Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Das XIII. Capitel. der zu Braubach/ Andernach/ und fast alleSaurbrunnen in der Wetterau/ und solten alle Menschen zu solchen Saurbrunnen in Sterbzeiten sich gewöhnen. Saurwas- ser-trin- cken in der Pest zu halten. Wird also dafür gehalten/ daß man an Das
Das XIII. Capitel. der zu Braubach/ Andernach/ und faſt alleSaurbrunnen in der Wetterau/ und ſolten alle Menſchen zu ſolchen Saurbrunnen in Sterbzeiten ſich gewoͤhnen. Saurwaſ- ſer-trin- cken in der Peſt zu halten. Wird alſo dafuͤr gehalten/ daß man an Das
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Das XIII. Capitel.
der zu Braubach/ Andernach/ und faſt alle
Saurbrunnen in der Wetterau/ und ſolten
alle Menſchen zu ſolchen Saurbrunnen in
Sterbzeiten ſich gewoͤhnen.
Wird alſo dafuͤr gehalten/ daß man an
ſtatt der einfachen Brunnenwaſſer mit viel
groͤſſern Nutzen ein Saurwaſſer/ ſo aber
friſch und ohnlaͤngſt geſchoͤpfft/ auch wohl
verwahrt ſeyn muͤſte/ brauchen koͤnte: Und
ob man wohl nach ihren ingredientien oder
mineralien einfachen Krafft ſolche conſide-
rirt/ wie ſich nicht eben ein ſolche Tugend in
ſelbigen wider die Peſtilentz oder andere giff-
tige Schwachheiten befindet/ welche ab ap-
propriato & ſpecifico remedio herkomme/ je-
doch gleichwol offt viel in mixto iſt/ ſo ſich in
ſimplici nicht befindet/ und dahero gleichſam
eine quinta natura, wie Scaliger redet/ entſte-
het; Alſo bezeuget die taͤgliche Erfahrung/
daß viel Saurwaſſer zu unterſchiedlichen
gifftigen Kranckheiten gut und nuͤtzlich fun-
den worden/ welches denn von dem Schwal-
bacher Saurwaſſer deſto leichter geglaubet
werden kan/ weil es unterſchiedliche Minera-
lien/ als Vitriol/ Agdſtein/ Schwefel/ Sal-
peter/ ꝛc. in ſich haͤlt/ die ſonſt wider die
Peſt mit groſſem Nutzen gebrauchet werden
koͤnnen.
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