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Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.

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des Landes Gvinea.

Zu Axim hat es sich zugetragen daß ein Mohr
nach Gewohnheit auf die Elephanten-Jacht gegan-
gen/ und nach allbereit erlegeten einigen noch auf
einen andern (Elephanten) loßbrennete/ zu allem Un-
glück aber verfehlete/ wodurch der Elephant so erhitzet
wurde/ daß er dem Mohren zu Leibe eilete/ ihn mit
Füssen trate/ und sein Gewehr in Stücken zer-
brach.

Eben so kan auch folgendes zu einer guten Lehre ei-
nem jeden dienen/ um inskünfftige nicht so vermessen
und verwegen zu seyn.

Jm Jahr 1700. Monats Decembris kam des
Morgends um 6. Uhr nahe bey Elmina ein Elephant
gegangen/ längst dem Lande fein langsam bis an den
Berg S. Jago herummaschiren. Nun waren eini-
ge Mohren so verwegen daß sie ohn einiges Schieß-
oder Hand-Gewehr gleichsam ihn zu bewillkommen
entgegen giengen. Der Elephant liesse sich rings
umgeben von diesen/ und machte sich zugleich mit
ihnen fort bis wie gesagt an den Berg S. Jago oh-
ne die geringste Furcht spähren zu lassen/ kaum war
er an besagten Berg angelanget/ so fande sich einer
von unseren Officirern welcher nebst einen Mohren
Berg ab mit einen Schieß-Gewehr auf ihn zu kam/
und ihm mit einer grossen Kugel recht über dem Au-
ge einen ziemlichen Streich versetzte. Nichts desto
weniger liesse sich der Elephante weder durch die-
sen noch unterschiedlicher andern Mohren gethane
Schüsse/ zu einigen Zorn bewegen sondern blieb bey
seinen bißherigen langsamen Schritten nicht anders
als wenn er denen nächst um sich sehenden Mohren au-
genblicklich eines versetzen wolte wiewol es dabey blieb.

Er-
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des Landes Gvinea.

Zu Axim hat es ſich zugetragen daß ein Mohr
nach Gewohnheit auf die Elephanten-Jacht gegan-
gen/ und nach allbereit erlegeten einigen noch auf
einen andern (Elephanten) loßbrennete/ zu allem Un-
gluͤck aber verfehlete/ wodurch der Elephant ſo erhitzet
wurde/ daß er dem Mohren zu Leibe eilete/ ihn mit
Fuͤſſen trate/ und ſein Gewehr in Stuͤcken zer-
brach.

Eben ſo kan auch folgendes zu einer guten Lehre ei-
nem jeden dienen/ um inskuͤnfftige nicht ſo vermeſſen
und verwegen zu ſeyn.

Jm Jahr 1700. Monats Decembris kam des
Morgends um 6. Uhr nahe bey Elmina ein Elephant
gegangen/ laͤngſt dem Lande fein langſam bis an den
Berg S. Jago herummaſchiren. Nun waren eini-
ge Mohren ſo verwegen daß ſie ohn einiges Schieß-
oder Hand-Gewehr gleichſam ihn zu bewillkommen
entgegen giengen. Der Elephant lieſſe ſich rings
umgeben von dieſen/ und machte ſich zugleich mit
ihnen fort bis wie geſagt an den Berg S. Jago oh-
ne die geringſte Furcht ſpaͤhren zu laſſen/ kaum war
er an beſagten Berg angelanget/ ſo fande ſich einer
von unſeren Officirern welcher nebſt einen Mohren
Berg ab mit einen Schieß-Gewehr auf ihn zu kam/
und ihm mit einer groſſen Kugel recht uͤber dem Au-
ge einen ziemlichen Streich verſetzte. Nichts deſto
weniger lieſſe ſich der Elephante weder durch die-
ſen noch unterſchiedlicher andern Mohren gethane
Schuͤſſe/ zu einigen Zorn bewegen ſondern blieb bey
ſeinen bißherigen langſamen Schritten nicht anders
als wenn er denen naͤchſt um ſich ſehenden Mohren au-
genblicklich eines verſetzen wolte wiewol es dabey blieb.

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[377/0429] des Landes Gvinea. Zu Axim hat es ſich zugetragen daß ein Mohr nach Gewohnheit auf die Elephanten-Jacht gegan- gen/ und nach allbereit erlegeten einigen noch auf einen andern (Elephanten) loßbrennete/ zu allem Un- gluͤck aber verfehlete/ wodurch der Elephant ſo erhitzet wurde/ daß er dem Mohren zu Leibe eilete/ ihn mit Fuͤſſen trate/ und ſein Gewehr in Stuͤcken zer- brach. Eben ſo kan auch folgendes zu einer guten Lehre ei- nem jeden dienen/ um inskuͤnfftige nicht ſo vermeſſen und verwegen zu ſeyn. Jm Jahr 1700. Monats Decembris kam des Morgends um 6. Uhr nahe bey Elmina ein Elephant gegangen/ laͤngſt dem Lande fein langſam bis an den Berg S. Jago herummaſchiren. Nun waren eini- ge Mohren ſo verwegen daß ſie ohn einiges Schieß- oder Hand-Gewehr gleichſam ihn zu bewillkommen entgegen giengen. Der Elephant lieſſe ſich rings umgeben von dieſen/ und machte ſich zugleich mit ihnen fort bis wie geſagt an den Berg S. Jago oh- ne die geringſte Furcht ſpaͤhren zu laſſen/ kaum war er an beſagten Berg angelanget/ ſo fande ſich einer von unſeren Officirern welcher nebſt einen Mohren Berg ab mit einen Schieß-Gewehr auf ihn zu kam/ und ihm mit einer groſſen Kugel recht uͤber dem Au- ge einen ziemlichen Streich verſetzte. Nichts deſto weniger lieſſe ſich der Elephante weder durch die- ſen noch unterſchiedlicher andern Mohren gethane Schuͤſſe/ zu einigen Zorn bewegen ſondern blieb bey ſeinen bißherigen langſamen Schritten nicht anders als wenn er denen naͤchſt um ſich ſehenden Mohren au- genblicklich eines verſetzen wolte wiewol es dabey blieb. Er- A a 5

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Zitationshilfe: Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bossmann_gvinea_1708/429>, abgerufen am 22.11.2024.