Bräuner, Johann Jacob: Pest-Büchlein. Frankfurt (Main), 1714.Erörterung unterschiedener etc. Weilen auch kein einig proprium oderWie man um
Eroͤrterung unterſchiedener ꝛc. Weilen auch kein einig proprium oderWie man um
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Eroͤrterung unterſchiedener ꝛc.
Weilen auch kein einig proprium oder
ſpecificum Antidotum wider die Peſt/ ſie ſey
welcher Natur ſie wolle/ gefunden wird/ ſo
iſt zwar diß die Frage nicht/ ſondern ob ein
oder die ander Artzney/ welche ſonſt fuͤr an-
dern wider die Peſt beruͤhmt iſt/ ohn Unter-
ſcheid allen Peſt-Krancken/ ſie ſeyn jung oder
alt/ Manns- oder Weibs-Perſonen/ ſtarcker
oder ſchwacher Natur ꝛc. nuͤtzlich oder gut zu
gebrauchen? Hierauf iſt kuͤrtzlich die Ant-
wort: Daß der Bezoar/ Einhorn/ geſiegel-
te Erde/ und dergleichen kuͤhlende Gifft-Mit-
tel gar wohl und ohn allen Unterſcheid zu al-
ler Zeit gebraucht werden koͤnnen. Die Thi-
riaca/ Mithridatium/ gulden Ey/ und welche
mehr dieſer Gattung ſeynd/ nicht gar zu wohl
als jene/ dieweil ſie ſehr hitzig in das Gebluͤt
treiben: Doch iſt dieſes dabey zu mercken/
daß obwohlen jede ſolche Artzney wider dieſe
Kranckheit ſehr erſprießlich iſt/ wider ein und
andern Zufall und Symptoma aber nicht ſo
fuͤglich gebrauchet werden kan. E.g. Wann
die Hitz und der Durſt groß/ ſo werden die
hitzige Antidota nicht ſo nuͤtzlich ſeyn/ als die
kuͤhlende: Wann eine Leibs-Verſtopffung
da iſt/ ſo wird hingegen die Terra ſigillata,
Bolus armenus, und dergleichen/ nicht uͤber-
fluͤſſig gebraucht werden doͤrffen/ ꝛc. daß man
alſo einen delectum nach Erforderung beydes
der Schwachheit und der Symptomatum ha-
be/ wie nicht weniger um dieſer und dann
um
Wie man
die Artz-
ney-Mit-
tel in der
Peſt geben
ſoll.
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