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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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Beschreibung
sehr gleich seynd/ sowol was ihre äusserliche Gestalt/
als auch sonsten ihren Geschmack betrifft.

Die zweyte Art fällt etwas grösser/ hat Ehlen-lan-
ge Hülsen/ und bleich-rothe Frucht.

Die Dritte ist fast wie die Holländische Princesse
Boontjes,
ohne daß sie dunckel-roth/ sonsten überaus
köstlich/ nahrhafft und lecker ist.

Durchgehends wachsen sie wie in Holland die
Welsche-Bohnen/ da man sie entweder bestecket/ oder
längst einer Hecke auffschiessen lässet.

Folgende hingegen wachsen gantz anders/ als er-
stens die kleinen Bohnen Jojootjes genannt/ welche
mit schmalen langen Hülsen eben so kriechen wie die
Patates.

So finden sich auch gantz kleine auf Bäumen/ die
so hoch als in Holland die Krüselbeer-Staude/ welche
schier eben so aus den Schlauben genommen werden
als in Holland die grünen Erbsen/ dannenhero eine
Qvantität erfodert wird/ fals man eine gute Schüs-
sel voll verlanget/ wiewol sie nicht sehr lieblich und an-
genehm von Geschmack.

Noch eine andre Art Gobbegobben genannt/
wächset unter der Erden zwey und zwey in einer Hül-
sen zusammen/ oberhalb der Erde mit einem sehr klei-
nen Blat hervor ragende. Die allerschlechteste von
allen/ gleichwol nicht weniger darum gegessen.

Eben auf diese Weise wachsen noch andre in der
Erde/ welche nur vor wenigen Jahren bekandt wor-
den/ unter dem Nahmen Bohnen von Angola, weil
selbige von da hieher gebracht worden. Ein sehr an-
genehmes und leckeres Essen/ wenn sie wie Castanien
in der Brat-Pfanne gebraten werden.

Die

Beſchreibung
ſehr gleich ſeynd/ ſowol was ihre aͤuſſerliche Geſtalt/
als auch ſonſten ihren Geſchmack betrifft.

Die zweyte Art faͤllt etwas groͤſſer/ hat Ehlen-lan-
ge Huͤlſen/ und bleich-rothe Frucht.

Die Dritte iſt faſt wie die Hollaͤndiſche Princeſſe
Boontjes,
ohne daß ſie dunckel-roth/ ſonſten uͤberaus
koͤſtlich/ nahrhafft und lecker iſt.

Durchgehends wachſen ſie wie in Holland die
Welſche-Bohnen/ da man ſie entweder beſtecket/ oder
laͤngſt einer Hecke auffſchieſſen laͤſſet.

Folgende hingegen wachſen gantz anders/ als er-
ſtens die kleinen Bohnen Jojootjes genannt/ welche
mit ſchmalen langen Huͤlſen eben ſo kriechen wie die
Patates.

So finden ſich auch gantz kleine auf Baͤumen/ die
ſo hoch als in Holland die Kruͤſelbeer-Staude/ welche
ſchier eben ſo aus den Schlauben genommen werden
als in Holland die gruͤnen Erbſen/ dannenhero eine
Qvantitaͤt erfodert wird/ fals man eine gute Schuͤſ-
ſel voll verlanget/ wiewol ſie nicht ſehr lieblich und an-
genehm von Geſchmack.

Noch eine andre Art Gobbegobben genannt/
waͤchſet unter der Erden zwey und zwey in einer Huͤl-
ſen zuſammen/ oberhalb der Erde mit einem ſehr klei-
nen Blat hervor ragende. Die allerſchlechteſte von
allen/ gleichwol nicht weniger darum gegeſſen.

Eben auf dieſe Weiſe wachſen noch andre in der
Erde/ welche nur vor wenigen Jahren bekandt wor-
den/ unter dem Nahmen Bohnen von Angola, weil
ſelbige von da hieher gebracht worden. Ein ſehr an-
genehmes und leckeres Eſſen/ wenn ſie wie Caſtanien
in der Brat-Pfanne gebraten werden.

Die
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[356/0408] Beſchreibung ſehr gleich ſeynd/ ſowol was ihre aͤuſſerliche Geſtalt/ als auch ſonſten ihren Geſchmack betrifft. Die zweyte Art faͤllt etwas groͤſſer/ hat Ehlen-lan- ge Huͤlſen/ und bleich-rothe Frucht. Die Dritte iſt faſt wie die Hollaͤndiſche Princeſſe Boontjes, ohne daß ſie dunckel-roth/ ſonſten uͤberaus koͤſtlich/ nahrhafft und lecker iſt. Durchgehends wachſen ſie wie in Holland die Welſche-Bohnen/ da man ſie entweder beſtecket/ oder laͤngſt einer Hecke auffſchieſſen laͤſſet. Folgende hingegen wachſen gantz anders/ als er- ſtens die kleinen Bohnen Jojootjes genannt/ welche mit ſchmalen langen Huͤlſen eben ſo kriechen wie die Patates. So finden ſich auch gantz kleine auf Baͤumen/ die ſo hoch als in Holland die Kruͤſelbeer-Staude/ welche ſchier eben ſo aus den Schlauben genommen werden als in Holland die gruͤnen Erbſen/ dannenhero eine Qvantitaͤt erfodert wird/ fals man eine gute Schuͤſ- ſel voll verlanget/ wiewol ſie nicht ſehr lieblich und an- genehm von Geſchmack. Noch eine andre Art Gobbegobben genannt/ waͤchſet unter der Erden zwey und zwey in einer Huͤl- ſen zuſammen/ oberhalb der Erde mit einem ſehr klei- nen Blat hervor ragende. Die allerſchlechteſte von allen/ gleichwol nicht weniger darum gegeſſen. Eben auf dieſe Weiſe wachſen noch andre in der Erde/ welche nur vor wenigen Jahren bekandt wor- den/ unter dem Nahmen Bohnen von Angola, weil ſelbige von da hieher gebracht worden. Ein ſehr an- genehmes und leckeres Eſſen/ wenn ſie wie Caſtanien in der Brat-Pfanne gebraten werden. Die

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/408>, abgerufen am 22.11.2024.