Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Das XIV. Capitel. acht habe/ damit sie offt rein geleget werdenkönnen. Pest-Zei- ten mit Schwan- gern zu handthie- ren. Wie aber mit den schwangern Frauen Wann nun eine schwangere Frau sich licher
Das XIV. Capitel. acht habe/ damit ſie offt rein geleget werdenkoͤnnen. Peſt-Zei- ten mit Schwan- gern zu handthie- ren. Wie aber mit den ſchwangern Frauen Wann nun eine ſchwangere Frau ſich licher
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Das XIV. Capitel.
acht habe/ damit ſie offt rein geleget werden
koͤnnen.
Wie aber mit den ſchwangern Frauen
umzugehen/ ſo ſind ſolche in Peſtzeiten am
uͤbelſten dran/ ſintemahl es am meiſten uͤber
ſie und ihr Kindlein gehet: dahero auch Hip-
pocrates 5. Aphor. 30. ſagt: Wann ein
ſchwanger Weib mit einer geſchwinden
Kranckheit uͤberfallen wird/ ſo iſt es toͤdtlich/
und zwar darum/ weil kein Diæt anzuſtellen/
noch Aderlaſſen/ Schroͤpffen/ und andre Artz-
neyen ſich alſo gebrauchen kan/ daß ſolche
nicht etwa der Mutter oder Kind ſchaden
und zuwider ſeyn. Man kan ſolche aber
gleichwol nicht gantz Huͤlff-loß laſſen/ ſon-
dern mit ſolchen Mitteln/ die beydes das
Gifft von Hertzen treiben/ und dann auch
Mutter und Kind ſtaͤrcken/ beyſpringen.
Was die Mutter anlanget/ ſoll ſie an einem
Ort liegen/ da ſie allzeit eine wohl tempe-
rirte Lufft an ſich ziehe/ ſich auch fleiſſig fuͤr
langwaͤhrenden Hunger und Durſt huͤten/
haben ſich auch fleiſſig zu huͤten fuͤr allzu-
groſſer und hefftiger Leibs-Bewegung.
Die Mut-
ter betref-
fende.
Wann nun eine ſchwangere Frau ſich
nach ordentlichen Reglement/ wie in unſerm
Weiber- und Kinder-Artzt angewieſen/ ver-
halten wird/ und aber uͤber alle ſolche fleiſſi-
ge angewandte Fuͤrſorge ſich ein oder der an-
dere unverhoffte Zufall/ wodurch fruͤhzeiti-
ger Abgang der Frucht/ oder ander gefaͤhr-
licher
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