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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.

Die Rochen so groß als kleine sind ebenfals sehr
häuffig.

Schollen und viereckigte Meer-Fische seynd über-
aus lecker/ die ersteren insonderheit und viel besser als
in Holland.

An Krebsen/ Krabben/ grossen und kleinen Stör-
fischen mangelt es auch nicht. Von kleinen See-Fi-
schen/ so grossen als kleinen/ und zu behöriger Zeit sehr
fetten/ haben wir eine unsägliche Menge/ wiewol die
ersteren wegen ihrer vielen Sehnen und Knospeln
nicht viel nutz seynd/ letztere hergegen sehr angenehm/
und theils zu Pickelheringen/ theils gedorreten Bück-
lingen sehr dienlich/ wannenhero jährlich eine grosse
Anzahl darzu verbrauchet wird.

Frischer Fische giebet es dreyerley/ ohne diese welche
aus der See bisweilen nach dem frischen Wasser kom-
men/ die erste Art nennet sich Carmou, und ist weiß/
die grösten solcher einer Ehlen lang/ und wenigstens
einen Arm dick. Sie werden ungemein fett/ und da-
hero ziemlich gut zu essen/ wenn sie nicht wegen der
überflüßigen Fettigkeit etwas schmiericht oder thra-
nicht schmeckten.

Die Zweyte heisset bey den Holländern Harder
oder Meeräschen/ und ist von ersteren gar nicht unter-
schieden/ es sey denn daß sie etwas kleiner von Kopffe/
sonsten aber eben so schmackhafftig und gut.

Die Dritte ist ein schwartzer Fisch Batavia geheis-
sen. Die grossen sind nicht uneben/ dafern sie nicht wie
mehrentheils/ nach dem Schlamm oder Koht schme-
cken. Einige von uns halten sie vor Barschen/ aber
weit gefehlet/ zumahlen sie nicht die allergeringste
Gleichformigkeit mit diesen haben.

Zwar
des Landes Gvinea.

Die Rochen ſo groß als kleine ſind ebenfals ſehr
haͤuffig.

Schollen und viereckigte Meer-Fiſche ſeynd uͤber-
aus lecker/ die erſteren inſonderheit und viel beſſer als
in Holland.

An Krebſen/ Krabben/ groſſen und kleinen Stoͤr-
fiſchen mangelt es auch nicht. Von kleinen See-Fi-
ſchen/ ſo groſſen als kleinen/ und zu behoͤriger Zeit ſehr
fetten/ haben wir eine unſaͤgliche Menge/ wiewol die
erſteren wegen ihrer vielen Sehnen und Knoſpeln
nicht viel nutz ſeynd/ letztere hergegen ſehr angenehm/
und theils zu Pickelheringen/ theils gedorreten Buͤck-
lingen ſehr dienlich/ wannenhero jaͤhrlich eine groſſe
Anzahl darzu verbrauchet wird.

Friſcher Fiſche giebet es dreyerley/ ohne dieſe welche
aus der See bisweilen nach dem friſchen Waſſer kom-
men/ die erſte Art nennet ſich Carmou, und iſt weiß/
die groͤſten ſolcher einer Ehlen lang/ und wenigſtens
einen Arm dick. Sie werden ungemein fett/ und da-
hero ziemlich gut zu eſſen/ wenn ſie nicht wegen der
uͤberfluͤßigen Fettigkeit etwas ſchmiericht oder thra-
nicht ſchmeckten.

Die Zweyte heiſſet bey den Hollaͤndern Harder
oder Meeraͤſchen/ und iſt von erſteren gar nicht unter-
ſchieden/ es ſey denn daß ſie etwas kleiner von Kopffe/
ſonſten aber eben ſo ſchmackhafftig und gut.

Die Dritte iſt ein ſchwartzer Fiſch Batavia geheiſ-
ſen. Die groſſen ſind nicht uneben/ dafern ſie nicht wie
mehrentheils/ nach dem Schlamm oder Koht ſchme-
cken. Einige von uns halten ſie vor Barſchen/ aber
weit gefehlet/ zumahlen ſie nicht die allergeringſte
Gleichformigkeit mit dieſen haben.

Zwar
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[331/0383] des Landes Gvinea. Die Rochen ſo groß als kleine ſind ebenfals ſehr haͤuffig. Schollen und viereckigte Meer-Fiſche ſeynd uͤber- aus lecker/ die erſteren inſonderheit und viel beſſer als in Holland. An Krebſen/ Krabben/ groſſen und kleinen Stoͤr- fiſchen mangelt es auch nicht. Von kleinen See-Fi- ſchen/ ſo groſſen als kleinen/ und zu behoͤriger Zeit ſehr fetten/ haben wir eine unſaͤgliche Menge/ wiewol die erſteren wegen ihrer vielen Sehnen und Knoſpeln nicht viel nutz ſeynd/ letztere hergegen ſehr angenehm/ und theils zu Pickelheringen/ theils gedorreten Buͤck- lingen ſehr dienlich/ wannenhero jaͤhrlich eine groſſe Anzahl darzu verbrauchet wird. Friſcher Fiſche giebet es dreyerley/ ohne dieſe welche aus der See bisweilen nach dem friſchen Waſſer kom- men/ die erſte Art nennet ſich Carmou, und iſt weiß/ die groͤſten ſolcher einer Ehlen lang/ und wenigſtens einen Arm dick. Sie werden ungemein fett/ und da- hero ziemlich gut zu eſſen/ wenn ſie nicht wegen der uͤberfluͤßigen Fettigkeit etwas ſchmiericht oder thra- nicht ſchmeckten. Die Zweyte heiſſet bey den Hollaͤndern Harder oder Meeraͤſchen/ und iſt von erſteren gar nicht unter- ſchieden/ es ſey denn daß ſie etwas kleiner von Kopffe/ ſonſten aber eben ſo ſchmackhafftig und gut. Die Dritte iſt ein ſchwartzer Fiſch Batavia geheiſ- ſen. Die groſſen ſind nicht uneben/ dafern ſie nicht wie mehrentheils/ nach dem Schlamm oder Koht ſchme- cken. Einige von uns halten ſie vor Barſchen/ aber weit gefehlet/ zumahlen ſie nicht die allergeringſte Gleichformigkeit mit dieſen haben. Zwar

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/383>, abgerufen am 24.11.2024.