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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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Beschreibung
Ananse zwischen Asiante und Dinkira; ist auch kein
Zweiffel es sind derer noch unterschiedliche mehr/ wel-
che noch zur Zeit nicht entdecket sind.

Jnsonderheit ist nicht zu vergessen des Landes A-
vine,
welches das vornehmste im gantzen Lande/ und
dem von Axim weit vorgehet. Vor diesem lieferten
dessen Einwohner sehr vieles Gold an uns gantz sau-
ber und fein/ sie sind sonsten die besten Leute mit denen
noch umzugehen ist. Allein die von Dinkira, welche
den Meister überall spielen wollen/ haben sich diese
Leute unterwürffig gemacht/ und damit verhindert/
daß wir seit der Zeit nicht ein Stück Gold von ihnen
zu sehen bekommen. Zwar hatten sich die von Avine
hefftig dawider gesetzet/ würden auch ohne Zweiffel
gesieget haben/ im Fall sie unter einander einig gewe-
sen wären. Denn als einsten die von Dinkira sich in
ein Treffen einliessen mit dem Oberhaupt von denen
Avinern/ geschahe es daß sie mehr als 2000. Mann
sitzen liessen/ so daß nicht eine Seele übrig bliebe die
auch nur die Zeitung hätte überbringen können/ denn
die Aviner wissen sich vortrefflich vergiffteter Pfeile
gegen ihre Feinde zu bedienen. Darauf kamen die
von Dinkira noch stärcker zu Felde/ daß jene als Uber-
winder auf empfangene Nachricht sich gezwungen
sahen bey ihren Landesleuten um Hülffe anzuhalten.
Allein diese kehrten sich nicht daran/ sondern liessen
ihnen zu entbieten/ sie wären verzagte und feige Leute
daß sie Hülffe begehrten/ weil sie allein vermögend ge-
nung wären denen Dinkirern zu widerstehen/ im
Fall es aber geschähe/ daß sie unter lägen/ müsten sie
gedencken es wäre auch die Reyhe einstens an sie ge-
kommen; wie solches auch würcklich geschahe da sie

denen

Beſchreibung
Ananſe zwiſchen Aſiante und Dinkira; iſt auch kein
Zweiffel es ſind derer noch unterſchiedliche mehr/ wel-
che noch zur Zeit nicht entdecket ſind.

Jnſonderheit iſt nicht zu vergeſſen des Landes A-
vine,
welches das vornehmſte im gantzen Lande/ und
dem von Axim weit vorgehet. Vor dieſem lieferten
deſſen Einwohner ſehr vieles Gold an uns gantz ſau-
ber und fein/ ſie ſind ſonſten die beſten Leute mit denen
noch umzugehen iſt. Allein die von Dinkira, welche
den Meiſter uͤberall ſpielen wollen/ haben ſich dieſe
Leute unterwuͤrffig gemacht/ und damit verhindert/
daß wir ſeit der Zeit nicht ein Stuͤck Gold von ihnen
zu ſehen bekommen. Zwar hatten ſich die von Avine
hefftig dawider geſetzet/ wuͤrden auch ohne Zweiffel
geſieget haben/ im Fall ſie unter einander einig gewe-
ſen waͤren. Denn als einſten die von Dinkira ſich in
ein Treffen einlieſſen mit dem Oberhaupt von denen
Avinern/ geſchahe es daß ſie mehr als 2000. Mann
ſitzen lieſſen/ ſo daß nicht eine Seele uͤbrig bliebe die
auch nur die Zeitung haͤtte uͤberbringen koͤnnen/ denn
die Aviner wiſſen ſich vortrefflich vergiffteter Pfeile
gegen ihre Feinde zu bedienen. Darauf kamen die
von Dinkira noch ſtaͤrcker zu Felde/ daß jene als Uber-
winder auf empfangene Nachricht ſich gezwungen
ſahen bey ihren Landesleuten um Huͤlffe anzuhalten.
Allein dieſe kehrten ſich nicht daran/ ſondern lieſſen
ihnen zu entbieten/ ſie waͤren verzagte und feige Leute
daß ſie Huͤlffe begehrten/ weil ſie allein vermoͤgend ge-
nung waͤren denen Dinkirern zu widerſtehen/ im
Fall es aber geſchaͤhe/ daß ſie unter laͤgen/ muͤſten ſie
gedencken es waͤre auch die Reyhe einſtens an ſie ge-
kommen; wie ſolches auch wuͤrcklich geſchahe da ſie

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[106/0150] Beſchreibung Ananſe zwiſchen Aſiante und Dinkira; iſt auch kein Zweiffel es ſind derer noch unterſchiedliche mehr/ wel- che noch zur Zeit nicht entdecket ſind. Jnſonderheit iſt nicht zu vergeſſen des Landes A- vine, welches das vornehmſte im gantzen Lande/ und dem von Axim weit vorgehet. Vor dieſem lieferten deſſen Einwohner ſehr vieles Gold an uns gantz ſau- ber und fein/ ſie ſind ſonſten die beſten Leute mit denen noch umzugehen iſt. Allein die von Dinkira, welche den Meiſter uͤberall ſpielen wollen/ haben ſich dieſe Leute unterwuͤrffig gemacht/ und damit verhindert/ daß wir ſeit der Zeit nicht ein Stuͤck Gold von ihnen zu ſehen bekommen. Zwar hatten ſich die von Avine hefftig dawider geſetzet/ wuͤrden auch ohne Zweiffel geſieget haben/ im Fall ſie unter einander einig gewe- ſen waͤren. Denn als einſten die von Dinkira ſich in ein Treffen einlieſſen mit dem Oberhaupt von denen Avinern/ geſchahe es daß ſie mehr als 2000. Mann ſitzen lieſſen/ ſo daß nicht eine Seele uͤbrig bliebe die auch nur die Zeitung haͤtte uͤberbringen koͤnnen/ denn die Aviner wiſſen ſich vortrefflich vergiffteter Pfeile gegen ihre Feinde zu bedienen. Darauf kamen die von Dinkira noch ſtaͤrcker zu Felde/ daß jene als Uber- winder auf empfangene Nachricht ſich gezwungen ſahen bey ihren Landesleuten um Huͤlffe anzuhalten. Allein dieſe kehrten ſich nicht daran/ ſondern lieſſen ihnen zu entbieten/ ſie waͤren verzagte und feige Leute daß ſie Huͤlffe begehrten/ weil ſie allein vermoͤgend ge- nung waͤren denen Dinkirern zu widerſtehen/ im Fall es aber geſchaͤhe/ daß ſie unter laͤgen/ muͤſten ſie gedencken es waͤre auch die Reyhe einſtens an ſie ge- kommen; wie ſolches auch wuͤrcklich geſchahe da ſie denen

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/150>, abgerufen am 24.11.2024.