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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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Beschreibung
der Schnabel in Ansehung seines Leibes sehr dick
und lang.

Kurtz vorher habe ich die Kron-Vogel beschrieben
welche zu Fida sich aufhalten/ nun möchte ich wün-
schen dergleichen thun zu können von denen welche im
Gold-Lande gefunden werden; denn so würdet ihr den
grossen Unterscheid erkennen/ indem diese wol zwey-
mahl schöner als jene/ ja mehr als zehnerley Farben an
sich haben/ grün/ roht/ blau/ violenblau/ rauchfarb/
schwartz und weiß/ etc. mit eben so gesprengeltem
schwartz. Die Mohren machen davon gewisse Feder-
püsche/ so sie auf das Haupt setzen/ und werden sie dar-
um Kron-Vogel genennet/ weil auf den Köpffen zum
Theil schöne blaue/ zum Theil schöne gelbe Krohnen
tragen. Der Herr Foquenbrog meldet bey dem
Fluß Boutry Pfauen gesehen zu haben/ es können
aber hierunter keine andre verstanden werden als itzt
berührte; angesehen im gantzen Lande man von keinen
Pfauen zu sagen weiß.

Unter numero 14. kommt euch ein Vogel vor/ von
welchem ich ungescheuet sagen darff/ daß dafern ein
Thier wegen seiner sonderlichen heßlichen Gestalt
schätzbar ist/ selbiges in der gantzen Welt seines glei-
chen nicht habe. Bin auch versichert/ daß er nicht
lebhafftiger abgerissen werden kan als ihr ihn vor Au-
gen sehet/ gleichwol scheinet ob habe der Pinsel in et-
was geschmeichelt/ da zumahlen das Original oder
Muster noch viel scheußlicher aussiehet.

Wenigstens ist er so groß wie eine Gans/ hat unge-
meine breite und lange Flügel von braunen Federn/
unter dem Leib hat er weißlichte oder grau-gelbe Fe-
dern/ sofern ich so reden mag/ weil ichs fast nicht weiß

zu

Beſchreibung
der Schnabel in Anſehung ſeines Leibes ſehr dick
und lang.

Kurtz vorher habe ich die Kron-Vogel beſchrieben
welche zu Fida ſich aufhalten/ nun moͤchte ich wuͤn-
ſchen dergleichen thun zu koͤnnen von denen welche im
Gold-Lande gefunden werden; denn ſo wuͤrdet ihr den
groſſen Unterſcheid erkennen/ indem dieſe wol zwey-
mahl ſchoͤner als jene/ ja mehr als zehnerley Farben an
ſich haben/ gruͤn/ roht/ blau/ violenblau/ rauchfarb/
ſchwartz und weiß/ ꝛc. mit eben ſo geſprengeltem
ſchwartz. Die Mohren machen davon gewiſſe Feder-
puͤſche/ ſo ſie auf das Haupt ſetzen/ und werden ſie dar-
um Kron-Vogel genennet/ weil auf den Koͤpffen zum
Theil ſchoͤne blaue/ zum Theil ſchoͤne gelbe Krohnen
tragen. Der Herr Foquenbrog meldet bey dem
Fluß Boutry Pfauen geſehen zu haben/ es koͤnnen
aber hierunter keine andre verſtanden werden als itzt
beruͤhrte; angeſehen im gantzen Lande man von keinen
Pfauen zu ſagen weiß.

Unter numero 14. kommt euch ein Vogel vor/ von
welchem ich ungeſcheuet ſagen darff/ daß dafern ein
Thier wegen ſeiner ſonderlichen heßlichen Geſtalt
ſchaͤtzbar iſt/ ſelbiges in der gantzen Welt ſeines glei-
chen nicht habe. Bin auch verſichert/ daß er nicht
lebhafftiger abgeriſſen werden kan als ihr ihn vor Au-
gen ſehet/ gleichwol ſcheinet ob habe der Pinſel in et-
was geſchmeichelt/ da zumahlen das Original oder
Muſter noch viel ſcheußlicher ausſiehet.

Wenigſtens iſt er ſo groß wie eine Gans/ hat unge-
meine breite und lange Fluͤgel von braunen Federn/
unter dem Leib hat er weißlichte oder grau-gelbe Fe-
dern/ ſofern ich ſo reden mag/ weil ichs faſt nicht weiß

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[316/0364] Beſchreibung der Schnabel in Anſehung ſeines Leibes ſehr dick und lang. Kurtz vorher habe ich die Kron-Vogel beſchrieben welche zu Fida ſich aufhalten/ nun moͤchte ich wuͤn- ſchen dergleichen thun zu koͤnnen von denen welche im Gold-Lande gefunden werden; denn ſo wuͤrdet ihr den groſſen Unterſcheid erkennen/ indem dieſe wol zwey- mahl ſchoͤner als jene/ ja mehr als zehnerley Farben an ſich haben/ gruͤn/ roht/ blau/ violenblau/ rauchfarb/ ſchwartz und weiß/ ꝛc. mit eben ſo geſprengeltem ſchwartz. Die Mohren machen davon gewiſſe Feder- puͤſche/ ſo ſie auf das Haupt ſetzen/ und werden ſie dar- um Kron-Vogel genennet/ weil auf den Koͤpffen zum Theil ſchoͤne blaue/ zum Theil ſchoͤne gelbe Krohnen tragen. Der Herr Foquenbrog meldet bey dem Fluß Boutry Pfauen geſehen zu haben/ es koͤnnen aber hierunter keine andre verſtanden werden als itzt beruͤhrte; angeſehen im gantzen Lande man von keinen Pfauen zu ſagen weiß. Unter numero 14. kommt euch ein Vogel vor/ von welchem ich ungeſcheuet ſagen darff/ daß dafern ein Thier wegen ſeiner ſonderlichen heßlichen Geſtalt ſchaͤtzbar iſt/ ſelbiges in der gantzen Welt ſeines glei- chen nicht habe. Bin auch verſichert/ daß er nicht lebhafftiger abgeriſſen werden kan als ihr ihn vor Au- gen ſehet/ gleichwol ſcheinet ob habe der Pinſel in et- was geſchmeichelt/ da zumahlen das Original oder Muſter noch viel ſcheußlicher ausſiehet. Wenigſtens iſt er ſo groß wie eine Gans/ hat unge- meine breite und lange Fluͤgel von braunen Federn/ unter dem Leib hat er weißlichte oder grau-gelbe Fe- dern/ ſofern ich ſo reden mag/ weil ichs faſt nicht weiß zu

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/364>, abgerufen am 24.11.2024.