Bosman, Willem: Reyse nach Gvinea. Hamburg, 1708.des Landes Gvinea. Es fällt mir hiebey ein was mir zu Mouree be- Die Mohren nennen sie Ananse, und glauben Nehmet Gegenwärtiges an alseinen Anhang oder Mein Herr Ende des siebenzehenten Briefes.der Eurige. Acht-
des Landes Gvinea. Es faͤllt mir hiebey ein was mir zu Mouree be- Die Mohren nennen ſie Ananſe, und glauben Nehmet Gegenwaͤrtiges an alseinen Anhang oder Mein Herr Ende des ſiebenzehenten Briefes.der Eurige. Acht-
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des Landes Gvinea.
Es faͤllt mir hiebey ein was mir zu Mouree be-
gegnet/ dannenhero noch folgendes hinzu zu ſetzen
nicht vorbey gehen kan. Als ich einſten des Abends
in mein Schlaff-Zimmer zur Ruhe ging/ fande ich ei-
ne erſchreckliche groſſe Spinne an der Mauer ſitzen/
ließ dahero wegen ſolcher ungewoͤhnlichen Groͤſſe mei-
nen Unter-Kauffmann und zweene Beyſitzer herzuho-
len/ um dieſe Spinne ſo viel genauer zu unterſuchen.
Sie war ſehr lang von Leibe und ſpitzig von Kopff/
nach vornen viel groͤſſer als hinten/ gar nicht rund
wie ſonſten andre Spinnen/ von Fuͤſſen derer ſie zehn
hatte/ rauch und ſo dick als eines Menſchen-Finger.
Die Mohren nennen ſie Ananſe, und glauben
ſie habe die erſte Menſchen gebildet/ ſo gar daß einige/
denn die meiſten ſeynd durch oͤffters Umgehen uñ Han-
deln mit denen Weiſſen eines beſſern uͤberfuͤhret/ von
dieſer naͤrriſchen Einbildung nicht abzubringen/ und
noch eines der groͤſten Zeichen von der Mohren ihrem
Unverſtand iſt/ wannenhero ſolches nicht habe vorbey
gehen wollen.
Nehmet Gegenwaͤrtiges an alseinen Anhang oder
Vollkommenheit meiner Gvineiſchen Beſchreibung
ſintemahlen ihr davon hinfuͤhro nichts zu gewarten ha-
bet. Ubrigens ſeyd verſichert daß es mir eine groſſe
Ehre ſeyn ſoll/ wenn ich heiſſen kan/
Mein Herr
der Eurige.
Ende des ſiebenzehenten Briefes.
Acht-
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