Bohse, August: Des Franzöischen Helicons Monat-Früchte. Leipzig, 1696.Politische Unterweisungen en/ noch das Weinen ihrer Kinder/ davon abgehal-ten werden/ daß sie mit zu Felde zöhen/ wann es Zeit wäre/ die Dienste ihres Herrn und des Vaterlan- des fortzusetzen. Wann ein Cavallier einmahl dazu resolviret/ Hie liebkoset nun der Autor dem Französischen Es solle aber auch einer von Adel zu rechter Zeit Zumahl wäre das Glück den Waffen nicht alle den
Politiſche Unterweiſungen en/ noch das Weinen ihrer Kinder/ davon abgehal-ten werden/ daß ſie mit zu Felde zoͤhen/ wann es Zeit waͤre/ die Dienſte ihres Herꝛn und des Vaterlan- des fortzuſetzen. Wann ein Cavallier einmahl dazu reſolviret/ Hie liebkoſet nun der Autor dem Franzoͤſiſchen Es ſolle aber auch einer von Adel zu rechter Zeit Zumahl waͤre das Gluͤck den Waffen nicht alle den
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Politiſche Unterweiſungen
en/ noch das Weinen ihrer Kinder/ davon abgehal-
ten werden/ daß ſie mit zu Felde zoͤhen/ wann es Zeit
waͤre/ die Dienſte ihres Herꝛn und des Vaterlan-
des fortzuſetzen.
Wann ein Cavallier einmahl dazu reſolviret/
muͤſſe er ſein Leben gering halten/ und durch eine
ſtattliche Action ſeinen Reſpect befeſtigen: denn
im Kriege hieſſe es: Man muß entweder ein Cæſar,
oder ein Poltron ſeyn.
Hie liebkoſet nun der Autor dem Franzoͤſiſchen
Adel/ und ſaget/ wenn er nicht mit dieſem redete/
wolle er ſchon Argumenta vorſuchen/ ihre Brav-
heit aufzumuntern; alleine ſo waͤre ihnen mehr
Maͤßigung ihrer Kuͤhnheit vonnoͤthen/ als Reitzung:
Doch wenn ja eines ſeyn ſolte/ waͤre es vor einen
von Adel beſſer/ kuͤhne/ als verzagt/ und eine ſeige
Memme zu ſeyn.
Es ſolle aber auch einer von Adel zu rechter Zeit
den Krieg zu verlaſſen wiſſen; daß er ſich lieſſe ſeine
Dienſte wohl bezahlen/ wenn der Staat deren noͤ-
thig haͤtte/ und die Gelegenheit dazu guͤnſtig waͤre.
Denn wenn es erſtlich ſo weit mit ihm kaͤm/ daß er
dem Staate keine Dienſte mehr thun koͤnte/ ſo blieb
auch gemeiniglich die Vergeltung auſſen; dahero
muͤſſe er mit guter Manier eine honuête Endigung
ſuchen/ und das Gluͤcke abdancken/ ehe daß es ihn
abdanckete. Denn der bloße Nebel des Ruhms
waͤre nur ein Dampff/ daran ſich junge Leute ver-
gnuͤgen muͤſten.
Zumahl waͤre das Gluͤck den Waffen nicht alle
Tage gleich/ und muͤſſe man es durch gar zu langem
Gebrauch auch nicht allzu ſehr ermuͤden/ daß es uns/
den
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