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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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Beschreibung

Zwar könnte ich noch von andern mehrern Fischen
etwas melden/ wenn ich mir nicht vorgenommen derer
besten allein zu gedencken; will dahero dieses noch hinzu-
thun/ daß Liebhaber von Fischen (davor ich mich auch
ausgebe) allhie ihr Genügen finden können. Vor 5.
oder 6. Schilling kan man sich vollkommen satt essen/
ja ein Soldat oder wer zu erst kommt/ vor die Helffte/
und noch weniger Geld. Verstehet zu rechter Zeit/ da
der Fisch gemein ist; denn bisweilen sie theils in theu-
rer/ theils wohlfeiler Zeit/ wol um die Helffte Geld
kostbahrer seynd. Alsdenn aber ists erbärmlich anzu-
sehen/ wenn der Fischfang so gar schlecht/ wie kümmer-
lich die gemeinen Leute sich behelffen/ welches gemei-
niglich in der bösen Zeit/ oder wie man saget im Win-
ter zu geschehen pfleget/ in andern Jahres-Zeiten aber
findet sich bald dieser bald jener Fisch/ so daß alsdenn
der gemeine Mann keine Noth hat.

Endlich will ich noch ein weniges von drey grossen
hier befindlichen Fischen hinzufügen/ weilen selbige
wegen ihrer Seltsamkeit mit Stillschweigen nicht vor-
bey zugehen.

Die ersten und grösten werden hier sowol als an-
derswo in Niederteutsch Noordkapers genennet/ da-
von ich anderswo bessere Gelegenheit haben werde zu
reden/ dahero nur dieses sagen will/ daß wenn es schön
Wetter/ und in der rechten Fisch-Zeit ist/ dieser Fisch
gantz nahe an den Strand gehet/ allwo die übrige Fi-
sche ingesamt nach Bericht derer Mohren sich häuf-
fig und in grosser Furcht (daß ich also rede) einfinden/
so gar/ daß schier kein einiger im Meer bleibt.

Zweytens seynd die so genandte Schwerdfische/
weil sie vorn an der Nasen ein plattes Bein haben

einer
Beſchreibung

Zwar koͤnnte ich noch von andern mehrern Fiſchen
etwas melden/ wenn ich mir nicht vorgenommen derer
beſten allein zu gedencken; will dahero dieſes noch hinzu-
thun/ daß Liebhaber von Fiſchen (davor ich mich auch
ausgebe) allhie ihr Genuͤgen finden koͤnnen. Vor 5.
oder 6. Schilling kan man ſich vollkommen ſatt eſſen/
ja ein Soldat oder wer zu erſt kommt/ vor die Helffte/
und noch weniger Geld. Verſtehet zu rechter Zeit/ da
der Fiſch gemein iſt; denn bisweilen ſie theils in theu-
rer/ theils wohlfeiler Zeit/ wol um die Helffte Geld
koſtbahrer ſeynd. Alsdenn aber iſts erbaͤrmlich anzu-
ſehen/ wenn der Fiſchfang ſo gar ſchlecht/ wie kuͤmmer-
lich die gemeinen Leute ſich behelffen/ welches gemei-
niglich in der boͤſen Zeit/ oder wie man ſaget im Win-
ter zu geſchehen pfleget/ in andern Jahres-Zeiten aber
findet ſich bald dieſer bald jener Fiſch/ ſo daß alsdenn
der gemeine Mann keine Noth hat.

Endlich will ich noch ein weniges von drey groſſen
hier befindlichen Fiſchen hinzufuͤgen/ weilen ſelbige
wegen ihrer Seltſamkeit mit Stillſchweigen nicht vor-
bey zugehen.

Die erſten und groͤſten werden hier ſowol als an-
derswo in Niederteutſch Noordkapers genennet/ da-
von ich anderswo beſſere Gelegenheit haben werde zu
reden/ dahero nur dieſes ſagen will/ daß wenn es ſchoͤn
Wetter/ und in der rechten Fiſch-Zeit iſt/ dieſer Fiſch
gantz nahe an den Strand gehet/ allwo die uͤbrige Fi-
ſche ingeſamt nach Bericht derer Mohren ſich haͤuf-
fig und in groſſer Furcht (daß ich alſo rede) einfinden/
ſo gar/ daß ſchier kein einiger im Meer bleibt.

Zweytens ſeynd die ſo genandte Schwerdfiſche/
weil ſie vorn an der Naſen ein plattes Bein haben

einer
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[332/0384] Beſchreibung Zwar koͤnnte ich noch von andern mehrern Fiſchen etwas melden/ wenn ich mir nicht vorgenommen derer beſten allein zu gedencken; will dahero dieſes noch hinzu- thun/ daß Liebhaber von Fiſchen (davor ich mich auch ausgebe) allhie ihr Genuͤgen finden koͤnnen. Vor 5. oder 6. Schilling kan man ſich vollkommen ſatt eſſen/ ja ein Soldat oder wer zu erſt kommt/ vor die Helffte/ und noch weniger Geld. Verſtehet zu rechter Zeit/ da der Fiſch gemein iſt; denn bisweilen ſie theils in theu- rer/ theils wohlfeiler Zeit/ wol um die Helffte Geld koſtbahrer ſeynd. Alsdenn aber iſts erbaͤrmlich anzu- ſehen/ wenn der Fiſchfang ſo gar ſchlecht/ wie kuͤmmer- lich die gemeinen Leute ſich behelffen/ welches gemei- niglich in der boͤſen Zeit/ oder wie man ſaget im Win- ter zu geſchehen pfleget/ in andern Jahres-Zeiten aber findet ſich bald dieſer bald jener Fiſch/ ſo daß alsdenn der gemeine Mann keine Noth hat. Endlich will ich noch ein weniges von drey groſſen hier befindlichen Fiſchen hinzufuͤgen/ weilen ſelbige wegen ihrer Seltſamkeit mit Stillſchweigen nicht vor- bey zugehen. Die erſten und groͤſten werden hier ſowol als an- derswo in Niederteutſch Noordkapers genennet/ da- von ich anderswo beſſere Gelegenheit haben werde zu reden/ dahero nur dieſes ſagen will/ daß wenn es ſchoͤn Wetter/ und in der rechten Fiſch-Zeit iſt/ dieſer Fiſch gantz nahe an den Strand gehet/ allwo die uͤbrige Fi- ſche ingeſamt nach Bericht derer Mohren ſich haͤuf- fig und in groſſer Furcht (daß ich alſo rede) einfinden/ ſo gar/ daß ſchier kein einiger im Meer bleibt. Zweytens ſeynd die ſo genandte Schwerdfiſche/ weil ſie vorn an der Naſen ein plattes Bein haben einer

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 332. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/384>, abgerufen am 24.11.2024.