Boltzmann, Ludwig: Vorlesungen über Gastheorie. Bd. 2. Leipzig, 1898.[Gleich. 181] § 61. Corrigirter Werth der Entropie. § 60 bloss die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein neu hinzu-kommendes Molekül in v befindet. Für den Mittelpunkt des ersten Moleküles ist der ganze 1) Natürlich sind dabei die Glieder von der Ordnung b3 vernach-
lässigt und es ist auch berücksichtigt, dass n in allen Gliedern bis auf verschwindend wenige gross gegenüber der Einheit ist. [Gleich. 181] § 61. Corrigirter Werth der Entropie. § 60 bloss die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein neu hinzu-kommendes Molekül in v befindet. Für den Mittelpunkt des ersten Moleküles ist der ganze 1) Natürlich sind dabei die Glieder von der Ordnung b3 vernach-
lässigt und es ist auch berücksichtigt, dass ν in allen Gliedern bis auf verschwindend wenige gross gegenüber der Einheit ist. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0191" n="173"/><fw place="top" type="header">[Gleich. 181] § 61. Corrigirter Werth der Entropie.</fw><lb/> § 60 bloss die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein neu hinzu-<lb/> kommendes Molekül in <hi rendition="#i">v</hi> befindet.</p><lb/> <p>Für den Mittelpunkt des ersten Moleküles ist der ganze<lb/> Raum <hi rendition="#i">v</hi> verfügbar. Das Verhältniss der Wahrscheinlichkeit,<lb/> dass er sich daselbst befindet, zu der, dass er sich in dem<lb/> gegebenen Raume vom Volumen 1 befindet, ist daher <hi rendition="#i">v</hi>. Bei<lb/> Berechnung der Wahrscheinlichkeit, dass sich gleichzeitig der<lb/> Mittelpunkt des zweiten Moleküles im Raume <hi rendition="#i">v</hi> befindet, ist<lb/> die Deckungssphäre <formula notation="TeX">\frac{4}{3}</formula> <hi rendition="#i">π σ</hi><hi rendition="#sup">3</hi> = 2 <hi rendition="#i">m b</hi> des ersten Moleküles von <hi rendition="#i">v</hi><lb/> abzuziehen. Wenn sich bereits <hi rendition="#i">ν</hi> Moleküle im Raume <hi rendition="#i">v</hi> be-<lb/> finden, so ist der daselbst für den Mittelpunkt eines (<hi rendition="#i">ν</hi> + 1) ten<lb/> Moleküles noch verfügbare Raum nach Formel 173):<lb/> 181) <hi rendition="#et"><formula/>.</hi><lb/> Dieser Ausdruck ist also auch gleich dem Verhältnisse der<lb/> Wahrscheinlichkeit, dass sich das (<hi rendition="#i">ν</hi> + 1) te Molekül im Raume <hi rendition="#i">v</hi><lb/> befindet zu der, dass es sich in einem anderen völlig von<lb/> allen übrigen Räumen unabhängigen Raume vom Volumen 1<lb/> befindet. Daher stellt das Product<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> das Verhältniss folgender Wahrscheinlichkeiten dar: der Wahr-<lb/> scheinlichkeit, dass gleichzeitig alle <hi rendition="#i">n</hi> Moleküle im Raume <hi rendition="#i">v</hi><lb/> liegen und der, dass jedes davon in einem getrennten Raume<lb/> vom Volumen 1 liegt. <note place="foot" n="1)">Natürlich sind dabei die Glieder von der Ordnung <hi rendition="#i">b</hi><hi rendition="#sup">3</hi> vernach-<lb/> lässigt und es ist auch berücksichtigt, dass <hi rendition="#i">ν</hi> in allen Gliedern bis auf<lb/> verschwindend wenige gross gegenüber der Einheit ist.</note> Dieser Ausdruck hat in <hi rendition="#i">S</hi> an die<lb/> Stelle von <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">n</hi></hi> zu treten, wenn wir die Ausdehnung der Mole-<lb/> küle berücksichtigen. Es wird also die Entropie der Massen-<lb/> einheit<lb/><formula/>.<lb/> Hierbei ist <hi rendition="#i">r</hi> die Gasconstante unserer Substanz in denjenigen<lb/> Zuständen, welche dem idealen Gaszustande genügend nahe<lb/> liegen, so dass <hi rendition="#i">r m</hi> = <hi rendition="#i">R M</hi> ist.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [173/0191]
[Gleich. 181] § 61. Corrigirter Werth der Entropie.
§ 60 bloss die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein neu hinzu-
kommendes Molekül in v befindet.
Für den Mittelpunkt des ersten Moleküles ist der ganze
Raum v verfügbar. Das Verhältniss der Wahrscheinlichkeit,
dass er sich daselbst befindet, zu der, dass er sich in dem
gegebenen Raume vom Volumen 1 befindet, ist daher v. Bei
Berechnung der Wahrscheinlichkeit, dass sich gleichzeitig der
Mittelpunkt des zweiten Moleküles im Raume v befindet, ist
die Deckungssphäre [FORMEL] π σ3 = 2 m b des ersten Moleküles von v
abzuziehen. Wenn sich bereits ν Moleküle im Raume v be-
finden, so ist der daselbst für den Mittelpunkt eines (ν + 1) ten
Moleküles noch verfügbare Raum nach Formel 173):
181) [FORMEL].
Dieser Ausdruck ist also auch gleich dem Verhältnisse der
Wahrscheinlichkeit, dass sich das (ν + 1) te Molekül im Raume v
befindet zu der, dass es sich in einem anderen völlig von
allen übrigen Räumen unabhängigen Raume vom Volumen 1
befindet. Daher stellt das Product
[FORMEL] das Verhältniss folgender Wahrscheinlichkeiten dar: der Wahr-
scheinlichkeit, dass gleichzeitig alle n Moleküle im Raume v
liegen und der, dass jedes davon in einem getrennten Raume
vom Volumen 1 liegt. 1) Dieser Ausdruck hat in S an die
Stelle von vn zu treten, wenn wir die Ausdehnung der Mole-
küle berücksichtigen. Es wird also die Entropie der Massen-
einheit
[FORMEL].
Hierbei ist r die Gasconstante unserer Substanz in denjenigen
Zuständen, welche dem idealen Gaszustande genügend nahe
liegen, so dass r m = R M ist.
1) Natürlich sind dabei die Glieder von der Ordnung b3 vernach-
lässigt und es ist auch berücksichtigt, dass ν in allen Gliedern bis auf
verschwindend wenige gross gegenüber der Einheit ist.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |