Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 1. Leipzig, 1896.I. Abschnitt [Gleich. 47] 44)
[Formel 1]
.Analog findet man für die mittlere Geschwindigkeit den Es ist also: Wir wollen nun auf der Abscissenaxe die verschiedenen Trägt man die Geschwindigkeitsquadrate x = c2 auf der Betrachtet man im Gase eine Fläche vom Inhalte Eins I. Abschnitt [Gleich. 47] 44)
[Formel 1]
.Analog findet man für die mittlere Geschwindigkeit den Es ist also: Wir wollen nun auf der Abscissenaxe die verschiedenen Trägt man die Geschwindigkeitsquadrate x = c2 auf der Betrachtet man im Gase eine Fläche vom Inhalte Eins <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0064" n="50"/><fw place="top" type="header">I. Abschnitt [Gleich. 47]</fw><lb/> 44) <hi rendition="#et"><formula/>.</hi></p><lb/> <p>Analog findet man für die mittlere Geschwindigkeit den<lb/> Werth:<lb/> 45) <hi rendition="#et"><formula/>.</hi></p><lb/> <p>Es ist also:<lb/> 46) <hi rendition="#et"><formula/> …</hi></p><lb/> <p>Wir wollen nun auf der Abscissenaxe die verschiedenen<lb/> Werthe von <hi rendition="#i">c</hi> und darüber Ordinaten auftragen, deren Länge<lb/> der Grösse <formula/>, also der Wahrscheinlichkeit proportional<lb/> ist, dass die Geschwindigkeit zwischen <hi rendition="#i">c</hi> und <hi rendition="#i">c</hi> + <hi rendition="#i">d c</hi> liegt,<lb/> wobei <hi rendition="#i">d c</hi> für alle <hi rendition="#i">c</hi> denselben Werth haben soll. Wir erhalten<lb/> so eine Curve, deren grösste Ordinate zur Abscisse<lb/> 47) <hi rendition="#et"><formula/></hi><lb/> gehört. Diese Abscisse <hi rendition="#i">c<hi rendition="#sub">w</hi></hi> nennt man gewöhnlich die wahr-<lb/> scheinlichste Geschwindigkeit.</p><lb/> <p>Trägt man die Geschwindigkeitsquadrate <hi rendition="#i">x</hi> = <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sup">2</hi> auf der<lb/> Abscissenaxe auf und macht die Ordinaten proportional der<lb/> Wahrscheinlichkeit, dass <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sup">2</hi> zwischen <hi rendition="#i">x</hi> und <hi rendition="#i">x</hi> + <hi rendition="#i">d x</hi> liegt, wobei<lb/> man für alle <hi rendition="#i">x</hi> dem Differentiale <hi rendition="#i">d x</hi> den gleichen Werth er-<lb/> theilt, so werden die Ordinaten proportional <formula/>. Die<lb/> grösste Ordinate gehört dann zu <hi rendition="#i">x</hi> = 1 / 2 <hi rendition="#i">h m</hi>, was nicht der<lb/> Geschwindigkeit <hi rendition="#i">c</hi> = <hi rendition="#i">c<hi rendition="#sub">w</hi></hi>, sondern <formula/> entspricht. <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sup">2</hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#sub">w</hi></hi> / 2<lb/> könnte also in gewissem Sinne als das wahrscheinlichste Ge-<lb/> schwindigkeitsquadrat bezeichnet werden.</p><lb/> <p>Betrachtet man im Gase eine Fläche vom Inhalte Eins<lb/> und sucht unter den Geschwindigkeiten aller Moleküle, die<lb/> in der Zeiteinheit darauf stossen, das Mittel oder die wahr-<lb/> scheinlichste, so erhält man wieder Grössen, die von dem ver-<lb/> schieden sind, was wir als mittlere und wahrscheinlichste Ge-<lb/> schwindigkeit definirt haben.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [50/0064]
I. Abschnitt [Gleich. 47]
44) [FORMEL].
Analog findet man für die mittlere Geschwindigkeit den
Werth:
45) [FORMEL].
Es ist also:
46) [FORMEL] …
Wir wollen nun auf der Abscissenaxe die verschiedenen
Werthe von c und darüber Ordinaten auftragen, deren Länge
der Grösse [FORMEL], also der Wahrscheinlichkeit proportional
ist, dass die Geschwindigkeit zwischen c und c + d c liegt,
wobei d c für alle c denselben Werth haben soll. Wir erhalten
so eine Curve, deren grösste Ordinate zur Abscisse
47) [FORMEL]
gehört. Diese Abscisse cw nennt man gewöhnlich die wahr-
scheinlichste Geschwindigkeit.
Trägt man die Geschwindigkeitsquadrate x = c2 auf der
Abscissenaxe auf und macht die Ordinaten proportional der
Wahrscheinlichkeit, dass c2 zwischen x und x + d x liegt, wobei
man für alle x dem Differentiale d x den gleichen Werth er-
theilt, so werden die Ordinaten proportional [FORMEL]. Die
grösste Ordinate gehört dann zu x = 1 / 2 h m, was nicht der
Geschwindigkeit c = cw, sondern [FORMEL] entspricht. c2w / 2
könnte also in gewissem Sinne als das wahrscheinlichste Ge-
schwindigkeitsquadrat bezeichnet werden.
Betrachtet man im Gase eine Fläche vom Inhalte Eins
und sucht unter den Geschwindigkeiten aller Moleküle, die
in der Zeiteinheit darauf stossen, das Mittel oder die wahr-
scheinlichste, so erhält man wieder Grössen, die von dem ver-
schieden sind, was wir als mittlere und wahrscheinlichste Ge-
schwindigkeit definirt haben.
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Zitationshilfe: | Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 1. Leipzig, 1896, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boltzmann_gastheorie01_1896/64>, abgerufen am 16.02.2025. |