und an der
rechten Hand verwundet ist/ wird durch zwey Spa-
nische Cavalliere gefangen/ und ergiebt sich an Pom-
peran,
der ihn an den Käyserlichen Feldmarschall de
Lanci
lieffert/ welcher ihn erstlich in das Schloß von
Pisqueton, und einige Zeit darauf nach Madrid
führen läst/ wo Käyser Carl der fünffte eine geraume
Zeit abschläget/ ihn zu sehen.

Die andern Gefangenen von hoher Considera-
tion
seynd Heinrich Albrecht/ König von Navarra/
dem sein Page/ Rochefort genannt/ indem er ihm sein
Kleid giebet/ die Freyheit verschaffet. Der Graf
von Sanct Paul, die Marschalle von Montmoren-
ci
und Fleuranges, der Graf von Eu, der Groß-
Meister Brion und viele mehr.

Dieses erschreckliche Schicksall setzet gantz Franck-
reich in gröste Consternation. Das Parlament
will haben/ daß der Hertzog von Vandome, welcher
in der Picardie Gouverneur ist/ als nähester Printz
von Geblüthe/ nach des Hertzogs von Alencon To-
de/ die Regierung auf sich nehmen solle/ weil bey sol-
chen Conjuncturen die Hände einer Frauen solche
nicht wohl zu führen fähig wären. Nun ist Madame
d' Angouleme,
als des Königes Frau Mutter/ die

indeß
N 5

der Eyferſucht.
Ungluͤcks Urſacher halten muß/ machet ſein Viſir zu/
und ſetzet mitten unter die Feinde/ da er auch ſeinen
Todt findet. Der uͤbergegangene Reichs-Marſchall
de Bourbon, als er dieſen ſeinen Feind gantz na-
ckend unter den Todten liegen ſiehet/ ruffet: Ha/ Un-
gluͤckſeliger/ du biſt an Franckreicks und an meinem
Verderben die eintzige Urſache.

Der Koͤnig/ nachdem er uͤber die maſſen tapfer
gefochten/ und im Geſicht/ am lincken Arm/ und an der
rechten Hand verwundet iſt/ wird durch zwey Spa-
niſche Cavalliere gefangen/ und ergiebt ſich an Pom-
peran,
der ihn an den Kaͤyſerlichen Feldmarſchall de
Lanci
lieffert/ welcher ihn erſtlich in das Schloß von
Pisqueton, und einige Zeit darauf nach Madrid
fuͤhren laͤſt/ wo Kaͤyſer Carl der fuͤnffte eine geraume
Zeit abſchlaͤget/ ihn zu ſehen.

Die andern Gefangenen von hoher Conſidera-
tion
ſeynd Heinrich Albrecht/ Koͤnig von Navarra/
dem ſein Page/ Rochefort genannt/ indem er ihm ſein
Kleid giebet/ die Freyheit verſchaffet. Der Graf
von Sanct Paul, die Marſchalle von Montmoren-
ci
und Fleuranges, der Graf von Eu, der Groß-
Meiſter Brion und viele mehr.

Dieſes erſchreckliche Schickſall ſetzet gantz Franck-
reich in groͤſte Conſternation. Das Parlament
will haben/ daß der Hertzog von Vandome, welcher
in der Picardie Gouverneur iſt/ als naͤheſter Printz
von Gebluͤthe/ nach des Hertzogs von Alençon To-
de/ die Regierung auf ſich nehmen ſolle/ weil bey ſol-
chen Conjuncturen die Haͤnde einer Frauen ſolche
nicht wohl zu fuͤhren faͤhig waͤren. Nun iſt Madame
d’ Angoulême,
als des Koͤniges Frau Mutter/ die

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[181/0205] der Eyferſucht. Ungluͤcks Urſacher halten muß/ machet ſein Viſir zu/ und ſetzet mitten unter die Feinde/ da er auch ſeinen Todt findet. Der uͤbergegangene Reichs-Marſchall de Bourbon, als er dieſen ſeinen Feind gantz na- ckend unter den Todten liegen ſiehet/ ruffet: Ha/ Un- gluͤckſeliger/ du biſt an Franckreicks und an meinem Verderben die eintzige Urſache. Der Koͤnig/ nachdem er uͤber die maſſen tapfer gefochten/ und im Geſicht/ am lincken Arm/ und an der rechten Hand verwundet iſt/ wird durch zwey Spa- niſche Cavalliere gefangen/ und ergiebt ſich an Pom- peran, der ihn an den Kaͤyſerlichen Feldmarſchall de Lanci lieffert/ welcher ihn erſtlich in das Schloß von Pisqueton, und einige Zeit darauf nach Madrid fuͤhren laͤſt/ wo Kaͤyſer Carl der fuͤnffte eine geraume Zeit abſchlaͤget/ ihn zu ſehen. Die andern Gefangenen von hoher Conſidera- tion ſeynd Heinrich Albrecht/ Koͤnig von Navarra/ dem ſein Page/ Rochefort genannt/ indem er ihm ſein Kleid giebet/ die Freyheit verſchaffet. Der Graf von Sanct Paul, die Marſchalle von Montmoren- ci und Fleuranges, der Graf von Eu, der Groß- Meiſter Brion und viele mehr. Dieſes erſchreckliche Schickſall ſetzet gantz Franck- reich in groͤſte Conſternation. Das Parlament will haben/ daß der Hertzog von Vandome, welcher in der Picardie Gouverneur iſt/ als naͤheſter Printz von Gebluͤthe/ nach des Hertzogs von Alençon To- de/ die Regierung auf ſich nehmen ſolle/ weil bey ſol- chen Conjuncturen die Haͤnde einer Frauen ſolche nicht wohl zu fuͤhren faͤhig waͤren. Nun iſt Madame d’ Angoulême, als des Koͤniges Frau Mutter/ die indeß N 5

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Zitationshilfe: Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bohse_helicon_1696/205>, abgerufen am 24.11.2024.