Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Allerhand erörterte Umstände etc. Es dienet aber das kalte Wasser-trincken Was aber das Saurwasser/ sonderbarSaurwas- der L
Allerhand eroͤrterte Umſtaͤnde ꝛc. Es dienet aber das kalte Waſſer-trincken Was aber das Saurwaſſer/ ſonderbarSaurwaſ- der L
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Allerhand eroͤrterte Umſtaͤnde ꝛc.
Es dienet aber das kalte Waſſer-trincken
nicht erſprießlicher/ als da der Patient deſſen
ſonſt wohl gewohnet iſt/ der auch nicht gar
alt/ noch am Magen/ Lung und Leber Man-
gel hat: auch da das Waſſer an ſich ſelbſt
rein/ wohlſchmeckend/ und zuvor geſotten/
geſchaumt/ gantz im Anfang (wenn nur nicht
viel cruditaͤten im Leib ſind/ oder in ſtatu der
Schwachheit/ wenn die Dauung geſchehen/
und der Durſt/ Appetit und Aufwallen der
humorum groß/ denn alſo werden die vi-
ſcera deſtoweniger von der Kaͤlte verletzt/ und
geſchicht die Oeffnung durch das Erbrechen/
durch den Schweiß/ Urin und Stuhlgang
deſto leicht- und reichlicher. Nur iſt zu mer-
cken/ daß/ wann ſolche evacuation geſchehen/
der Krancke ſich im Bett wohl zudecke/ den
Schweiß folgen laſſe/ und da zu befoͤrchten/
es werde das Waſſer ein oder andern Glie-
dern ſchaden/ man denſelben mit andern ge-
buͤhrenden Mitteln/ wie es denn mit in und
aͤuſſerlichen geſchehen kan/ beyſpringe.
Was aber das Saurwaſſer/ ſonderbar
das Schwalbacher/ anlangt/ ſo gedencket de-
rer Tabernamontanus, daß ſolche in Peſizei-
ten ein heilſamer Tranck ſeyn/ denn ſie behuͤ-
ten fuͤr Faͤulnuß/ und wo Faͤulung vorhan-
den/ ſo verzehren ſie dieſelbige/ und ſind ſon-
derlich die Saurbrunnen zu langen/ Schwal-
bach die fuͤrnehmſten/ unter welchen der
Weinbrunnen den Primat behaͤlt/ wie auch
der
Saurwaſ-
ſer.
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