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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
etwas vermögend seyn/ haben eben diese Bedienten
um sich/ bisweilen auch mehr/ wenn sie viele Güter
haben.

Jch will anitzo nicht hoffen/ daß ihr euch über die
Kürtze gegenwärtigen Brieffes beklagen werdet/ fürchte
aber vielmehr/ es werde euch dessen Länge verdrießlich
fallen/ jedoch will ich mir einbilden/ es werde die An-
nehmlichkeit der darinnen vorgestellten Sachen meinen
Fehler ersetzen/ und euch den Verdruß benehmen/ in-
sonderheit wenn ich ihn mit abermahliger Versiche-
rung endige/ daß ich bin etc.

Ende des eilfften Briefes.


Zwölfftes Send-Schreiben.

Wie und auf was Art die Mohren
einander eheligen/ die Braut anstatt des
Braut-Schatzes nichts/ und der Bräu-
tigam sehr wenig bringe; Wie die Hoch-
zeits-Kosten sehr geringe; Wie ungemein
viele Weiber sie heyrathen; Worinnen
ihre Arbeit bestehe/ und die Manier ih-
re Zeit mit Müßiggang zu zubringen;
Wie der Kauffleute ihre Frauen am glück-
lichsten seynd; Wie einige Männer mit
ihren Frauen handeln/ ihre Weiber aber
sehr verschlagen seynd; Wie hoch sie an
Gelde gestraffet werden/ wenn sie eines
andern Weib beschlaffen/ und mit was

Um-

des Landes Gvinea.
etwas vermoͤgend ſeyn/ haben eben dieſe Bedienten
um ſich/ bisweilen auch mehr/ wenn ſie viele Guͤter
haben.

Jch will anitzo nicht hoffen/ daß ihr euch uͤber die
Kuͤrtze gegenwaͤrtigen Brieffes beklagẽ werdet/ fuͤrchte
aber vielmehr/ es werde euch deſſen Laͤnge verdrießlich
fallen/ jedoch will ich mir einbilden/ es werde die An-
nehmlichkeit der darinnen voꝛgeſtellten Sachen meinen
Fehler erſetzen/ und euch den Verdruß benehmen/ in-
ſonderheit wenn ich ihn mit abermahliger Verſiche-
rung endige/ daß ich bin ꝛc.

Ende des eilfften Briefes.


Zwoͤlfftes Send-Schreiben.

Wie und auf was Art die Mohren
einander eheligen/ die Braut anſtatt des
Braut-Schatzes nichts/ und der Braͤu-
tigam ſehr wenig bringe; Wie die Hoch-
zeits-Koſten ſehr geringe; Wie ungemein
viele Weiber ſie heyrathen; Worinnen
ihre Arbeit beſtehe/ und die Manier ih-
re Zeit mit Muͤßiggang zu zubringen;
Wie der Kauffleute ihre Frauen am gluͤck-
lichſten ſeynd; Wie einige Maͤnner mit
ihren Frauen handeln/ ihre Weiber aber
ſehr verſchlagen ſeynd; Wie hoch ſie an
Gelde geſtraffet werden/ wenn ſie eines
andern Weib beſchlaffen/ und mit was

Um-
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[237/0281] des Landes Gvinea. etwas vermoͤgend ſeyn/ haben eben dieſe Bedienten um ſich/ bisweilen auch mehr/ wenn ſie viele Guͤter haben. Jch will anitzo nicht hoffen/ daß ihr euch uͤber die Kuͤrtze gegenwaͤrtigen Brieffes beklagẽ werdet/ fuͤrchte aber vielmehr/ es werde euch deſſen Laͤnge verdrießlich fallen/ jedoch will ich mir einbilden/ es werde die An- nehmlichkeit der darinnen voꝛgeſtellten Sachen meinen Fehler erſetzen/ und euch den Verdruß benehmen/ in- ſonderheit wenn ich ihn mit abermahliger Verſiche- rung endige/ daß ich bin ꝛc. Ende des eilfften Briefes. Zwoͤlfftes Send-Schreiben. Wie und auf was Art die Mohren einander eheligen/ die Braut anſtatt des Braut-Schatzes nichts/ und der Braͤu- tigam ſehr wenig bringe; Wie die Hoch- zeits-Koſten ſehr geringe; Wie ungemein viele Weiber ſie heyrathen; Worinnen ihre Arbeit beſtehe/ und die Manier ih- re Zeit mit Muͤßiggang zu zubringen; Wie der Kauffleute ihre Frauen am gluͤck- lichſten ſeynd; Wie einige Maͤnner mit ihren Frauen handeln/ ihre Weiber aber ſehr verſchlagen ſeynd; Wie hoch ſie an Gelde geſtraffet werden/ wenn ſie eines andern Weib beſchlaffen/ und mit was Um-

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/281>, abgerufen am 25.11.2024.