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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.
niger Zeit Pataten sich anfinden/ gleichwol aber um
jungen Jammes zu bekommen/ muß man von der
Frucht selbst etwas in die Erde pflantzen.

Sie seynd länglich rund/ gemeiniglich so groß wie
die Holländische grosse Rüben. Jnwendig gantz weiß/
so wie die Jammes, werden auch eben so gekocht und
gebraten/ und an Statt Brods genossen/ fürnemlich
zu Fida, allwo die Mohren ein grosses Leckerbißlein
davon machen. Und gewiß nicht unbillig/ zumahlen
sie ungleich besser als die Jammes, mit denen Hol-
ländischen gebratenen Castanien gar wohl überein-
kommen. Die meisten sind nach dem Lande Ante
in Sabou zu finden/ von dem man in Wahrheit sagen
kan/ daß es in Gegenhaltung anderer Länder an kei-
nem Guten einigen Mangel spüre.

Man will vor gewiß erzehlen/ daß ehe die Portu-
giesen hieher gekommen/ die Mohren von nichts an-
ders als obgedachten zwey Früchten/ nebst einigen
Wurtzeln von Bäumen sich genehret/ da zur Zeit
noch nichts wissende vom Milhio, welches die Portu-
giesen auch zuerst herein geführet. Jnsonderheit was
mich dieses so viel mehr glaubend machet/ finde ich ge-
gen Gvinea wenig oder fast gar kein Milhio, und daß
die Einwohner von diesen zwey Früchten/ sonderlich
Jammes leben.

Nachdem ich also die vier vornehmsten Arten von
Früchten beschrieben/ die zum Unterhalt des mensch-
lichen Lebens nöthig seynd/ ist noch übrig zu melden/
was denn vor welche mehr im Lande befindlich. Die-
ses seynd insgemein unterschiedliche Art Bohnen/
deren einige unsern Holländischen Garten-Bohnen

sehr
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des Landes Gvinea.
niger Zeit Pataten ſich anfinden/ gleichwol aber um
jungen Jammes zu bekommen/ muß man von der
Frucht ſelbſt etwas in die Erde pflantzen.

Sie ſeynd laͤnglich rund/ gemeiniglich ſo groß wie
die Hollaͤndiſche groſſe Ruͤben. Jnwendig gantz weiß/
ſo wie die Jammes, werden auch eben ſo gekocht und
gebraten/ und an Statt Brods genoſſen/ fuͤrnemlich
zu Fida, allwo die Mohren ein groſſes Leckerbißlein
davon machen. Und gewiß nicht unbillig/ zumahlen
ſie ungleich beſſer als die Jammes, mit denen Hol-
laͤndiſchen gebratenen Caſtanien gar wohl uͤberein-
kommen. Die meiſten ſind nach dem Lande Ante
in Sabou zu finden/ von dem man in Wahrheit ſagen
kan/ daß es in Gegenhaltung anderer Laͤnder an kei-
nem Guten einigen Mangel ſpuͤre.

Man will vor gewiß erzehlen/ daß ehe die Portu-
gieſen hieher gekommen/ die Mohren von nichts an-
ders als obgedachten zwey Fruͤchten/ nebſt einigen
Wurtzeln von Baͤumen ſich genehret/ da zur Zeit
noch nichts wiſſende vom Milhio, welches die Portu-
gieſen auch zuerſt herein gefuͤhret. Jnſonderheit was
mich dieſes ſo viel mehr glaubend machet/ finde ich ge-
gen Gvinea wenig oder faſt gar kein Milhio, und daß
die Einwohner von dieſen zwey Fruͤchten/ ſonderlich
Jammes leben.

Nachdem ich alſo die vier vornehmſten Arten von
Fruͤchten beſchrieben/ die zum Unterhalt des menſch-
lichen Lebens noͤthig ſeynd/ iſt noch uͤbrig zu melden/
was denn vor welche mehr im Lande befindlich. Die-
ſes ſeynd insgemein unterſchiedliche Art Bohnen/
deren einige unſern Hollaͤndiſchen Garten-Bohnen

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[355/0407] des Landes Gvinea. niger Zeit Pataten ſich anfinden/ gleichwol aber um jungen Jammes zu bekommen/ muß man von der Frucht ſelbſt etwas in die Erde pflantzen. Sie ſeynd laͤnglich rund/ gemeiniglich ſo groß wie die Hollaͤndiſche groſſe Ruͤben. Jnwendig gantz weiß/ ſo wie die Jammes, werden auch eben ſo gekocht und gebraten/ und an Statt Brods genoſſen/ fuͤrnemlich zu Fida, allwo die Mohren ein groſſes Leckerbißlein davon machen. Und gewiß nicht unbillig/ zumahlen ſie ungleich beſſer als die Jammes, mit denen Hol- laͤndiſchen gebratenen Caſtanien gar wohl uͤberein- kommen. Die meiſten ſind nach dem Lande Ante in Sabou zu finden/ von dem man in Wahrheit ſagen kan/ daß es in Gegenhaltung anderer Laͤnder an kei- nem Guten einigen Mangel ſpuͤre. Man will vor gewiß erzehlen/ daß ehe die Portu- gieſen hieher gekommen/ die Mohren von nichts an- ders als obgedachten zwey Fruͤchten/ nebſt einigen Wurtzeln von Baͤumen ſich genehret/ da zur Zeit noch nichts wiſſende vom Milhio, welches die Portu- gieſen auch zuerſt herein gefuͤhret. Jnſonderheit was mich dieſes ſo viel mehr glaubend machet/ finde ich ge- gen Gvinea wenig oder faſt gar kein Milhio, und daß die Einwohner von dieſen zwey Fruͤchten/ ſonderlich Jammes leben. Nachdem ich alſo die vier vornehmſten Arten von Fruͤchten beſchrieben/ die zum Unterhalt des menſch- lichen Lebens noͤthig ſeynd/ iſt noch uͤbrig zu melden/ was denn vor welche mehr im Lande befindlich. Die- ſes ſeynd insgemein unterſchiedliche Art Bohnen/ deren einige unſern Hollaͤndiſchen Garten-Bohnen ſehr Z 2

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/407>, abgerufen am 22.11.2024.